Fred Oberländer Overlander

*12.8.1923 in Berlin; ✡ 23.11.2018 in North London
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch

Vater Max Monash Oberländer *1896; ✡in England (auf dem Foto rechts)
Heirat der Eltern 1922 in Berlin
Mutter Rebecca Schreier *10.3.1894 in Drohobycz ; ✡ Oktober 1986 in Hendon Theresienstadt
Großmutter Civje Civia Oberländer geb.Klinkhofer *10.8.1872 in Bouslaw
Geschwister
Joachim Oberländer *1928 in Berlin; ✡2016 in London
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Berlin, Auguststraße 14/16 (Siechenheim); Havelberg
Heirat 3.7.1949 in London mit Betty M.C. Benn (Bendorf)(1925-2018)
Kinder eins
Weiterer Lebensweg
August 1921 Zuzug der Mutter aus Galizien nach Berlin
Vater führte ein koscheres Hotel am Alexanderplatz in Berlin
Mutter Rebecca langjährige Leiterin des Siechenheim Auguststraße 14/16
17.5.1939 mit den Eltern und Bruder Joachim in Berlin Steglitz bei Minderheiten-Volkszählung
Juni 1939 auf das Ausbildungsgut (Hachschara) in Havelberg

Juli 1939 Bruder Joachim mit Kindertransport nach London; Vater ebenfalls nach England
20.11.1939 Passausstellung in Perleberg in der Nähe von Havelberg
1940 Oberländer bei der Alija „durch den Madrich in Havelberg Artur Posnanski unterstützt“
März 1940 mit 129 anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland über Triest nach Palästina
4.4.1940 Ankunft in Haifa, legale Alija mit Studentenzertifikat B III
Eintritt in die Palestinian Police Force TAC
16.12.1942 Einbürgerung von Fred Oberländer in Palästina
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
1943 meldete sich Fred Overlander freiwillig bei der britischen Marine
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert


28.5.1943 Mutter Rebecca mit ihrem Personal und etwa 200 Heimbewohnern auf dem 90. Alterstransport I/95 nach Theresienstadt deportiert; zusätzlich wurde auch das Siechenheim mit 65 Bewohnern deportiert.
Fred 1945 in England stationiert

Mutter und Großmutter überleben Theresienstadt; emigrieren nach England zu den Söhnen Fred und Joachim
Gedenken
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Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5108152
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019
Artur Posnanski, Ein Nach-Auschwitz-Bericht, autobiografischer Bericht für die UNO; in: Träume und Hoffnungen Heft 5, Ahrensdorf, undatiert
Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996
Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2
Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013