Moser Hans

Hans Rudolf Moser, Jochanan Mazor

*10.6.1918 in Paderborn; ✡ 8.6.2006 in Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Salomon Shlomo Sally Moser *4.9.1884 in Kaldenkirchen; ✡ im Ghetto Minsk

Mutter Jehudit Jenny Heidt *17.6.1892 in Warburg; ✡ im Ghetto Minsk

Tante Caroline Moses * 24. 91884 in Kaldenkirchen, Zwillingsschwester des Vaters

Geschwister

Kurt Erich Moser *3.6.1920 in Wuppertal; ✡ 31.3.1944 in Auschwitz

Eva Moser *2.6.1923 in Elberfeld; ✡ in Israel; oo1944 Kurt David Bruckmann in Hampstead, London

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Elberfeld, Bergstr. 48; Düsseldorf, Konkordiastraße; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam,

Heirat Ruth Kanarek *24.7.1925 in Berlin; ✡5.12.2011 in Kfar Saba

Kinder

Drei mit Ruth Kanarek

Eitan Mazor

Adoptivsohn Reuven Moser *26.12.1942 in Amsterdam; ✡2021 in Israel

Weiterer Lebensweg

5.4.1921 Vater Salomon (Shlomo) Moses, genannt Sally ändert seinen Familiennamen in Moser

10.10.1938 Bruder Kurt von Turin zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp

5.11.1938 Hans Moser ebenfalls ins Werkdorp; dort als Ausbilder eingesetzt

September 1939 Schwester Eva dem letzten Kindertransport nach England

Auflösung des Werkdorp und die zweite große Razzia in Amsterdam

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.

Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam;
Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam

Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Kurt Erich und sein Bruder Hans gehören zu der 60er Aufräumgruppe und bleiben bis Ende Juli

Unterbringung der übrigen 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“

27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten; 

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

21.7.1941 Hans und Bruder Kurt mit Ruth Liemann nach Deventer, Papenstraat 45, De Korenbloem

1.8. 1941 Kurt, sein Bruder Hans und Ruth Liemann treten der Deventer Vereniging bei

15.8.1941 Kurt zur Landarbeit auf Landgut Leuvelt bei Fam. Sandermann in Weerselo, Hasselo 5

11.9.1941 Hans nach Doetinchem

10.11.1941 beide Eltern und Tante Caroline Isaac deportiert ab Düsseldorf nach Minsk

8.5.1942 Hans Moser nach Amsterdam ins Jugendheim des Joodsche Raad, Pl. Franschelaan 13

8.11.1942 Kurt heiratet in Weerselo die hochschwangere Ruth Sara Liemann aus Berlin; Trauzeugen sind Vater und Sohn Sandermann; unmittelbar danach Umzug nach Amsterdam

26.12.1942 Geburt von Reuven Moser in Amsterdam

Juli 1943 Festnahme von Hans Moser in Amsterdam, deportiert nach Westerbork

26.8.1943 Festnahme von Kurt Erich in Amsterdam, deportiert als Strafmaßnahme nach Westerbork; Unterbringung in der Strafbaracke 67 und Deportation mit dem nächsten Auschwitz-Transport 31.8.1943 Kurt Erich deportiert von Westerbork nach Auschwitz

31.3.1944 Tod von Bruder Kurt in Auschwitz

 (1944?) Hans Moser als Austauschjude ins Sternlager von Bergen-Belsen

10.4.1945 Evakuation der Austauschjuden aus Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt

23.4.1945 zweiwöchige Irrfahrt endet an der gesprengten Elsterbrücke, Ankunft Tröbitz

Befreiung durch die Rote Armee, General Tschukow

1945 Rückkehr von Hans Moser nach Maastricht; später nach Israel mit Reuven Moser

Heirat mit Ruth Kanarek; Ruth Kanarek überlebte im Untergrund in Weesp

Aufnahme des Neffen Rudi in die Familie nach zweiter Ehe von Schwägerin Ruth Liemann

später nach Israel mit Adoptivsohn Reuven

Der weitere Weg seiner Familie

September 1942 Reuven, der Sohn von Bruder Hans Moser über den Widerstand bei dem kinderlosen Paar Cornelis und Isabella Pouwer-Ganzevoort in Arnheim mit gefälschten Papieren als „Freddie Pouwer“ untergebracht..

1943 Ruth Liemann verlässt Amsterdam und taucht in Velp unter,

Reuven Moser wird nach der Befreiung von seiner Mutter abgeholt. Dies ist ein traumatisches Ereignis für ihn und seine Pflegeeltern; später als „schwieriges“ Kind bei Hans Moser untergebracht und wächst in dieser Familie auf. Später wird er von ihm adoptiert.

Gedenken

10.8.1999 Pages of Testimony für Kurt Erich und die Eltern von Hans Jochanan Moser

Quellen

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/491441/mozes-kanarek-and-his-family https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Moser%201918%22%7D

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de932362

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de932356

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de932381

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Opfer_des_Nationalsozialismus_%28Nettetal%29#Familie_Moser_(Moses)

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://documents.yadvashem.org/index.html?language=en&search=global&strSearch=krefeld&GridItemId=11680239

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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