Bach Erich

Erich Bach

*25.3.1899 in Bocholt; ✡ 24.7.1943 in Maly Trostinec

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Siegmund Bach *8.5.1853 in Fürfeld; ✡3.3.1931 in Bocholt

Heirat der Eltern 16.11.1887 in Kleve

Mutter Helene Weyl *22.8.1869 in Erkelenz; ✡22.9.1942 in Treblinka

Kaufhaus Weyl 1912

Großvater Ascher Weyl *August 1831 in Haltern; ✡31.5.1897 in Kleve; oo Nichte Flora Leffmann

Haus des Onkel David Weyl in Kleve 1930

Onkel David Weyl *11.10.1873 in Erkelenz; ✡3.1.1948 in St. Louis; oo Sofie Jonas

Geschwister

Berta Bach *22.8.1888 in Bocholt; 1939 in Köln; oo Ludwig Moser (1875-1925)

Max Bach *22.5.1893 in Mainz; ✡30.5.1894 in Wiesbaden

Beruf Kaufmann

Adressen Bocholt, Ritterstraße 6, Osterstraße 29; Köln

Heirat Mally Goldschmidt *15.8.1900 in Hersfeld; ✡ 24.7.1943 in Maly Trostinec

Schwager Fritz Goldschmidt *9.6. 1888 in Bad Hersfeld; ✡ 17.6.1863 in Queens

Sohn

Günther Bach*20.7.1926 in Bocholt; ✡ 24.7.1943 in Maly Trostinec

Weiterer Lebensweg

1927-1938 Gesellschafter der Kleinpreis GmbH, Einheitspreisgeschäft nach dem Muster der Woolworth, in Recklinghausen Süd Bochumer Straße 138 zusammen mit seinem Schwager Fritz Goldschmidt, Hamm; GmbH-Geschäftsführer ist Max Grünberg von 1927-1938

3.3.1931 Tod des Vaters Siegmund in Bocholt, Anzeigender ist Erich Bach

Umzug nach Köln

Transkriptionsfehler Wach statt Bach

1.11.1938 Verkauf der Kleinpreis-GmbH an Wilhelm Becker, „Arisierung“ gerade noch rechtzeitig vor dem Pogrom; das Geschäft wird im Pogrom von den SA-Trupps aus Herne verschont, obwohl der Vertragsabschluß der Öffentlichkeit noch gar nicht bekannt war!

1939 Tod der Schwester Bertha Moser; Grab auf dem jüd. Friedhof in Köln Bocklemünd

15.6.1942 Mutter Helene ab Köln auf Transport III/1 nach Theresienstadt

19.7.1942 10-15 Uhr Verbringung in das Sammellager Messehallen Köln-Deutz

20.7.1942 mit Ehefrau Mally und Sohn Günter ab Köln Deutz nach Minsk, Maly Trostinec, Tötungsstätte

20. bis 24.7.1942 Transport ab Köln nach Trostenez/Minsk (1164 Juden aus dem Raum Köln/Bonn)
Mit dem Transport unter der Reichsbahn-Zugnummer VI wurden vor allem Juden aus der Umgebung von Köln – insbesondere aus Bonn, Siegburg und Troisdorf – nach dem Osten (Minsk) befördert, darunter 118 Kinder im Alter unter zehn Jahren.

Bei Tenhumberg heißt es zu dem Transport:

„Für den Transport am 20. Juli 1942 nach dem Osten waren außer den bereits dafür ausgewählten Opfern auch alle noch im Regierungsbezirk Köln wohnhaften Juden zu erfassen, die unter 65 Jahren waren. Ausgenommen waren Inhaber des Verwundetenabzeichens, des E.K.I oder anderer hoher Tapferkeitsauszeichnungen, Schwerkriegsbeschädigte sowie in deutsch-jüdischen Mischehen lebende Juden. Morgens bestiegen sie Abteilwagen der Reichsbahn, „Holzklasse“ mit beidseitig 5 Einsteigetüren, begleitet und bewacht von einem Polizeioffizier mit 15 Mann. Um 15 Uhr verließ der Zug Köln. Das Ziel hieß „Osten -Arbeitseinsatz“. Die Stimmung war geteilt. Gegenüber den, nichts Gutes ahnenden Älteren ab 50, glaubten die Jungen, bald wieder arbeiten zu können. Endlich raus aus dem Bomben-Köln“. „Wir kehren wieder“, sangen die Kleinen aus dem jüdischen Kinderheim. Die Reise aber wurde immer beschwerlicher, insbesondere für die 11, noch nicht einjährigen Kinder und die 21 Alten über 70. Neben der fehlenden Nahrung, dann noch der Umstieg in Güterwagen und das 19-stündige Warten auf dem Abstellgleis vor Minsk in der Sommerhitze. Endlich, frühmorgens 6.15 h die Ankunft und das Verlassen des Zuges in Maly Trostinez. Danach, alles ohne barsche Befehle und Geschrei, folgte eine fast freundliche Begrüßung durch einen SS-Offizier. Er fragte nach Spezialisten und teilte etwa 20 zur Arbeit ab. Die Übrigen sollten das Gepäck abgestellt lassen, um zunächst mit den bereitstehenden Fahrzeugen zu den, hinter dem Wald liegenden Unterkunft- und Arbeitsbaracken gefahren zu werden.

24.7.1942 Massenerschießung im Wald von Blagowschtschina nahe Minsk

Gedenken

29.12.1955 Page of Testimony für die Mutter Helene und deren Geschwister von Cousine Ida Losin geb. Marx

17.2.1999 Pages of Testimony für Erich und Mally Bach, Sohn Günter und die Mutter Helene von Alex Salm

Quellen

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch 1983

http://www.tenhumbergreinhard.de/transportliste-der-deportierten/bericht-transport/transport-20071942-koeln.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1214838

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1476534

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1197439

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835741

http://familienbuch-euregio.eu/genius?person=361688

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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