Helmut Moshe Dixi Merkel

*25.11.1919 in Leipzig; ✡ August 1999 in Herzlia
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Markus Merkel *6.2.1886 in Brody ✡31.10.1949
Mutter Elsa Merkel *9.3.1894 in Brody ✡ 14.5.1952
Geschwister

Lilli Merkel *9.4.1915 in Leipzig; ✡Nov. 1971 in Oceanside, USA; Elias Fischer

Hans Rudolf Merkel *25.5.1917 in Leipzig; ✡11.4.2008 in New York; oo Gina Milgran
Edgar Merkel *15.12.1923 in Leipzig; ✡4.6.1980 in New York; Krebs
Beruf –
Adressen Leipzig Funkenburgstraße 25/1

Heirat in Palästina Katharina Miriam Bass *6.3.1924 in Wien;
Kinder drei
Ethan Merkel (1949- 1969) im „Abnutzungskrieg“ (1968-70) gefallen
Weiterer Lebensweg
Besuch der Volksschule,
Bis 1935 Leipziger Gymnasium
Arbeit in der Fischkonservenfabrik des Vaters
Aktivist der Ortsgruppe Leipzig des Makkabi HaZair

20.3.1934 Bruder Rudolf nach Palästina abgemeldet; Gestapo Kartei
26.3.1934 Bruder Rudolf erstmals in Palästina
26.8.-26.10.1936 Bruder Rudolf für zwei Monate außer Landes
8.10. 1935 melden sich die Eltern mit Bruder Edgar bei der Auswanderungsstelle der Leipziger Israelitischen Religionsgemeinde, Ziel Schweden
Sommer 1937 zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair;

dort Madrich (Gruppenleiter) einer der zwei Jungengruppen, die andere leitete Willy Smulowitz aus Essen.

Dixi Merkel betreut die „Erste Hilfe“ in Ahrensdorf; hier mit Horst Coper
Sommer 1938 zusammen mit Willy Smulowitz im Auftrag des Hechaluz nach Schweden emigriert zum Aufbau einer Hachschara-Struktur in Skane, Südschweden, als Vorbereitung für die ersten Auswanderer, die im September 1938 auch aus Ahrensdorf eintrafen.
Verantwortlich für die Jugend-Alija in Schweden war Eva Warburg (Bankhaus Warburg!). Für die insgesamt bis zu 100 Chaluzim betreute sie ein Kinderheim in Tjörnarp, den Jugendalija-Hof Kibbuz Baderech in Hälsinggården bei Korsnäs außerhalb von Falun in der Provinz Dalarnas (1939-1946) – dort arbeiteten die meisten bei den Bauern der Umgebung – und das jüdische Landschulheim mit Internat in Kristinehov in Skane.
Das Internat Kristinehov war ein 1934 gegründetes Landschulheim im südschwedischen Västraby
1938 Die Eltern emigrieren auch nach Schweden

1939 Übernimmt als Madrich die Leitung der Makkabi Hazair Gruppe Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun nördlich von Stockholm
28.12.1939 Helmut‘s Pass in Stockholm ausgestellt
1940 der Kibuz in Südschweden wird aufgelöst wegen Geldmangel
Einreisevisum für Palästina in Stockholm am 23.9.1940 ausgestellt
Anfang 1941 ergab sich trotz des andauernden Krieges die Gelegenheit, über Russland nach Palästina zu reisen. Aber es gab legale Alijah Zertifikate nur für eine der zwei Gruppen des Internat Kristinehov.
Die Situation wurde dadurch gelöst, dass Eva Warburg nach Falun kam und die Gruppenführer Uri Rothschild (Habonim) und Dixi Merkel das Los ziehen ließ, wer gehen dürfte. Merkel zieht für seine seine Maakabi-Gruppe das längere Streichholz.
Mai 1941 – noch vor dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion – Helmut Merkel als Leiter einer 20-köpfigen legalen Alijah Gruppe mit Einwanderungszertifikaten von Stockholm über
11.5.1941 Finnland, Grenzstation Vainikkala nach Vyborg, UdSSR Leningrad, Moskau,
13.5.1941 Odessa, mit dem Schiff nach Varna, Bulgarien,
15.5.1941 Istanbul; mit der Bagdadbahn durch Anatolien
24.5 türkisch-syrische Grenzort Islahye und Meydan-Ekbaz
25.5.1941 syrisch-libanesischer Grenzort Nakoura,Beirut, Libanon, mit 8 Taxis nach Haifa
27.5.1941 Ankunft Haifa, einige Tage im britischen Internierungscamp Athlit trotz regulärer Zertifikate und Visa
27.5.1941 Helmut Merkel in Haifa eingetroffen; ebenfalls in dieser Gruppe der Ahrensdorfer Jochen Stadermann; einige Tage im britischen Internierungscamp Athlit trotz regulärer Zertifikate und Visa
In Palästina in verschiedenen Kibbuzim; Mitgründer des Kibbuz Gezer,
der im Juli 1948 von der „Arabischen Legion“ überfallen wird; 10 Monate Kriegsgefangenschaft folgen.
Aufbau einer Werkstatt, Gummifabrik
Der Weg von Katharina Bass
25.1.1939 Pass in Wien ausgestellt
6.10.1939 Fähre von Rostock nach Gedser/Dänemark
6. 10.1939 angemeldet in Fonsing:
1940 Emigration nach Schweden
27.7.1940 erhält sie das britische Palästina-Visum in Stockholm
12.12.1940 russischer Einreisestempel H У P M И (Nurmi anstelle Wyborg?)
21.12.1940 Grenzübertritt Türkei-Syrienin Meidan-Ekbes
24.12.1940 Grenzübertritt Syrien-Libanon
24.12.1940 Ankunft von Katarina Bass in Haifa ; Einreise unter der Bedingung, dass sie sich an der Hebr. Universität in Jerusalem einschreibt
15.8.1947 Einbürgerung Palästina
August 1999 Tod in Herzlia, krankheitsbedingt
Gedenken
Quellen
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129819443
https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=511544
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015
https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld
Hallo, mein Name ist Michael Marx, ich bin 1942 in Vateras geboren als Sohn von Erich Marx, der im Mai 1939 im Rahmen der Alijah nach Hälsinggarden kam. Auf dem oben gezeigten Bild mit den gerade angereisten Jugendlichen ordnen sie die Person ganz rechts als Dixi Merkel zu, das ist nicht richtig, sondern es ist mein o.a. Vater, der bis zu seinem Tode 1942 Leiter in Hälsinggarden war.