Flaksbaum Maria

Maria Myrjam Flaksbaum

*30.10.1920 in Warschau; ; ✡ nach April 1942

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Lewek Ludwig Flachsbaum *15.10.1890 in Warschau; ; ✡ nach April 1942

Mutter Feige Fine Klecz *24.12.1884 in Warschau; ; ✡ nach April 1942

Geschwister

Paula Flaksbaum *1.8.1912 in Warschau ✡ vor 1945 in Polen

Paul Rafael Flachsbaum *15.7.1916 in Warschau

Flaksbaum *7.7.1922 männliche Totgeburt in Duisburg

Max Flaksbaum *1.1.1925 in Duisburg; 8.3.1945 in Flossenbürg

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Warschau; Duisburg, Kaiser-Wilhelm-Straße 78a; Judenhaus Hagedornstraße 32

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

22.9.1940 Maria Myrjam Flaksbaum mit Schwester Paula zur Hachschara ins Lehrgut Schocken, Gut Winkel Spreenhagen

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung in „Jü­di­sches Forst-und Ernte­ein­satz­lager“; Einsatz im Staatsforst durch Arbeitsamt Fürstenwalde

1.7.-27.7.1941 Mutter Fine im St. Johannes-Hospital stationär behandelt

Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Lehrgut Neuendorf im Sande und Paderborn;

zur Hachschara ins Umschulungslager Landwerk Neuendorf

Maria Myriam Flaksbaum offenbar noch vor April 1942 auf Bitten der Eltern wegen des bereits angeordneten Izbica -Transportes zurück nach Duisburg, Judenhaus Hagedornstraße 32

16.4.-1.5.1942 Vater Lewek im St. Johannes-Hospital stationär behandelt, dies verschafft ihm eine Zurückstellung vom Transport am 22.4.1942

22.4.1942 Myrjam mit der Mutter von Düsseldorf deportiert ins Ghetto Izbica

15.7.1942 Vater Lewek von Düsseldorf deportiert ins Ghetto Izbica

Nach der Deportation keine weiteren Nachrichten

Tod in Polen vor 1945

Schwester Paula auf der 1. Transportwelle Neuendorf ins Ghetto Warschau

2.4.1942 Verhaftung von 62 Bewohnern des Landwerks Neuendorf, besonders der älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.

3.4.1942 Deportation von Schwester Paula mit der 1. Welle auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht

Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942

„Ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Charfreitag , um Mitternacht, nach Polen verladen..“

5.4.42 Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, hält in seinem Tagebuch fest:

„Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“

Tod von Schwester Paula vor dem 8.5.1945, Ort und Datum unbekannt

Die Flucht der Brüder Rafael und Max nach Rotterdam

7.1.1939 Bruder Max und Paul flüchten nach Holland

Bruder Max in diversen Kinderheimen

Bruder Paul im Männerflüchtlingslager Hellevoetsluis bei Rotterdam

Bruder Rafael kann sich später nach Palästina retten

Bis 11/1943 Bruder Max in Enschede, Opleiding Institut Palestina Pioniers Haimers Esch, Strootsweg 460, zusammen mit Alfred Heymann aus Castrop und Siegfried Lehmann.

11.11.1943 Bruder Max inhaftiert in Boekelo bei Enschede in der Schusterwerkstatt von Karel Bel zusammen mit Alfred Heymann aus Castrop

12.11.1943 inhaftiert im KL Vught

3.3.1944 Deportation der Gruppe aus dem Kamp Westerbork in das KL Auschwitz

1944 ins KL Flossenbürg

8.3.1945 Tod von Bruder Max im KL Flossenbürg

Gedenken

16.7.1999 Pages of Testimony für Max Flaksbaum, Alfred Heymann und Siegfried Lehmann  von H. B. Bel in Hoogeveen (Researcher)

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866183

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866185

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866184

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866182

Nordrhein-Westfalen, Sterberegister 1874-1938

www.dokin.nl/deceased_children/max-flaksbaum-born-1-jan-1925/

https://www.joodsmonument.nl/en/page/226662/max-flaksbaum

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot37.html

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot12.html

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420403_Frankfurt7.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420403_Frankfurt8.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11229959

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70609163

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70609193

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11199138

Clara Grunwald, „Und doch gefällt mir das Leben“ Briefe aus Neuendorf; Hentrich & Hentrich, 2015

A. Czerniaków, Im Warschauer Getto, München 1986

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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