Philipp Berta

Berta Philipp geb. Loeb

*30.8.1886 in Wrexen; ✡ 3.3.1943

Staatsangehörigkeit

Vater Salomon Loeb *1847; ✡?

Mutter Fanny Reinsberg

Geschwister

Henriette Loeb *115.9.1879 in Wrexen; ✡11.6.1939

Max Loeb *15.12.1884; ✡ 21.4.1941 in Kansas City

Leo Loeb *?; ✡?

Philipp Loeb *?; ✡?

Hedwig Loeb *?; ✡?

Beruf

Adressen Wrexen; Kanstein

Heirat Robert Dagobert Philipp *10.2.1884 in Wanne Bickern; ✡ 3.3.1943

Kinder

Hilda Philipp *2.4.1913 in Wrexen; ✡7.11.2005 USA; oo Henry Studin; oo Leo Dauer

Erna Philipp *16.2.1920 in Kanstein; 5.2.1921 in Kanstein

Irmgard Philipp *17.12.1922 in Kanstein; ✡27.2.1943 in Auschwitz

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Ehemann Robert verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen;

16.12.1938 Ehemann Robert entlassen aus dem KL Sachsenhausen

17.5.1939 mit Ehemann und Tochter Irmgard in Kanstein bei Minderheiten-Volkszählung

1942 Tochter Irmgard heiratet Werner Jacob (1920-1992)

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

Anfang März 1943 reichsweite Fabrikation besonders in Berlin, Breslau und Westfalen; die 300 überwiegend in kriegswichtigen Betrieben Zwangsarbeit verrichtenden Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg wurden im Saal der Gastwirtschaft Gerold am Brackeler Hellweg war in Dortmund als Sammelstelle interniert. In der Nacht vom 1./2.3.43 war die Gaststätte Zur Börse am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs zugleich Zwischenstation für Juden aus einen Koppelzug, der von Stuttgart kommend über Trier durch das Ruhrgebiet geführt wurde und bereits 212 Menschen aus Württemberg, Baden und dem Rheinland aufgenommen hatte. Am 2.3.43 fuhr dieser Zug mit nunmehr über 500 Juden vom Dortmunder Südbahnhof aus weiter in Richtung Bielefeld, wo etwa 250 Menschen für den Transport im Saal der Eintracht am Klosterplatz gesammelt wurden.

1.3.1943 Deportation von Kanstein nach Dortmund mit Ehemann und Tochter Irmgard

2.3.1943 40 Stunden im geschlossenen Güterwaggon, Transport Bielefeld über Hannover – Erfurt – Dresden nach Auschwitz

3.3.1943 Ankunft und Selektion der ‚Alten Rampe‘ am Güterbahnhof von Auschwitz;

Ernst Michel berichtet über den Großneffen Issy Philipp:

„Es gab nun zwei Reihen, beide rückten langsam voran. Männer an eine Seite, Frauen an die andere. … Issy schlurfte neben mir. Er war in Paderborn einer der charismatischen und zuverlässigsten Leiter. Er war dynamisch, optimistisch und stets hilfsbereit. Er war stark wie ein Stier. Er hatte Lilo in Paderborn geheiratet einige Wochen vor unserer Deportation. Sie war bereits auf der anderen Seite. Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Ich berührte ihn. Er nickte nur.“

Eingewiesen in Auschwitz III zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz, auf LKW in die Quarantäneblöcke des „Arbeitslager Buna“ gebracht; Tätowierung der „nichtarischen“ Häftlinge, Häftlingsnummer ;

Kalendarium von Auschwitz vom 3.3.1943

„Reichssicherheitshauptamt Transport, Juden aus Berlin. Nach der Selektion lieferte man 535 Männer als Häftlinge ins Lager ein, sie bekamen die Nr. 104 890 – 105 424; 145 Frauen bekamen die Nr. 36 9035 – 37 079. Die übrigen wurden vergast.“

Weitere Lebensdaten der Familie

Gedenken

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de865254

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de865249

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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