Isaak Scheiner
*4.11.1898 in Solotwina; ✡ im KL Majdanek
Staatsangehörigkeit polnisch
Religion jüdisch
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Geschwister
Moses Scheiner *1904 in Solotwina; in Gladbeck
Beruf Kaufmann, Bekleidungsgeschäft
Adressen Solotwina; Oberhausen; Bottrop, Eickholthof 11, Horster Straße 20, Scharnhöltzstraße 51, Essener Straße 20; Zbaszyn
Heirat Pepi Schuber *9.4.1904 in Winograd; Todesort und Datum unbekannt
Kinder
Gerda Scheiner *Oktober/November 1929 in Essen-Borbeck; ✡19.12.1929 in Bottrop
Hildegard Scheiner *15.11.1930 in Oberhausen; Todesort und Datum unbekannt
Weiterer Lebensweg
18.2.1927 Passausstellung für Isaak Scheiner in Bohorodczany
1927/28 Isaak Scheiner in Gladbeck bei Bruder Moses und in Bottrop
1930/31 Umzug der Familie nach Bottrop
Manufakturwarengeschäft an der Essener Straße 20
28.10.1938 Isaak mit Frau Pepi und Tochter Hilde abgeschoben in der 1. Polenaktion nach Zbaszyn zusammen mit 56 Juden aus Bottrop
Das Elend der 15000 in Zbaszyn
Frieda Herschberg aus Bochum schreibt:
„Zbaszyn, 1.11.1938 Wir sitzen hier in Pferdeställen, Baracken, Schulen, Wartesälen usw. Brauchst dir keine Sorgen zu machen, wir sind gesund und leben noch. Der Mensch ist stärker als Eisen.“… „Wir sind interniert. Wir dürfen nicht von hier rausfahren ins Innere des Reiches. Wir schlafen auf dem Fußboden, müssen aber zufrieden sein, dass wir in einem warmen Zimmer sind, dagegen 1000-sende Menschen die in Baracken und Pferdeställen wohnen.“
9./10.11.1938 Zerstörung des Geschäftslokals in der Pogromnacht
Januar 1939 Abkommen zwischen der polnischen und der deutschen Regierung, dass rund 6000 Familienangehörigen der zuvor Ausgewiesenen (Frauen und Kinder) die Einreise nach Polen ermöglicht wurde. In kleinen Gruppen konnten Ausgewiesene zur Regelung von Vermögensangelegenheiten nach Deutschland zurückkehren.
Sommer 1939 in einer in Zbaszyn erstellten Liste der in Deutschland geborenen, nach Herkunftsort der Familie
30.6. 1939 Isaak Scheiner zurück in Bottrop, wohnt bei Isak Tillinger am Pferdemarkt/ Hans Sachs Platz 2/3
17.8.1939 Isaak Scheiner abgemeldet nach Zbaszyn
Oktober 1939 das Internierungslager Zbaszyn wird aufgelöst, viele die nicht schon vorher in die Wohnorte ihrer Verwandten gingen, werden in die polnischen Ghettos transferiert
Gedenken
16.12.2023 Stolpersteine für Isaak, Pepi und Hildegard Scheiner, Patenschaft durch die Willy Brandt-Gesamtschule in Bottrop
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1191298
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de964119
Nordrhein-Westfalen, Sterberegister 1874-1938
http://heisenberggymnasium.de/berichte/67-schuljahr-2015-2016/280-stolperstein-verlegung-in-gladbeck
Hubert Schneider (Hrsg.) Das Tagebuch der Susi Schmerler, eines jüdischen Mädchens aus Bochum, LIT-Verlag, 2018
Lista wydalonych zydow w Zbaszyniu; Liste der in Zbaszyn Internierten, Zbaszyn 1938/39; Link:
https://www.zbaszyn1938.pl/uploads/documents/Lista_Deportowanych/GK_166_1141_Cala_lista.pdf
Liste der Zbaszyn-Deportierten, die Verwandte im Ausland haben, erstellt in Krakau August 1939
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Zbaszyn Liste der in Deutschland geborenen, nach Herkunftsort der Familie, Typoskript Krakau 1939