Lotte „Kleinschen“ Deborah Wolfssohn
*17.12.1923 in Beuthen; ✡ 7.2.2014 in Melbourne
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Moritz Wolfsohn *10.4.1875 in Przelaika ✡10.9.1932 in Beuthen
Mutter Flora Zernik *14.3.18834 in Tarnowitz ✡ ? in Auschwitz
Geschwister
Gerda Wolfsohn *30.6.1921; ✡ ? in Auschwitz oder in Theresienstadt
Irene Wolfsohn *25.12.1924 in Beuthen; ✡30.7.2010 in Kopenhagen
Beruf –
Adressen
Heirat Patrick Dominic O‘Neill
Kinder
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 Lotte in Ahrensdorf bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Schwestern Irene und Gerda mit der Mutter sowie Tante Johanna Schustermann geb. Wolfsohn in Beuten bei Minderheiten-Volkszählung
Schwester Gerda ins Hachschara Landwerk Halbe
Frühjahr 1938-1939 zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair
Oktober 1939 mit ca 20 Chaluzim von Ahrensdorf nach Schweden
Zunächst Kristinehof
In Schweden auf landwirtschaftliche Hachschara, organisiert von der Jugendalija und Hechaluz; verantwortlich für die Jugend-Alija in Schweden war Eva Warburg (Bankhaus Warburg!). Für die insgesamt bis zu 100 Chaluzim betreute sie ein Kinderheim in Tjörnarp, den Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun – dort arbeiteten die meisten bei den Bauern der Umgebung – und das jüdische Landschulheim mit Internat in Kristinehov in Skane.
Das Internat Kristinehov war ein 1934 gegründetes Landschulheim im südschwedischen Västraby
Geht im Herbst mit der Gruppe und Helmut Merkel als Madrich in den Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun nördlich von Stockholm
Mai 1941 – noch vor dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion – mit einer 20-köpfigen legalen Alijah Gruppe mit Einwanderungszertifikaten von Stockholm über
Finnland, Grenzstation Vainikkala nach Vyborg, UdSSR Leningrad, Moskau,
Odessa, mit dem Schiff nach Varna, Bulgarien,
Istanbul; mit der Bagdadbahn durch Anatolien
türkisch-syrische Grenzort Islahye und Meydan-Ekbaz
syrisch-libanesischer Grenzort Nakoura, Beirut, Libanon,
7.5.1941 Ankunft Haifa, Einreise mit Studentenzertifikat B III (Ausbildungsverpflichtung)
Bis zum 13.5.1941 im britischen Internierungscamp Athlit trotz regulärer Zertifikate und Visa

2-jährige Ausbildung „Trainingskurs“ in Degania

1943 schließt sie sich der ATS-Einheit der Jewish Brigade (Transport, LKW-Fahrerin)

1.1.1946 Einbürgerung Palästina
Großbritannien
Australien
Wichtige Ereignisse der Familie
2.6.1942 Deportation der Mutter und Schwester Gerda von Beuthen nach Auschwitz
Gedenken
13.6.1957 Pages of Testimony für die Mutter vom Neffen Arie Herzko
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de995262
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de995264
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015
https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld