Riese Günter

Günter Emil Riese später George Emil Rees

*9.3.1922 in Berlin; ✡ 2005 in Melbourne

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Adolf Riese *7.3.1886 in Berlin; Dr. ing. ✡29.11.1942 in Auschwitz

Mutter Gertrud Barrach *22.11.1895 in Berlin; ✡ 29.11.1942 in Auschwitz

Geschwister

Werner Riese *4.4.1931 in Berlin; ✡ 29.11.1942 in Auschwitz

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen zuletzt Berlin, Pariser Straße 11; Neuendorf

Heirat ledig

Kinder keine

Weiterer Lebensweg

Vater Adolf war Architekt, promoviert als Dr. ing.

1932- 1933 Besuch des Treitschke Gymnasiums

1933-1937 bis zur Untersekunda auf die jüdische Private Lessler-Schule in Berlin-Grunewald

1937- zum November 1938 zur Hachschara im Landwerk Neuendorf bei Fürstenwalde

Novemberpogrom in Neuendorf

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 18 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; „Schutzhaft“ in Sachsenhausen ; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel und die Mädchen (u.a. Eva Gillat) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

Alex und Erna Moch entkommen nach London, er beschafft 150 britische Visa, mit diesen Einwanderungsgenehmigungen erreicht er beim Kommandanten von Sachsenhausen die Freilassung in Sachsenhausen internierten Chaluzim mit der Auflage, Deutschland unmittelbar zu verlassen. Er begleitet die etwa 40 Jungen nach England. Zusammen mit Leonore Goldschmidt gründete er das Farm Institute, Tythrop House in Oxfordshire für etwa 200 jüdische Chaluzim, davon etwa 100 aus Neuendorf.

März 1939 Günter Riese mit Kindertransport nach England gerettet

8.5.1939 Ankunft in Melbourne auf der SS JERVIS DAY

5.12.1939 Registrierung als Resident Alien in Melborune

17.5.1939 mit den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung

29.11.1942 Eltern und Bruder Werner auf dem 29. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

Gedenken

22.6.2014 drei Stolpersteine für die Familie Adolf Riese in Berlin, Pariser Straße 11

Quellen

https://www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/6750

https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/geschichte/stolpersteine/artikel.180049.php

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1140031

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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