Hilde Heinemann geb. Katz
*18.3.1914 in Minden; ✡ nach April 1942 Ghetto Warschau
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Max Katz *8.6.1878 in Meppen; ✡nach April 1942 Ghetto Warschau
Heirat der Eltern 25.5.1913
Mutter Selma Ilma Hamlet *31.5.1885 in Schötmar; ✡nach April 1942 Ghetto Warschau
Geschwister –
Beruf Lehrerin für Sprachen und Judaistik
Adressen Minden; Gütersloh, Berliner Straße 65, Feldstraße 15, Hohenzollernstraße 1; Bismarkstraße 14; Würzburg; Köln; Hattenhof; Steckelsdorf
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Heirat 1938 Hans Joseph Heinemann *15.4.1915 in München; ✡5.1.1978 Jerusalem
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1917 Umzug der Familie nach Gütersloh
1923 Vater Max Katz eröffnet einen Großhandel für Sattler- und Polsterwaren in Gütersloh
1933 bis 1935 Hilde zum Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg
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hintere Reihe v.l. Dr. Siegmund Stein, Dr. Otto Hecht, Siegfried Soffe, Dr. Joseph Harth, Dr. Erich Klibansky, Fritz Oppenheimer, Dr. Moritz Samuel, Dr. Moses Stern, Peter Hallerbach
Quelle „NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln / Sammlung Corbach“
1935-1939 Lehrerin für Sprachen und Judaistik am Jüdischen Reformrealgymnasium Jawne in Köln
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Quelle „NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln / Sammlung Corbach“
1938 Heirat mit dem Jawne-Lehrer, Judaist, Liturgiewissenschaftler Joseph Heinemann, der 1939 als Begleiter des vierten und letzten JAWNE -Kindertransportes mit 27 Schülerinnen nach Manchester entkommt. Joseph Heinemann emigriert 1949 nach Palästina
10.11.1939 Novemberpogrom, Vater in Gütersloh verhaftet;
Vater Max in „Schutzhaft“ im KL Buchenwald Häftlingsnummer 30469
21.11.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Buchenwald,
März 1939 müssen die Eltern in das freigewordene Judenhaus Bismarckstraße 16 umziehen
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12.1.1940- 22.9.1940 als Madricha in das jüdische Umschulungslager Gehringshof bei Hattenhof ; Träger war der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD
1941 als Lehrerin und Madricha in den Hachscharalagern Hamburg Rissen und im Landwerk Steckelsdorf
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31.3.1942 mit den Eltern auf dem Transport Gelsenkirchen-Münster-Bielefeld ins Ghetto Warschau
Gedenken
2006 Stolpersteine für Hilde Heinemann und ihre Eltern in Gütersloh, Bismarckstraße 16
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
kindertransporte-nrw.eu/kindertransporte_jawne.html
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de856206
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895641
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895837
https://he.wikipedia.org/wiki/%D7%99%D7%95%D7%A1%D7%A3_%D7%94%D7%99%D7%99%D7%A0%D7%99%D7%9E%D7%9F
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420331_Bielefeld8.jpg
Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024] Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020