Leo Häusler
*13.10.1923 in Duisburg; ✡ 31.5.1944 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Schabse Häusler *13.12.1884 in Rozniatow; ✡ 13.5.1941 in Dachau
Mutter Feige Fanny Bonanz *12.4.1884 in Dolina; ✡ Tod in Riga
Geschwister
Klara Häusler *19.2.1911 in Dolina Galizien; ✡11.9.1994 in New York; oo Rudolf Dublon (1907-1991)
Sali Selma Häusler *3.3.1914 in Dolina; ✡21.6.1988 in New York
Norbert Häusler *31.1.1926 in Duisburg; ✡ Tod in Riga
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Duisburg, Fabrikstraße 21; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam, De Lairessestraat
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
15.12.1938 Leo emigriert nach Holland; Unterbringung im „Kibbuz“ in Gouda
Zur Hachschara Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)
28.2.1939 Aberkennung polnische Staatsbürgerschaft durch das polnischen Innenministerium, so dass die Familie staatenlos war.
9.9.1939 Verhaftung des Vaters in der 2. Polenaktion nach dem Überfall der Wehrmacht auf Polen
9.September 1939 bis März 1940 Vater Schabse im Polizeigefängnis Duisburg
20.3.1940 Verbringung des Vaters in das KL Sachsenhausen
2.9.1940 Verlegung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen in das KL Dachau
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“
März 1941 Aufnahme in die Familie van Dien in der De Lairessestraat in Amsterdam
13.5.1941 Tod des Vaters Schabse im KL Dachau
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.
22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941
11.12.1941 Mutter und Bruder Norbert auf dem Düsseldorfer Transport nach Riga
17.1.1944 Leo Häusler verhaftet und im Judendurchgangslager Westerbork interniert in der zusätzlich gesicherten Strafbaracke 67; diese Maßnahme erfolgte häufig bei gefaßten „onderduikern“, verbunden mit der Deportation auf den nächstmöglichen Transport
25.1.1944 auf Transport von Westerbork nach Auschwitz
31.5.1944 Tod in Auschwitz
Gedenken
Stolpersteine für Feige, Schabse, Norbert und Leo Häusler in Duisburg, Fabrikstraße 21
12.11.1978 Pages of Testimony für Feige, Schabse, Norbert und Leo Häusler von Schwester Klara Dublon
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835120
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835132
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-16.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130303644
https://collections-server.arolsen-archives.org/G/SIMS/01010601/0024/121625214/001.jpg
Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938
https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer