Mainzer Lore

Lore Laura Bender

*28.1.1924 in Berlin

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Rudolf Reuven Bender *6.3.1888 in Trier; Kaufmann Koffer und Taschen✡28.5.1943 in Sobibor

Mutter Gertrud Gitel Cohn *1.10.1895 in Stendal; ✡28.5.1943 in Sobibor

Beruf Näherin, Montagearbeiterin bei Philips in Eindhoven

Adressen Berlin; Amsterdam, Waalstraat 42

Heirat 27.6.1947 Robert Omri Mainzer *27.5.1920 Lüdinghausen; ✡13.11.2006 in Kfar Menahem,

Kinder drei

Tochter Mainzer; oo Vinogradov

Tochter Mainzer; oo Achnat

Weiterer Lebensweg

28.1.1937 Emigration mit den Eltern Rudolf Bender und Gertrud Cohn von Berlin nach Amsterdam Maesstraat 58, dann Waalstraat 41

16.7.1939 der spätere Ehemann Robert Mainzer mit 183 Chaluzim in Amsterdam auf der SS DORA zur Alija Beth nach Palästina

3.12.1942 Eltern von Amsterdam deportiert ins Juden-Durchgangslager Westerbork

20.1.1943 Lore Bender inhaftiert im KL Vught

25.5.1943 Beide Eltern deportiert von Westerbork nach Sobibor

6.9.1943 Arbeit bei Mennist

19.11.1943 Arbeiterin bei Philips

18.4.1944 weiterhin in KL Vught

Juni 1944 Schließung des KL Vught

3.6.1944 mit 496 Philips-Gefangenen auf der Transportliste vom KL Vught nach Auschwitz „PHILIPS Deportation“

Lilly Klafter aus Amsterdam berichtet:

„They told us that we were being sent East, to work.  They put us on passenger trains in good condition.  We didn’t know where we were going.  Two days later we reached the camp [Auschwitz-Birkenau]… They got us off the trains with screams and deadly blows.  They stood us in a line… they brought us to the „sauna“.  We smelled something dreadful, and asked the veteran inmates what the strange smell was.  „That’s scorched human flesh.“  We didn’t believe our ears.  What did that mean? „Yes, here, human beings are burned.“  When they brought us to the „sauna“, we saw chimneys belching out thick smoke…“

Nach etwa sieben Wochen wird die Gruppe der „Philips-Facharbeiterinnen“ verlegt in die Telefunken-Fabrik nach Reichenbach

Februar 1945 nach Bombenangriff auf die Telefunken-Fabrik Verlegung in das Frauenlager Langenbielau I; Arbeit in der Radiofabrik bei  Hagenuk I und II, (Hanseatische Apparatebau Gesellschaft, vormals Neufeldt & Kunke, Kiel)

Februar 1945 Todesmarsch über vier Tage in das Lager nach Treutenau in Tschechien

wegen des Heranrückens der Roten Armee durch tiefen Schnee, über das Eulengebirge nach Peterswaldau

Februar 1945 Weitertransport in Güterwaggons in das Frauenlager Frettholzweg in Hausberge, Porta Westfalica; 1000 Frauen in den unterirdischen Hammerwerken zur Philips-Röhrenproduktion im oberen Stollenteil (Stöhr 1, 9 Stockwerke, knapp 9000 qm)

Weitere Stationen

Beendorf ueber Helmstedt, Haldensleben bei Magdeburg; Hamburg, Lager Eidelstedt;

Lore Mainzer berichtet:

Als es kein Material mehr gab, brachte man uns nach einem Monat über ein Lager bei Helmstedt in die Lüneburger Heide. Zehn Tage lang saßen wir im Zug, um danach in Hamburg Tankfallen zu graben.“

26.4.und 2.5.1945 Bernadotte-Aktion für nicht-skandinavische Häftlinge; Transport von 2800 Frauen mit vom Roten Kreuz bereitgestellten Zügen aus den Außenlagern des KZ Neuengamme nach Padborg in Dänemark an der dänisch-deutschen Grenze; kurz danach weiter nach Schweden zur Rehabilitation

3.5.1945 Befreiung von Hamburg durch britische Truppen

2.2.1946 Ankunft von Lore Bender in Haifa mit der SS BIRIA auf Alija Beth; gibt als Kontakt an: Onkel B. Bender, 10 Zamenhoff Str, Tel Aviv

27.6.1947 Heirat mit Robert Omri Mainzer

13.11.2006 Tod von Omri Mainzer in Kfar Menahem, Israel

Gedenken

7.3.1970 Pages of Testimony für ihre Eltern sowie für die Schwestern des Vaters Martha, Selma und Wilhelmine von Lore Bender-Mainzer

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9995904

https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19579

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1021629

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1021605

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Cohn%201895%22%7D

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&advancedSearch=true&sln_value=Mainzer_Bender&sln_type=synonyms&sfn_value=Lore&sfn_type=synonyms

http://danielabraham.net/tree/related/dora/

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/336377

https://www.berlin.de/aktuell/ausgaben/2013/juni/leserbriefe/artikel.223543.php

https://www.yadvashem.org/gathering-fragments/stories/torn-families/mainzer.html

https://www.yadvashem.org/exhibitions/last-deportees/vught-auschwitz-june.html

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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1 Kommentar

  1. Sehr geehrter Her Wittstamm,

    ich initiiere aktuell einen Stolperstein für die Familie Bender in Berlin und wollte fragen, woher sie Ihre Informationen gewonnen haben. Ich hatte nur Zugang zu den Akten des Landesarchives und des Entschädigungsamtes in Berlin, aber Sie scheinen über mehr Informationen zu verfügen. Besonders interessant wäre, ob Sie wissen, ob noch Angehörige vorhanden sind, die wir über die Verlegung informieren können.
    Beste Grüße,

    Constanze Pretky

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