Klara Plesser
*24.12.1920 in Bochum; ✡ 23.7.1943 in Sobibor
Staatsangehörigkeit Polen
Vater Aron Hersch Plesser *19.12.1895 in Bohorodzany; hieß zuvor Teitelbaum
Mutter Bina Ginsberg *10.5.1896 in Jedrzejow; ✡ 23.7.1943 in Sobibor
Geschwister
Chana Anni Plesser *25.6.1926 in Bochum;
Edmund Plesser *16.10.1928 in Bochum;✡ 23.7.1943 in Sobibor
Beruf –
Adressen Bochum; Rotterdam, Delfshaven
Heirat 24.4.1939 in Amsterdam Joachim Chaim Buchspan-Keller *15.7.1907 in Radomysl; Kantor, Buchhändler ✡ 23.7.1943 in Sobibor
Kinder
Israel BenjaminBuchspan-Keller *23.12.1939 in Rotterdam; ✡ 23.7.1943 in Sobibor
LeaBuchspan-Keller *22.4.1941 in Rotterdam; ✡ 23.7.1943 in Sobibor
MozesBuchspan-Keller *17.3.1942 in Rotterdam; ✡ 23.7.1943 in Sobibor
Weiterer Lebensweg
10.8.1932 Familie in Amsterdam gemeldet
28.7.1942 Klara Keller mit Mann und drei Kindern aus Delfshaven nach Westerbork
10.10.1942 Notiz: „Obiger war Lehrer in Rotterdam und dürfte in den nächsten Tagen seinen Sperraufruf erhalten.“ Es beginnt ein Monate andauerndes Bemühen um den Erhalt einer Albersheim-Verklaring für Chaim Keller (Schutz vor Deportation als „Austauschjude“ mit Verwandten in Palästina)
19.5.1943 Anfrage ist eingereicht
20.5.1943 endlich die ersehnte Albersheimverklaring
26.5.1943 Eltern mit Bruder Edmund und Schwester Anna von Amsterdam nach Westerbork
20.7.1943 Gesamte Familie wird dann doch „op transport gesteld“ nach Sobibor außer Anna Plesser
Weiterer Lebensweg der Schwester Anna
3.3.1944 Schwester Anna von Westerbork nach Auschwitz-Birkenau
18.1.1945 Räumung von Auschwitz, Todesmarsch nach Gleiwitz und Bahntransport ins Frauen KL Ravensbrück; von dort auf Todesmarsch in das Außenlager Malchow
Zofia Posmysz berichtet von der Auflösung von Auschwitz-Birkenau und den Todesmärschen nach Gleiwitz :
„Der letzte Tag in Auschwitz war der 18. Januar. Nach drei Tagen und drei Nächten zu Fuß wurden wir in offenen Güterwagen nach Ravensbrück gebracht.“
Die „Weißen Busse“ des schwedischen Roten Kreuz fuhren auch in das Außenlager Malchow
2.5.1945 Befreiung in Malchow durch die Rote Armee
20.9.1945 Anna Plesser zurück in Amsterdam
Gedenken
Grabstein für Laura Lea Plesser geb. Sporn (*9.12.1895, ✡29.6.1926 in Bochum, Schwester des Jakob Sporn) auf dem jüdischen Friedhof Wassrstraße
Joods Monument Amsterdam
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de897348
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de944894
www.joodsmonument.nl/en/page/126988/klara-keller-plesser
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Plesser%22%7D
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997