Alice Cohn geb. Lobethal
*12.12.1893 in Breslau; ✡ ?1943 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Leopold Lobethal *22.7.1860 in Breslau; ✡ 14.5.1919 in Breslau
Hochzeit der Eltern 1890 in Breslau;
Mutter Sophie Lachs *22.10.1871 in Breslau; ✡ 14.6.1924 in Breslau
Geschwister
Hans Jakob Lobethal *1897 ; ✡ 31.9.1918

Preußische Verlustlisten vom 11.12.1918

Beruf –
Adressen Breslau, Hohenzollernstraße 123

Heirat 1914 in Breslau Max Cohn *11.9.1881 in Breslau; Dr. jur.; ✡5.11.1934 in Breslau
Kinder

Hans Wolfgang Cohn *30.10.1916 in Breslau; ✡1943 in Auschwitz
Werner Cohn *23.4.1926 in Breslau; ✡1943 in Auschwitz
Weiterer Lebensweg
1930 in Breslau, Hohenzollernstraße 123
17.5.1939 in Breslau als Witwe bei Minderheiten-Volkszählung
1941 Sohn Hans von der Hachscharastätte Jessen-Mühle ins Landwerk Neuendorf

10.5.1942 aus Riebnig zum Sohn Hans ins Landwerk Neuendorf im Sande, Zwangsarbeiterlager
10. 4.1943 Aus Neuendorf mit LKW nach Fürstenwalde, von dort mit der Bahn nach Berlin; zu Fuß ins Sammellager Große Hamburger Straße
19.4.1943 mit Sohn Hans auf dem 37. Osttransport als Teil der Fabrikaktion, allein 153 Personen aus dem Landwerk Neuendorf bei Fürstenwalde.
Esther Bejarano erinnert sich:
„Wohin der Zug fuhr, wussten wir nicht. Die Waggons waren überfüllt und wir konnten uns kaum bewegen. Wenn wir mal austreten wollten, mussten wir über die Menschen steigen, um an die Kübel in der Ecke zu gelangen. Die Luft in den Waggons war miserabel und wurde immer schlechter.“
Esther berichtet auch, dass viele alte und schwache Menschen diesen mehrere Tage dauernden Horrortrip in den Viehwaggons nicht überlebten. Ihre Leichen blieben die ganze Zeit in den Waggons.
Mit Esther saßen viele der Jugendlichen im Waggon, mit denen sie in Neuendorf zusammen war: Eli Heymann, Schimschon Bär, Schoschana Rosenthal, Miriam Edel, Anne Borinski, Hilde Grünbaum, Karla und Sylvia Wagenberg, Herbert Growald und noch viele andere. 20. 4. 1943 Ankunft in Auschwitz; Notiz im Lagerbuch von Auschwitz:
„Mit einem Transport der RSHA […] sind etwa 1 000 jüdische Männer, Frauen und Kinder eingetroffen. Nach der Selektion werden 299 Männer, die die Nummern 116754 bis 117502 erhalten sowie 158 Frauen, die die Nummern 41870 bis 42027 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen.
Die übrigen 543 Deportierten werden in den Gaskammern getötet.“
Häftlingsnummer ?
Gedenken
26.7.1977 Pages of Testimony für Alice und Hans Wolfgang Cohn von Neffen Dr. Paul Rosenstein
27.11.1955 Pages of Testimony für Hans Seew Wolfgang Cohn von Ora Borinski
25.3.1990 Page of Testimony für Hans Seew Wolfgang Cohn von Eli Heimann
Grabstein für die Eltern in Breslau
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1028437
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1027596
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot37.html
http://www.denkmalprojekt.org/verlustlisten/rjfschles_liste3.htm
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015
https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld