Brill Henriette

Henriette Jenny Brill geb. Nussbaum

*6.5.1882 in Hannover; ✡ in Riga

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Markus Nussbaum

Mutter Zina Leopold

Geschwister

Anna Nussbaum *30.9.1876 in Hannover; ✡ in Riga

Rosa Nussbaum *7.11.1879 in Hannover; ✡ in Riga; oo Grünhut

Julius Nussbaum *13.6.1883 in Hannover

Emil Nussbaum *1.7.1891 in Hannover; ✡ 16.11.1941 Suizid in Hannover; oo Elfriede Goldschmidt (*10.6.1906 in Paderborn; 25.8.1944 in Stutthof)

Mali Nussbaum ; oo Adolf Goldschmidt

Schwägerin Martha Nussbaum geb. Goldschmidt *25.6.1884 in Hannover

Beruf

Adressen Wunstorf,Neustadt a. Rübenberge; Hannover, Am Puttenser Felde 4, zuletzt Juden-Ghettohaus, Lützowstr. 3

Heirat Siegmund Brill

Kinder

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 mit der Schwester Rosa und Bruder Emil sowie dessen Frau Elfriede in Hannover Am Puttenser Felde 4 bei Minderheiten-Volkszählung

3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“, Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus, Lützowstr. 3

November 1941 Deportationsbescheid der Gestapo

16.11.1941 angesichts der anstehenden Deportation wählt Bruder Emil den Suizid

15.12.1941 morgens Verbringung per Lastwagen aus den Judenghettohäusern über seit Anfang November 1941 von der Gestapo zur Sammelstelle umfirmierte Israelitische Gartenbauschule zum Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden

Bahnfahrt in Personenwagen mit angehängten Gepäckwagen der Deutschen Reichsbahn in das Ghetto Riga vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa

18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Henriette Brill auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;

Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga

geht vermutlich mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig

21.10.1944 Elfriede Nussbaum mit dem letzten Transport aus Riga nach Stutthof

Gedenken

Pages of Testimony für Henriette und ihre Geschwister von Ida Ritter-Nussbaum

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006859

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1677278

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937697

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de881209

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937926

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1001838

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4584408

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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