Turteltaub Meier

Max Meier Turteltaub

*8.1.1925 in Dortmund; +16.7.1943 in Sobibor

Staatsangehörigkeit staatenlos

Vater Isaak Isidor Turteltaub *14.10.1886 in Rozniatow

Mutter Leah Feuerstein Fruchter *11.1.1896 in Rozniatow

Großeltern Godel Josef Turteltaub und Rasha Rosa Schnitzer

Onkel, Tante

Abraham Turteltaub, Dortmund; Gelsenkirchen; oo Rosa Rachel Heiber

Jakob Turteltaub

Lea Esther Turteltaub

Geschwister

Die Geschwister Benno, Rosi, Josef und Max Turteltaub

Rosi Rebecca Turteltaub *20.12.1920 in Dortmund; oo Mannheimer; +16.12.1940 in Kulmhof

Josef Turteltaub *24.2.1924 in Dortmund; Jeshiva-Student in Frankfurt; Josef wurde ins Ghetto Theresienstadt eingewiesen und starb dort nach der Befreiung im Juni 1945 an Typhus

Benno Leo Baruch Turteltaub *13.4.1926 in Dortmund; Dinkslaken; Eindhoven, Utrecht, Hilversum; Lerida und Barcelona, Spanien; befreit 6/1944; Palästina;

Beruf Landarbeiter

Adressen Dortmund, Heiligegartenstraße 18; Jüdisches Waisenhaus Dinslaken, Leo Schlageterstraße 43; Köln

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

9.8.1933 Mutter Leah wegen Schizophenie in die Westfälische Provinzialheilanstalt Gütersloh, Wittekindshof

1934 Max mit seinen zwei Brüdern, Josef und Benno, ins Waisenhaus Dinslaken

28.10.1938 Vater Turteltaub und Schwester Rebecca nach Bentschen (Zbaszyn) abgeschoben

10.11.1938 im Pogrom wird das Waisenhaus Dinslaken verwüstet, 32 Kinder aus der Stadt getrieben.

Bruder Benno Turtelbaum erinnert sich:

„Wir waren gerade erst mit dem Morgengebet fertig geworden, und schon hörten wir Lärm und Schreie. Wir rannten nach draußen auf die Wiese und konnten von dort aus alles hören. Alle zitterten. Am Nachmittag brachte man uns dann auf einen Bauernhof, wo wir ein paar Tage bleiben durften. Dort bekamen wir etwas zu essen und schliefen auf dem Stroh.“

Dem Erzieher Itzak S. Herz gelingt die Unterbringung im Israelitischen Waisenhaus Köln-Braunsfeld, Aachener Str. 443 und von dort ihre Auswanderung nach Holland und Belgien zu betreiben

20.12.1938 Ankunft einer ersten Gruppe im Waisenhaus Brüssel

5.1.1939 Emigration mit Bruder Benno in die Niederlande, zunächst ins Dommelhuis, Jonckbloetlaan 13, Eindhoven

Max und Benno Turteltaub (2. Reihe, 7. und 8. von links); Sommer 1942
© Yad Vashem Museum, Private Collection Mirjam Waterman Pinkhof, Haifa, Israel

29.11.1939 – 7.12.1942 im Jugend-Alijah-Heim in Loosdrecht

Max in Loosdrecht bei der Arbeit © Ghetto Fighters House

13.9.1940 Schwester Rosa Mannheimer von Krakau in das Vernichtungslager Kulmhof

Sommer 1940 in der Provinzialheilanstalt Gütersloh Selektion der Mutter zur T4-Euthanasie

21.9.1940 Mutter Leah und weitere 17 Patienten mit Sonderbussen, zur Täuschung der Angehörigen zunächst in die Landesheilanstalt Wunstorf verlegt

27.9.1940 Mutter Leah in die Tötungsanstalt Brandenburg a. d. Havel, mit CO-Gas erstickt.

Die Gebäude des alten Zuchthauses wurden als Landespflegeanstalt bezeichnet, um ihren wahren Charakter als Euthanasieanstalt zu vertuschen.

Dezember 1942 in Wassenaar untergetaucht, von einem Pastor in dessen Haus versteckt

10.7.1943 Da sie vor einer Hausdurchsuchung gewarnt wurden, versteckten sie sich hinter dem Haus  hinter einem Damm; Max wollte nachsehen, ob die Luft rein ist, wurde aufgegriffen und dann inhaftiert in Westerbork.

11.7.1943 beantragt er die „Palestinaverklaring“ (Schutz vor Deportation)

13.7.1943 zur Strafe auf den nächsten Transport von Westerbork nach Sobibor gestellt

14.7.1943 „Palestinaverklaring“ trifft einen Tag zu spät ein

16.7.1943 Tod in Sobibor

1944 Bruder Benno flieht über die Pyrenäen nach Lerida, Spanien

21.10.1944 Benno kann nach Palästina emigrieren als einziger Überlebender der Familie

Gedenken

14.4.1899 Page of Testimony von Bruder Benno Baruch Turteltaub

Stolperstein für Max in Dortmund Heiligegartenstraße 18

Quellen

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/33081/meier-turteltaub

www.dokin.nl/deceased_children/meier-max-turteltaub-born-8-jan-1925/

www.dokin.nl/surviving_children/benno-leo-turteltaub-born-13-apr-1926/

www.juedisches-dortmund.de/turteltaub/

https://www.yadvashem.org/yv/de/exhibitions/novemberpogromnacht/jewish-orphanage.asp

https://www.yadvashem.org/yv/en/exhibitions/museum_photos/westerweel.asp

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Turteltaub&s_firstName=&s_place=Dortmund&s_dateOfBirth=&cluster=true

http://www.tenhumbergreinhard.de/transportliste-der-deportierten/transportliste-der-deportierten-1940/transport-21091940-wittekindshof.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de983295

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de281445

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de171203

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de192266

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/130387498?s=Turteltaub&t=532859&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/130387497?s=Turteltaub&t=532859&p=1

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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1 Kommentar

  1. Dear Franz-Josef Wittstamm, My name is Fred Menko (1951), I live and work in Amsterdam. I am writing a book on the war history of the Chalutzim (Palestine Pioneers) in the Netherlands, Max and Benno Turtelbaum belonged to this group. The information you collected is impressive and my question is: would you be willing to share any additional information that you might have collected on the Turteltaub family? Looking forward to further correspondence. Best wishes, Fred Menko

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