Grotte Greta

Grete Marketa Greta Grotte

*15.10.1897; ✡ in Riga

Staatsangehörigkeit tschechisch, staatenlos

Vater unbekannt

Mutter unbekannt

Bruder ? unsicher

Hanus Hans Grotte *24.3.1902 in Tachov; Prag, Bezirk XIII, Labska 27;✡ in Riga

Beruf

Adressen Brünn

Heirat unklar

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Drei Transporte aus dem Ghetto Theresienstadt nach Riga Skirotawa

9.-12.1.1942 Transport (O) von 1005 Juden aus Theresienstadt ins Ghetto Riga; 103 Überlebende

15.-19.1.1942 Transport (P) von 997 Juden aus Theresienstadt ins Ghetto Riga; 18 Überlebende

20.8.1942 Transport (Bb) von 1000 Juden aus Theresienstadt ins Ghetto Riga; keine Überlebenden

23.8.1942 Massenerschießung des gesamten Transports Bb in Bikernieki

2.12.1941 Grete Grotte auf Transport G, Nr. 54 von Brünn nach Theresienstadt
9.1.1942 Grete Grotte auf Transport O, Nr. 13 von Theresienstadt nach Riga

30.11.1941 Hanus Hans Grotte auf Transport H, Nr. 8 von Prag -> Theresienstadt

9.1.1942 Hanus Hans Grotte auf Transport O, Nr. 301 von Theresienstadt nach Riga

Unterbringung im Prager Haus im Ghetto, Liksnas Iela =Prager Straße

Grete Grotte eingeteilt zur Arbeit im Gewerbebetrieb des Ghetto Riga; hier wurden überwiegend alte Frauen, denen der tägliche Marsch in die Außenkommandos nicht mehr zugemutet werden konnte, mit Sortieren der Kleidung aus den geraubten Koffern der Neuankömmlinge und mit Ausbesserung von Wehrmachtskleidung beschäftigt. Die wenigen Männer waren in der Regel Schneider von Beruf.

Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Grete Grotte Nr. 1 auf der Liste der Gruppe Prag im Gewerbebetrieb des Ghetto Riga

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3.11.1943 Große Selektion bei finaler Auflösung des Ghetto Riga;

Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga

Geht vermutlich mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.

Tod in Riga

Gedenken

Quellen

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/90482-hanus-grotte/

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert