Binder Jetti

Jetti Adele Jehudit Binder

*9.10.1914 in Essen; ✡ 1998

Staatsangehörigkeit polnisch

Vater Salomon Binder ; 1927

Heirat der Eltern 1908

Mutter Rifka Eisler -Vogel *23.2.1885 in Stanislau

Geschwister

Miriam Binder * 1923

Aaron Binder *13.5.1925 in Essen

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Essen, Hoffnungstraße 6

Heirat Zamir

Kinder

Weiterer Lebensweg

Vater betreibt eine Geschäft mit Manufakturwaren

Die Familie ist tief religiös, die Mutter lässt Jetti am Shabbat vom Besuch der Handelsschule befreien

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

1939 Schwester Miriam kommt mit einem Kindertransport nach England

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

ca 1933 Jetti Binder zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

1934 Jetti Binder emigriert nach Palästina

Die 1. Polenaktion 1938

28.10.1938 Mutter Rivka und der 13 jährige Bruder Aaron werden nach Zbaszyn abgeschoben.

1939 Jetti bekommt in Palästina noch einige Briefe aus Zbaszyn, die Mutter plant in ihren Geburtsort Stanislawow zurückzugehen.

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

Oktober 1939 Auflösung des Lages Zbaszyn, Verbringung der Internierten in polnische Ghettos

Weitere Lebenszeichen bekommt Jetti Binder nicht mehr.

Ihre Mutter und Bruder Aaron sollen bei der Auflösung des Ghetto Stanislau ermordet worden sein.

Gedenken

26.10.1955 Pages of Testimony für die Mutter und Bruder Aaron von Jehudit Zamir

Quellen

https://media.essen.de/media/histiorisches_portal/historischesportal_dokumente/startseite_5/Gedenkbuch_Alte_Synagoge.pdf

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de842857

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de842851

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Joseph Walk, Kurzbiografien zur Geschichte der Juden, Leo Baeck Institute

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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