Matuszak Abraham

Abraham Abbi Matusiak (Matuszak)

*20.2.1915 in Kalisz, Berent, Westpreußen; ✡6.6.1996 in Gelsenkirchen

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Hendryk Chaim Matuszak *30.12.1882 in Kalisch

Mutter Bertha Bela Gady *28.10.1882 in Pabianice; Tod im Ghetto Riga

Geschwister

Hermann Matuszak *27.7.1911 in Kalisch; ✡nach April 1942 in Izbica

Franja Matuszak *4.3.1913 in Kalisch; 1939 England; oo1953 Simon Schmerler

David Matuszak *24.7.1917 in Gelsenkirchen

Fanny Matuszak *1.12.1919 in Gelsenkirchen; 1939 als Hausangestellte in Münster; Emigration nach Palästina; oo Nachmani; Überlebende

Cäcilie Cilly Matuszak *11.5.1923 in Gelsenkirchen; oo Hans Rosenheim; Tod in Riga

Adele Matuszak*7.3.1927 in Gelsenkirchen; oo Jakob Hersz Jungman; +17.12.2019 Enschede

Beruf

Adressen Gelsenkirchen, Bismarckstraße

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Mitglied im jüdischen Makkabi Sportverein; hier schon bekannt mit Trainer Issy Philipp

Vor 1939 Scheidung der Eltern

28.10.1938 Schwester Franja aus dem Zug nach Bentschen (Zbaszyn) geholt, mit dem Versprechen, sofort nach Belgien auszuwandern

1939 Zwangsarbeit in Borghorst an der Steinfurter Aa

17.5.1939 Abraham erfasst in Borghorst bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 in Gelsenkirchen mit seinen Geschwistern bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Vater als Heinrich Matuszak in Gelsenkirchen bei Minderheitenzählung

1939 Schwester Cilli im Hachschara Gut Winkel

16.7.-12.8.1939 Bruder David Matuszak auf Alija bet auf der SS DORA ( illegale Emigration) von Rotterdam nach Palästina

23.7.1939 aus Gelsenkirchen ins Umschulungs- und Einsatzlager Paderborn, Grüner Weg

1.9.1939 Polen wird von der „Wehrmacht“ überfallen

10.9.1939 als „feindlicher Ausländer“ verhaftet, im Gerichtsgefängnis Paderborn

überstellt in das Polizeigefängnis Hamm .

3.2.1940 Verlegung in das KL Sachsenhausen;

Verlegung in das KL Buchenwald

Bei einer Selektion von arbeitsunfähigen Häftlingen in Buchenwald, die zur „Sonderbehandlung 14f13“ in die Heil- und Plegeanstalt Bernburg a. d. Saale überstellt wurden, gilt er als „voll arbeitsfähig“ und entkommt so der geplanten Ermordung in der Tötungsanstalt Bernburg.

10.9.1940 Deportation ins KL Sachsenhausen

Aussage von Mithäftling Abraham Matuszak Wiedergutmachungsakte Wolfgang Maas
Liste der Juden aus Gelsenkirchen – Buer – Horst, die nach Riga verschleppt wurden

27.1.1942 Mutter, Schwestern Adele und Cäcilie von Gelsenkirchen über Dortmund ins Ghetto Riga

16.10.1942 aus Buchenwald verlegt in das KL Auschwitz zur Zwangsarbeit im „Arbeitslager Buna“ Monowitz

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

Transportliste Düsseldorf-> Izbica vom 22.4.1942

22.4.1942 Hermann mit Ehefrau Chana , Sohn Berl und Schwiegertochter Irmgard auf der Transportliste Düsseldorf-> Izbica

Abraham Matuszak in das KL Groß-Rosen überstellt, Aussenlager Geppersdorf.

Sommer 1944 Auflösung des KL Plaszow bei Krakau; Oskar Schindler zieht mit seiner Emaillewaren-und Munitionsfabrik nahe Krakau in seine Heimat nach Mähren; es gelingt ihm, die Arbeiter mitzunehmen und das Außenlager Brünnlitz zum KL Groß-Rosen gehörig zu schaffen

11.4.1945 die Paderborner Chawerim Abraham Matuschak (Nr. 77016) und Hans Nebel (Nr. 77019) und Alfred Stillmann (Nr.77028) auf der Liste der Juden, die aus dem Groß-Rosen-Außenlager Geppersdorf in das Außenlager Brünnlitz, in Schindlers Rüstungsfabrik in Mähren verlegt werden.

18.4.1945 Abraham Matuschak mit der Lagernummer 77016 auf der Lagerliste der Lagerverwaltung Brünnlitz mit 1098 Häftlingen

8.5.1945 Nach Bekanntgabe der Kapitulation im Radio verließ die SS-Wachmannschaft auf Aufforderung durch Schindler gewaltlos das Lager.

In Schindlers Fabriken war kein Arbeiter geschlagen oder in Vernichtungslager deportiert worden, keiner starb eines unnatürlichen Todes.

13.5.1945 Offizielles Befreiungsdatum von Brünnlitz durch die Rote Armee

1946 Abraham wieder in Gelsenkirchen

22.9.-29.9.1950 Schwester Franja mit der SS WASHINGTON von Southampton – New York als Staatenlose mit dem HIAS

6.6.1996 Tod von Abraham „Abbi“ Matuszak in Gelsenkirchen

Gedenken

14.7.2005 Page of Testimony für Schwester Cilli von Freundin Gertrud Maier-Weinflasz

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_rhl_420422.html

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de926977

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de334019

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de926980

www.spurenimvest.de/2020/10/19/matuszek-franja/

http://www.gelsenzentrum.de/veranstaltungen_termine_gelsenzentrum.htm#219

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster13.jpg

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Matuszak&s_firstName=&s_place=Gelsenkirchen&s_dateOfBirth=&cluster=true

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen.de/stolperstein_wolfgang_maas.htm

Werner Schneider, JüdischeEinwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, VestischeZeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch
1983

http://www.gelsenzentrum.de/abschiebung_juden_1938_polenaktion.pdf

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de334019

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7895); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85.

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7495); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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