Panke Gerhard

Gerhard Panke

*21.10.1918 in Berlin; ✡ 30.11.1941 in Riga Rumbula

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Wilhelm Panke *15.12.1876 in Berlin; ✡8.1.1941 in Berlin

Mutter Hanna Jerochim *22.4.1892 in Exin, Pommern; ✡ 30.11.1941 in Riga Rumbula

Geschwister

Alice Panke *9.11.1915 in Berlin; ✡30.11.1941 in Riga Rumbula

Kurt Panke *7.11.1920 in Berlin; ✡30.11.1941 in Riga Rumbula

Günter Panke *9.6.1923 in Berlin; 6.5.1943 in Auschwitz

Beruf Melker; Erdarbeiter

Adressen Berlin, Raabestraße 6; Radlow, Beeskow; Bielefeld

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 beide Eltern mit den Geschwistern Alice und Kurt in Berlin bei der Minderheiten-Volkszählung

Gerhard Panke zur Hachschara nach Radlow, Beeskow

Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a

1939 Nach­dem zahl­rei­che, in Bie­le­feld le­ben­de Jü­din­nen und Ju­den in „Ju­den­häu­sern“ zwangs­ein­ge­wie­sen wur­den, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;

Anfang September ent­stan­d für zu­nächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Ar­beits­la­ger in der Ko­blen­zer Stra­ße 4 (heu­te: Ar­tur-La­de­beck Stra­ße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.

23.3.1940 wegen der räumliche Enge Wechsel von 57 Bewohnern in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a, einem ehemaligen Gutshof.

Dort bestand auch eine Un­ter­kunft für alte und kran­ke Jü­din­nen und Ju­den („Sie­chen­heim“) als Ein­rich­tung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt. Allein am 9. und 10.Juni 1940 kommen 10 Paderborner in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a.

7.10.1940 aus dem Lager Radlow, Beeskow ins Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager Bielefeld“

6.9.1941 abgemeldet nach Berlin, Raabestraße 6, möglicherweise wegen der anstehenden Riga-Transporte

27.11.1941 auf dem ersten Berliner Riga-Transport VII nach Riga Skirotawa

30.11.1941 „Rigaer Blutsonntag“ die Familie von Gerhard Panke wird mit dem gesamten Berliner Transport noch vor der Massenerschießung von 15000 lettischen Juden aus den Ghetto Riga in den Wald von Rumbula geführt und erschossen.

30.11.1941 Tod in Riga Rumbula

Gedenken

Quellen

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1130724

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1130876

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1130742

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1130938

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1130673

Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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