Eichengrün Erwin

Erwin Eichengrün

*29.6.1924 in Dinslaken; ✡ 30.9.1942 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Hermann Eichengrün *15.1.1880 in Beringhausen; ✡ ? in Kansas City USA

Heirat der Eltern 25.7.1919 in Duisburg

Mutter Elly Kann *9.8.1888 Duisburg; ✡ ? in Kansas City USA

Tante Selma Eichengrün *8.7.1886 in Beringhausen; ✡1.2.1976 in Van Nuys Los Angeles; oo Sander Israels

Geschwister

Dorothee Thea Eichengrün *8.6.1920 in Dinslaken; ✡2.11.2014 in Kansas USA; oo 1942 Erwin Stiefel (1913-1991)

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Dinslaken, Duisburgerstrasse 8; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam, Plantage Franschelaan 13

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Die Mutter betreibt in Dinslaken ein Hutgeschäft, der Vater einen Handel mit Pelzen und Leder.

Zeitweilig von auch die Cousins Manfred und Hermann Kann in der Duisburger Straße 8

1.9.1936 Schließung des Hutgeschäftes

12.10.1938 beide Eltern ziehen nach Essen

Bemühungen, Erwin per Kindertransport in Holland unterzubringen

23.12.1938 amtliche Schließung des Geschäftes des Vaters

Dezember 1938 mit Kindertransport in die Niederlande

7.12.1938 Quarantine Amsterdam, Zeeburgerdijk wegen Infektionsverdacht

Januar 1939 im Nederlandsch-Israelietisch Ziekenhuis in Amsterdam

20.1.1939 nach Entlassung aus dem Krankenhaus ins Emmahuis in Wijk an Zee, Beverwijk

22.1.1939 Quarantaine Rotterdam

29.4.1939 zusammen mit 40 jüdischen Flüchtlingskindern im Weeshuis in Gouda, Spieringstraat 1

6.12.1939 zur Hachschara Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

26.7.1941 kann bei Tante Selma Eichengrün wohnen in Amsterdam, Deurloostraat 52 II

20.5.1942 Wechsel in das Jugendheim Jeugdhuis Plantage Franschelaan 13 in Amsterdam

Viele Werkdorper wurden nach der Auflösung des Werkdorps hier untergebracht, vor allem die älteren, später durften auch jüngere Geschwister hier wohnen. Das Gebäude gehörte dem Joodse Raad, ebenso wie das Haus auf der Nicolaas Witsenkade 14, wo auch Werkdorper wohnten.

14.7.1942 Transport ins Judendurchgangslager Westerbork, dort keine Aufnahme, nur Registrierung

15.7.1942 auf dem ersten Transport von Westerbork nach Auschwitz

30.9.1942 Tod in Auschwitz

Schicksal der Eltern und Familie

9.-18.3.1938 Schwester Thea auf der SS MANHATTAN von Hamburg nach New York

12.10.1938 Beide Eltern aus Dinslaken nach Essen

7.8.-12.9.1941 beide Eltern auf der SS NAVEMAR von Sevilla nach New York

Zieladresse Tochter Dorothee

Gedenken

17.4.2014 Stolpersteine für Erwin Eichengrün und vier Mitglieder der Familie Kann in Dinslaken, Duisburger Straße 8

21.3.1973 Pages of Testimony für Erwin und die Cousins Manfred und Hermann Kann von Schwester Thea Stiefel

Quellen

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/708462/afbeelding-bij-erwin-eichengr%C3%BCn

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.stolpersteine-dinslaken-ev.de/?q=node/17

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130282171

www.dokin.nl/deceased_children/erwin-eichengrun-born-29-jun-1924/

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Eichengr%C3%BCn%20Erwin%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Eichengr%C3%BCn%20Selma%22%7D

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6577); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://yvng.yadvashem.org/ad

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert