Gerda Ruschin geb. Dessauer
*25.5.1919 in Thale, Harz;
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Bruno Dessauer *8.12.1879 in Oschersleben; ✡ 24.7.1963 in Herzlia
Mutter Wally Hermann *1889; ✡1976 in Israel
Geschwister
Marga Dessauer *18.6.1911 in Thale ; oo Joachim Eisenstadt *4.1.1905 in Magdeburg
Chaim Dessauer *24.1.1914; ✡13.5.2010 in Herzlia; oo Miriam Roth (1923-1994)
Beruf –
Adressen Thale; Berlin, Tauentzienstraße 47; Paderborn; Neuendorf
Heirat Ferdinand Ruschin *16.3.1910 in Berlin; ✡ 23.11.1965 in Israel
Kinder zwei
Weiterer Lebensweg
8.4.1936 Schwester Marga mit Ehemann Joachim eingereist in Palästina
1937 Eltern Bruno und Wally Dessauer nach Palästina zur Tochter Marga Eisenstadt
17.5.1939 Gerda mit Ehemann in Berlin Kreuzberg bei Minderheiten-Volkszählung
29.8.1939 Gerda mit Ehemann aus Berlin ins Umschulungs- und Einsatzlager Paderborn, Grüner Weg
2.10.1939 mit Ehemann aus Paderborn ins Landwerk Neuendorf
11.10.1939 abgemeldet aus Berlin zur Auswanderung
12.10.1939 Bahnfahrt von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Breslau nach Wien
14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest
6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen
26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA
15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert
22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa
24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung
29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung
29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlith verbracht
16.2.1940 Registrierung in Atlith; gibt als Referenz an Kurt Herrmann, Alexanderplatz 53, Berlin, als Gemeindeältesten Rabbi Dr. J. Prinz, Berlin (Dokument D/802/40/CHU);
18.2.1940 Beginn der Entlassung der Frauen aus dem Lager
29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Atlith
21.2.1970 Explosion eines SWISS AIR Jets mit Schwägerin Ruth Golan und weiteren 37 Menschen auf dem Flug von Zürich nach Israel; die radikale palästinensische Splittergruppe Volksfront zur Befreiung Palästinas bekannte sich zu dem Anschlag
Gedenken
Oktober 2017 wurde die zur Erinnerung an die jüdische Kaufmannsfamilie Dessauer angebrachte Plexiglastafel zum Teil von der Hauswand in der Karl-Marx-Straße gerissen.
Quellen
https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9982284
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9982449
https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19561
https://e-kartoteka.net/en/search?signature=15008#show
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
www.raoulwallenberg.net/general/ruth-kl-uuml-ger-mossad-le/
Rudolf Stern (Chawer aus Dortmund), Meine Aliyah – 13. Oktober 1939 – 29. Januar 1940; unveröffentliches Manuskript, 1987