Moch Alex

Alexander Alex Moch

*18.8.1893 in Nonnenweier; ✡24.9.1977 in Tivon Tel Aviv

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Baruch Moch *13.6.1835 in Nonnenweier; ✡2.4.1896 in Nonnenweier;

Heirat der Eltern am 28.1.1880

Mutter Zierle Meyer *26.3.1853; ✡ 6.12.1929

Geschwister

Loi Moch *15.8.1881 in Nonnenweier;

Karolina Moch *27.12.1882; ✡8.3.1950 in Strassburg; oo David Falk

Markus Moch *3.6.1884

Maria Moch *27.2.1886; ✡4.9.1942 in Auschwitz; oo Maier Mayer

Florina Moch *17.8.1887

Adolf Moch *4.6.1890; ✡6.12.1938 in Dachau

Wilhelm Moch *29.11.1891; ✡Aug.1942 in Auschwitz; oo Gerta Löwenstein aus Gemen

Lina Moch*21.11.1895; ✡25.10.1864 in Strassburg

Halbgeschwister

1.Ehe 5.2.1862 des Vater mit Helena Wertheimer *5.5.1836 in Durbach; ✡21.10.1878

Clara, Cappel, Abraham, Justine, Isaak, Hermann Julius, Leopold, Hannche Moch

Beruf

Adressen

Heirat Erna Fränkel *17.7.1898 in Völksen

Schwägerin/Schwager Else Fränkel-Gans, Moritz Gans; Sohn Manfred Gans

Kinder

Recha Moch *15.12.1925 in Ahlem; ✡12.6.1980 in England; oo Turner

Bernard Moch ; ✡Dezember 2002 in Tel Aviv; oo Rina Schloss (*1925, ✡21.7.2015 Tel Aviv)

Weiterer Lebensweg

1908-1911 Gärtnerlehre in der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem, Hannover, dort später als Obergärtner und dann Domänen- und Gutsverwalter.

1919 bis 1925 Betriebsleiter auf dem jüdischen landwirtschaftlichen Hof Markenhof bei Kirchzarten

1924 Tochter Recha in Ahlem geboren

1928-1932 zusammen mit Frau Erna Leitung des Hachschara-Gutes Winkel

1932 Gründer und Leiter des Landwerk Neuendorf bis Anfang 1939

Umstrukturierung des Hachschara Gut Winkel zu einer Gärtnerei und Lehrwirtschaft durch Alex Moch, im Auftrag von Salomon Dyk

Der Neuendorfer Gutshaushalt wurde von Erna Moch als Lehrwirtschaft mit Geflügelzucht geführt

Erna und Alex Moch (mit Krawatte) (Mitte) 1936/37 in Neuendorf
Städtisches Museum Lemgo/Gedenkstätte Frenkel-Haus, Nachlass Kurt Gumpel (unten rechts)

1.-27.10.1938 Tochter Recha bei Tante Else Fränkel-Gans in Borken, dann nach Berlin-Grunewald, Schnorgendorf

9./10.11.1938

Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 18 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; „Schutzhaft“ in Sachsenhausen ; die jüngeren wie Kurt Gumpel und die Mädchen (u.a. Eva Gillat) bleiben verängstigt zurück; das Lage wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

Alex und Erna Moch entkommen nach London, er beschafft 150 britische Visa, mit diesen Einwanderungsgenehmigungen erreicht er beim Kommandanten von Sachsenhausen die Freilassung in Sachsenhausen internierten Chaluzim mit der Auflage, Deutschland unmittelbar zu verlassen. Er begleitet die etwa 40 Jungen nach England. Zusammen mit Leonore Goldschmidt gründete er das Farm Institute, Tythrop House in Oxfordshire für etwa 200 jüdische Chaluzim, davon etwa 100 aus Neuendorf. Tythrop House Agricultural Training war nur als Zwischenlösung eingerichtet, da das eigentlich lange geplante Hachschara Projekt, das Farm-Siedlungsprojekt von Alvin Johnson in North Carolina, sich verzögerte. Johnson war Direktor der New School for Social Research, eine Universität, New York City.

11.11.1938 Bruder Adolf bis zu seinem Tod im KL Dachau

31.3.1939 zu Besuch in Borken (Westfalen), Bocholter Straße 46 bei Else und Moritz Gans

26.8.1939 Moritz und Else Gans emigrieren aus Borken nach Holland

Frühjahr 1939 Alexander Moch mit Frau Erna und Sohn Bernard nach Kenia, Leitung einer großen Farm; er folgte somit seinem früheren Instruktor Max Joseph, der nach 1938 auch nach Kenia ausgewandert war und dort landwirtschaftlicher Verwalter einer britischen Gesellschaft war.

Tochter Recha verbleibt zum Abschluss der Krankenschwester-Ausbildung in England

1940 wurde Tythrop House von der Royal Army als Quartier übernommen.

22. 10.1940 die Schwester Maria mit Mann Maier aus Karlsruhe und zahlreiche Mitglieder der Familie Moch aus Nonnenweier mit 6500 Juden des Saarlandes, der Pfalz und Baden in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich transportiert in der „Bürckel-Wagner-Aktion“

1961 Einwanderung nach Israel, zahlreiche Besuche durch „Neuendorfer“

Gedenken

https://www.jewiki.net/wiki/Alex_Moch

Quellen

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit, in Ulrike Pilarczyk (Hg.), Hachschara und Jugend Alija, 2019

Daniel Huhn, Rückeroberung, Die Geschichte des Manfred Gans, Hoffmann &Campe, 2002

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de923045

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1568414

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de931652

https://www.jewiki.net/wiki/Alex_Moch

Moch, Alexander, Von der Landwirtschaft zur Großgärtnerei, in Erstrebtes und Erreichtes; Hrsg: Verein ehemaliger Ahlemer. Eine Jubiläumsschrift. Hannover-Linden, 1929

Harald Lordick, „Das Landwerk Neuendorf in den Novemberpogromen 1938,“ in Arbeitskreis Jüdische Wohlfahrt, 08/11/2020, https://akjw.hypotheses.org/1032

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

AJR Information Dezember 1977 Link:

https://ajr.org.uk/wp-content/uploads/2018/02/1977_december.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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