Prinz Kurt

Kurt Prinz

*8.3.1921 in Berlin; ✡ 1944 Berlin ?; Todesort und Zeitpunkt unbekannt

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Leo Louis Prinz *20.6.1885 in Berlin ✡überlebt Theresienstadt

Mutter Gertrud Abarbanell *12.11.1891 in Krimmitschau✡ überlebt Theresienstadt

Beruf Zuschneider

Adressen Berlin, Milastraße 1

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 mit beiden Eltern in Berlin Prenzlauer Berg bei der Minderheiten-Volkszählung

Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a

1939 Nach­dem zahl­rei­che, in Bie­le­feld le­ben­de Jü­din­nen und Ju­den in „Ju­den­häu­sern“ zwangs­ein­ge­wie­sen wur­den, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;

Anfang September ent­stan­d für zu­nächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Ar­beits­la­ger in der Ko­blen­zer Stra­ße 4 (heu­te: Ar­tur-La­de­beck Stra­ße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.

1939 Prinz zur Hachschara in das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4

23.3.1940 wegen der räumliche Enge Wechsel von 57 Bewohnern in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a, einem ehemaligen Gutshof.

Dort bestand auch eine Un­ter­kunft für alte und kran­ke Jü­din­nen und Ju­den („Sie­chen­heim“) als Ein­rich­tung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

23.3.1940 wechselt er in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a

1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt.

Daniel Hoffmann berichtet:

„Jeden Samstagnachmittag gab es im Speisesaal Kuchen zu kaufen – hauptsächlich Hefeteilchen, die Kurt Prinz eingekauft hatte.“

1.4.1941 abgemeldet aus Bielefeld nach Berlin

17.3.1943 Kurt Prinz mit den Eltern Welle 49, 4. Großer Alterstransport von Berlin nach Theresienstadt

13. 11. 1944 Berlin, Schulstraße, Gefängnis

20.2.1945 von der Gestapo verhaftet „zatcen gestapem!“

Todesort und Zeitpunkt unbekannt

Gedenken

27.9.1973 Page of Testimony für Kurt von seiner Mutter

Quellen

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1099201

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4136320

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212748

Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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