Jan Wierzbicki
*9.6.1925 in Polsko Wola; +20.5.2014 in Mönchengladbach
Buchenwald – Häftlingsnummer 39871
Gruppe BV russischer Zivilarbeiter
Staatsangehörigkeit polnisch, ab 1939 russisch
Religion römisch katholisch
Vater Antoni Wierzbicki, Polsko Wola
Mutter Bronislawa Szczesniak, Polsko Wola; +1987
Geschwister–
Beruf Schuhmacher, Landarbeiter
Adressen Polsko Wola
Heirat ledig; Barbara Ryszard, Verlobte im DP Camp?; oo Therese Schild (1931-1978)
Tochter Doris Wierzbicki oo Payne
Weiterer Lebensweg
Zunächst als polnischer Zwangsarbeiter in Wuppertal auf einem Bauernhof, von versucht er Ende Januar 1944 zu fliehen
30.1.1944 verhaftet durch Stapo Wuppertal
Tochter Doris Payne geb. Wierzbicki berichtet:
„Ich kann mich erinnern, dass mein Vater auf einem Bauernhof in Wuppertal arbeiten musste. Von dort sei er geflohen. Er wollte nach Hause. Ich glaube, die SS haetten ihn am bahnhof eingefangen und ins Gefängnis nach Anrath gebracht.“
7.2.1944 von Gefängnis Anrath/Krefeld ins Zuchthaus Siegburg
17.2.1944 Flucht aus dem Zuchthaus Siegburg
26.3.1944 eingewiesen nach Buchenwald durch Stapo Wuppertal; Block 15
8.5.1944 Kdo 88, SS-Rüstungsbetrieb Gustloff II
16.9.1944 nach Bochum EHW; Transport 250 französischer, russischer und polnischer, nicht jüdischer Häftlinge aus Buchenwald in das Buchenwald – Außenlager Eisen- und Hüttenwerke Bochum, Castroper Straße 228. Die Unterkünfte des KZ Außenlagers der Eisen- und Hüttenwerke AG Bochum lagen innerhalb der Werksmauern zwischen der Castroper Straße, der Karl-Lange-Straße und der in das Werk führenden Bahnlinie. Die genaue Lage dieser Unterkünfte unbekannt.
Die Bewachung des Lagers übernahm die zum Außendienst nach Bochum abkommandierte SS-Wache des KZ Buchenwald. Lagerkommandant war SS-Oberscharführer Johann Schmidt
6.10.1944 von Buchenwald nach Bochum zurück
Oktober 1944 zurück nach Buchenwald vermutlich Strafversetzung:
„Darf in kein Außenkommando und keinen kriegswichtigen Betrieb“
Unterbringung in Block 27
30.10.1944 Baukommando I
28.11.1944 Kdo. 6 „Bewässerung“
11.-22.1. 1945 im Krankenrevier Buchenwald HKB wegen Pneumonie
13.7.45 im Polish Center Freising
9.11.1945 -20.6.1946 in DP-Camp Wasserburg
19.8.-1.9.1946 in München gemeldet
20.5.2014 Tod in Mönchengladbach
Gedenken
Quellen
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Persönliche Mitteilungen von Tochter Doris Payne geb. Wierzbicki, August 2022
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/7414524?s=39871&t=222836&p=1
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010
Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler
Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.) Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1983