Etty Ettel Taube Laser geb. Spindel
*9.5.1885 in Kolomea; ✡ in Riga
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Vater Moshe Spindel
Mutter Brancha Berta Ertrechter
Geschwister
Anny Spindel oo Pflüger
Felix Spindel; Flucht nach Paris
Koppel Karl Spindel *2.9.1885; oo Lucy
Beruf –
Adressen Hannover, Holscherstraße 8 Bergmannstr. 10, zuletzt Juden-Ghettohaus Josephstraße 22
Heirat Max Laser *21.9.1882 in Berlin; ✡Nov 1941
Verwandte aus Kolomya in Hannover Siegmund Laser (*1899) Sophie (*1910), Leo (*1932)
Kinder
Manfred Moritz Moses Laser *21.8.1910 in Hannover;
Hedwig Jadwiga Laser *9.5.1912 in Hannover;
Unklar
Jenny Laser geb. Weitz *1.1.1913 in Leipzig; später Hannover (Ehefrau des Sohnes Manfred?)
Weiterer Lebensweg
28.10.1938 Etty Laser mit Jenny Laser aus Hannover nach Zbaszyn abgeschoben
17.5.1939 Siegmund Laser mit(*1899) Sophie (*1910) und Leo (*1932) in Hannover bei Minderheiten-Volkszählung
3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“, Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus, Josephstraße 22
November 1941 Deportationsbescheid der Gestapo
15.12.1941 morgens Verbringung per Lastwagen aus den Judenghettohäusern über seit Anfang November 1941 von der Gestapo zur Sammelstelle umfirmierte Israelitische Gartenbauschule zum Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden
Bahnfahrt in Personenwagen mit angehängten Gepäckwagen der Deutschen Reichsbahn in das Ghetto Riga vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa zusammen mit 999 anderen Hannoveraner Juden
18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Etty Laser Nr. 16 auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
2.2.1943 Sohn Moses gelingt die Flucht von Frankreich in die Schweiz
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
Geht vermutlich mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
Tod in Riga
Gedenken
Pages of Testimony von Nichte Lea Rimon Teitelbaum
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908720
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de11768365
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017