Thau Lilli

Lilly Thau

*21.1923 in Berlin; + 1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Samuel Thau *18.2.1879 in Galizien;

Mutter Etta Regina Henriette Pinkus *19.12.1891 in Ostrau; +1944 in Auschwitz

Geschwister

Martin Thau *10.5.1924 in Berlin; Kindertransport nach England

Beruf

Adressen Berlin Meyerbeerstraße 5, Landsbergerstraße 14; Lankwitz

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

28.10.1938 Vater möglicherweise in der 1. Polenaktion  nach Zbaszyn abgeschoben

1.6.-1.12.1938 in Lankwitz (Berlin)

1.12.1938 -1.2.1940 Berlin

17.5.1939 mit der Mutter und Bruder Martin in Berlin Friedrichshain bei Minderheiten-Volkszählung

Sommer 1939 Bruder Martin mit Kindertransort nach England

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und

Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86

1.2.1940 -10.8.1940 Friedrichshagen, Müggelseedamm 212

Registrierung in Spreenhagen

12.8.1940 Umschulungslager Gut Winkel Spreenhagen

2.12.1940 aus Spreenhagen ins Lager Paderborn

5.7.1941 angeordnete Um­be­nen­nung „Jü­di­sche Ar­beits­ein­satz­lager Paderborn“

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

27.2.1943 Befehl von Wilhelm Pützer (1893-1945), Leiter des Judenreferats der Gestapo-Außendienststelle Bielefeld, das „jüdische Arbeitseinsatzlager in Paderborn“ aufzulösen und deren Insassen und weitere Juden aus dem Sprengel bis zum 1. März, also zwei Tage später, nach Bielefeld zu bringen, wo sie „spätestens“ bis 13 Uhr im „Saal der Eintracht“ eintreffen mussten.

1.3.1943 Auflösung des Arbeitslagers Paderborn; mit der Bahn nach Bielefeld; mit Bussen ins Sammellager Saal im Haus der Gesellschaft „Eintracht“ am Klosterplatz

2.3.1943 40 Stunden im geschlossenen Güterwaggon, Transport Bielefeld über Hannover – Erfurt – Dresden nach Auschwitz mit allen 98 Chawerim aus dem Arbeitslager

3.3.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; Ernst Michel berichtet:

„Es gab nun zwei Reihen, beide rückten langsam voran. Männer an eine Seite, Frauen an die andere. … Issy schlurfte neben mir. Er war in Paderborn einer der charismatischen und zuverlässigsten Leiter. Er war dynamisch, optimistisch und stets hilfsbereit. Er war stark wie ein Stier. Er hatte Lilo in Paderborn geheiratet einige Wochen vor unserer Deportation. Sie war bereits auf der anderen Seite. Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Ich berührte ihn. Er nickte nur.“

Bei der Selektion zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz erhält sie keine Häftlingsnummer.

1943 Tod in Auschwitz

22.2.1944 Mutter auf Transport 49 Berlin->Auschwitz Birkenau

Gedenken

5.4.1990 Page of Testimony von Paderborn Chawer Alfred Ohnhaus

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1171129

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1171077

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/127213210?s=Thau%201891&t=228887&p=0

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/11207098?s=Thau%201923%20&t=3453&p=0

Transport 49 from Berlin,Berlin (Berlin),City of Berlin,Germany to Auschwitz Birkenau,Extermination Camp,Poland on 22/02/1944.

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302-Paderborn4.jpg

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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1 Kommentar

  1. You have included a short
    extract written by an Ernst Michel, please can you tell me where can I find what he wrote in full? It says „He had married Lilo in Paderborn a few weeks before our deportation.“ Is that a spelling mistake? Does he mean Lilli (Thau)?
    I would be very grateful to know.

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