Herz Hermann

Hermann Herz

*27.7.1897 in Aachen; ✡ Juli 1944 in Riga

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater unbekannt

Mutter unbekannt

Geschwister unbekannt

Beruf

Adressen Aachen; Hannover, Arnswaldtstr. 33, zuletzt Ghettohaus Lützowstr. 3

Heirat Else Bornheim *18.6.1905 in Oerlinghausen; ✡ Juli 1944 in Riga

Kinder

Werner Ludwig Herz *19.7.1927 in Lügde; 1.10.1944 in Stutthof, überlebt

Karl-Heinz Herz *3.12.1928 in Lügde; ✡September 1944 in Auschwitz

Brigitte Herz *27.11.1932 in Lügde; ✡Juli 1944 in Riga

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 mit Ehefrau Else und Tochter Brigitte in Hannover bei Minderheiten-Volkszählung

3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“, Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus Lützowstr. 3

November 1941 Deportationsbescheid der Gestapo

15.12.1941 morgens Verbringung per Lastwagen aus den Judenghettohäusern über seit Anfang November 1941 von der Gestapo zur Sammelstelle umfirmierte Israelitische Gartenbauschule zum Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden

Bahnfahrt in Personenwagen mit angehängten Gepäckwagen der Deutschen Reichsbahn in das Ghetto Riga vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa

18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Hermann Herz unten auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;

Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga

Geht vermutlich mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.

Juli 1944 Tod von Hermann Herz in Riga

25.7.1944 Ankunft von Sohn Karl-Heinz vom KL Kauen kommend im KL Stutthof

10.9.1994 von Sohn Karl-Heinz auf Transport von Stutthof nach Auschwitz

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig

1.10.1944 Ankunft von Sohn Werner Ludwig Herz in Stutthof

1947 Sohn Werner in Hannover Davenstädter Straße71

Gedenken

14.9.1999 Page of Testimony von Brigittes Schulfreundin Gerda Steinfeld

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de861650

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de861561

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de861607

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1562156

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67351325

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1562156

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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