
Emilie Meyer geb. Hamberg
*26.5.1892 in Volkmarsen, Breuna; ✡ in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Baruch Hamberg *5.6.1856 in Breuna; ✡4.7.1934 in Breuna;
Mutter Sarah Herzfeld *22.5.1856 in Helmarshausen; ✡ 4.4.1926 in Breuna
Großmutter Dina „Delzchen“ Sauer *2.1.1837 in Lohne ✡28.7.1909 in Recklinghausen
Onkel Moses Hamberg *21.12.1866 in Wolfhagen, Breuna; Recklinghausen; ✡1919
Tante Klara Lorch geb. Meyer *5.1.1882 in Lippspringe
Geschwister insgesamt elf
Julie Lichtmann geb. Hamberg *16.8.1882 in Breuna; ✡ Juli 1944 in Riga Strasdenhof
Sally Hamberg *16.5.1887 in Breuna; Febr.1942 in Salaspils; oo Minna Braunsberg
Fanny Hamberg *22.6.1894 in Breuna; Tod im Ghetto Riga; oo David
Beruf Kauffrau
Adressen Breuna; Lippspringe; Paderborn

Heirat Max Meyer *16.11.1883 in Lippspringe; ✡ vermutl. März 1942 „Dünamünde“
Kinder
Siegfried Meyer *11.7.1921 in Lippspringe; ✡19.5.1945 Tod in Dachau

Walter Meyer *6.1.1922 in Lippspringe; Werkdorp Wieringen; Internierungslager Schoorl; ✡ 26.8. 1941 in Mauthausen
Weiterer Lebensweg
1.4.1933 Judenboykott auch in Lippspringe, vor dem Kolonialwarengeschäft ziehen SA-Leute auf, um Kunden abzuschrecken
1934 Verkauf des Geschäftes an den „Arier“ Franz Rudolphi
Umzug in das Haus der Tante Klara Lorch in der Lange Straße 6
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
August 1938 Zwangsannahme des zweiten Vornamens Sara
10.11.1938 Sohn Siegfried verhaftet in Lippspringe im Novemberpogrom,
15.11.1938 Siegfried „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer
15.12.1939 Siegfried entlassen aus dem KL Buchenwald
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
November 1941 Deportationsbefehl der Gestapo,
Verbringung aus den Regierungsbezirken Münster, Osnabrück und BIelefeld
11.-13.12.1941 Verbringung von Emilie, Max und Siegfried aus Bad Lippspringe in die Sammelstelle Kyffhäuser am Kesselbrink in Bielefeld
13.12.1941 um 15 Uhr Abfahrt Bielefeld nach Riga
15.12.1941 gegen 23 Uhr Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa bei Riga

15.12.1942 Bruder Sally Hamberg mit Ehefrau Minna und

Schwester Fanny David mit Ehemann Moritz und Sohn Arthur ab Bahnhof Fischerhof Hannover ins Ghetto Riga
1.2.1942 Ankunft der Schwester Julie Lichtmann aus Gelsenkirchen in Riga-Skirotawa
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer



16.7.1943 Emilie Meyer gemeinsam mit der Schwester Julie Lichtmann auf der Frauenappell-Liste zum Antreten auf dem Blechplatz nach Auflösung der bisherigen Arbeitskommandos¸ die überwiegende Zahl der Außenlager des KL Kaiserwald wurden am 18.8.1943 eingerichtet
Keine weiteren Daten zu Emilie Meyer
Tod in Riga
3. 11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto Riga
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Die Leidenswege der Söhne Siegfried und Walter
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Siegfried Meyer *11.7.1921 in Paderborn; Riga; Stutthof; Buchenwald; Bochumer Verein; Buchenwald; Todesmarsch; ✡19.5.1945 nach der Befreiung Tod in Dachau
Walter Meyer *6.1.1922 in Lippspringe; Hachschara Werkdorp Wieringen; Vergeltungsaktion des SD; Internierungslager Schoorl; ✡ 26.8. 1941 in Mauthausen
Gedenken
Stolpersteine für die Familien Meyer und Lorch in Bad Lippspringe
Website „Stolpersteine in Bad Lippspringe
„Emilie Meyer, die Ehefrau von Max Meyer, wurde im Dezember 1941 im Alter von 49 Jahren nach Riga und von dort am 28.03.1942 weiter nach Theresienstadt verschleppt. Sie war seitdem verschollen und kam nicht zurück.“
Kommentar:
In den Jahren 1941 bis 1942 ist kein Transport von Riga nach Theresienstadt gegangen
Im März 1942 sind ausschließlich Transporte aus Tschechien nach Theresienstadt gekommen
Am 16.7.1943 steht sie auf einer Riga-Appellliste
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://katalog.terezinstudies.cz/deu/ITI/database/tr_in_date
https://stolpersteine-bad-lippspringe.de/biografie/meyer/emilie/
https://stolpersteine-bad-lippspringe.de/biografie/meyer/siegfried/
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1562269
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de850821
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de830521
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de830519
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de850748
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_nwd_411215.html
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011