Goldschmidt Selma

Selma Goldschmidt geb. Leopold

*12.2.1885 in Bochum; 30.4.1942 nach Zamosc, ✡unbekannt

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater unbekannt

Mutter unbekannt

Geschwister unbekannt

Die familiären Bezüge sind nicht ganz klar; einerseits ist sie am 17.5.1939 als Selma Leopold alleinstehend in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung erfasst und wird auf der Transportliste als Selma Goldschmidt geb. Leopold geführt, so dass davon auszugehen ist, dass sie zwischen 1939 und 1942 Gustav Goldschmidt geheiratet hat: Andererseits erwähnt Erich Goldschmidt sie bei dem „Wiedergutmachungsverfahren“  als Schwester

Beruf –

Adressen Bochum, Südhellweg 6, Friedhofstraße 1, Rheinische Straße 28;

Heirat Gustav Goldschmidt *19.11.1883 in Bochum; 30.4.1942 nach Zamosc, ✡ Ort und Datum unbekannt

Kinder –

Weiterer Lebensweg

1921 Vater Gottfried Goldschmidt als Mitbegründer der Bochumer Freien-Fleischer-Innung mit einer Urkunde geehrt anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Innung

Schwester Nora hilft im Geschäft

17.4.1933 Verbot für alle jüdischen Metzger, den Bochumer Schlachthof zu betreten

17.7.1933 Oberbürgermeister Piclum in seiner Stellungnahme:

„Da es sich bei den Viehhändlern (Gustav) Goldschmidt und (Emil) Strauss nachweislich um Frontkämpfer handelt, ersuche ich zu veranlassen, dass die genannten unverzüglich wieder zugelassen werden.“

14.11.1935 1. Verordnung zum Reichsbürgergesetz, Aufhebung des bis dahin geltende Schutz ehemaliger Frontkämpfer

17.5.1939 Gustav Goldschmidt mit Schwester Nora in Bochum Rheinische Straße 28 bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Selma Leopold alleinstehend in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung

27.4.1942 von der Gestapo aus der Wohnung geholt

28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund

30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc

3.5.1942 Ankunft in Zamosc

Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt

Weitere Lebensdaten der Familie

1.4.1950 Erwin Goldschmidt mit Frau Yetta erfasst bei US-Census in Jackson

11.11.1957 Erwin Goldschmidt betreibt von Jackson, Tennessee „Wiedergutmachungsverfahren“

Gedenken

Grabsteine für die Eltern und Großeltern Goldschmidt auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de876240

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1333204

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 5783); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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