Hertha Ilsner
*9.4.1906 in Berlin; ✡ in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Ilsner
Mutter Anna Lissenheim *28.6.1876 in Stavenhagen
Geschwister
Heinz Ilsner *7.6.1910 in Berlin
Beruf Arbeiterin
Adressen Berlin, Prenzlauer Berg, Raumer Straße 22
Heirat
Kinder
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 verhaftet im Novemberpogrom,
10.11.1938 „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer
1938 entlassen aus Buchenwald
17.5.1939 mit der Mutter Anna und Bruder Heinz Ilsner in Berlin bei Minderheiten-Volkszählung
1.10.1941 Mitteilung der Gestapo an die Jüdische Gemeinde Berlins, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde.
Januar 1942 Deportationsbescheid der Gestapo
19.1.1942 mit der Mutter Anna und Bruder Heinz Ilsner auf dem 9. Osttransport von 1006 Juden von Berlin nach Riga
23.1.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Herta Ilsner auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
geht mit die gesamte Näherei vom „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee , bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1078041
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1078016
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1077948
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127187405
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017