Fellner Benno

Benno Fellner

*11.8.1912 in Wriezen; ✡16.1.1943 in Auschwitz II-Birkenau

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Leib Leo Arie Fellner *15.6.1884 Podzwierzyniec; ✡ in Israel

Mutter Käthe Abraham *25.7.1889 in Wriezen; ✡ 25.11.1940 Tod beim Untergang der Patria

Geschwister

Alfred Fellner *25.3.1914 in Wriezen;

Heinz Fellner *12.6.1915 in Wriezen; 22.1.2011; oo Szeindla Spiwak

Werner Fellner *29.10.1918 in Wriezen; ✡ 17.3.2012 in Philadelphia; oo Gabriele Heinsheimer (*2.2.1919)

Herbert Fellner *6.1.1921 in Wriezen

Gerd Gershon Fellner *2.6.1923 in Wriezen; ✡ in Israel

Cousin Günter Fellner *7.6.1925 in Wriezen; Steckelsdorf; 1942 Auschwitz

Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter

Adressen Wriezen, Bahnhofstraße 8;

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Volksschule in Wriezen bis zur Klasse IV

Aushilfe im väterlichen Rohproduktehandel (Felle etc)

Gärtnerlehre in der Gärtnerei einer befreundeten Familie in Neutrebbin

Bis 9/1939 beschäftigt bei Fa. Meier in Trebbin

Benno Fellner verurteilt wegen „§175, Homosexualität“

2.10.1939 Sohn Benno in Untersuchungshaft, angeklagt wegen „§175, Homosexualität“

1940 Ehemann Leo in Untersuchungshaft wegen „Falschaussage“ in diesem Verfahren

2.3.1940 Sohn Benno vom Landgericht Prenzlau verurteilt zu 10 Jahren Zuchthaus

16. 4.1940, Berlin-Moabit, Gefängnis; er gibt im Aufnahmebogen unter „Haben Sie besonders starke Leidenschaften?“ als Antwort: „geschlechtliche Ausschweifungen“

11.2.1942 verlegt ins Zuchthaus Coswig

1. 4.1942 Rückverlegung aus Coswig ins Zuchthaus Görden Brandenburg a. d. Havel; gibt als Angehörigen Onkel Julius Reichwald in Berlin an

29.12.1942 Verlegung aus dem Zuchthaus Görden in das KL Auschwitz

16.1.1943 Tod von Benno Fellner in Auschwitz II-Birkenau

Das Schicksal der Eltern

1940 Beide Eltern auf der SS PACIFIC über die Schwarzmeerroute nach Haifa.

25.11.1940 Sprengstoff-Anschlag der Haganah im Maschinenraum der SS PATRIA, zu diesem Zeitpunkt waren bereits 1771 jüdische illegale Einwanderer auf das Schiff gebracht.

25.11.1940 Die Mutter Käthe Fellner kommt bei der von der Haganah inszenierten Schiffexplosion auf der SS PATRIA ums Leben, der Vater Leib Fellner überlebt

Walter Steinitz, ebenfalls aus dem Umschulungslager Paderborn kommend, berichtet:

“ Am 25.November morgens um neun Uhr mussten alle auf die Reling, denn der Colonel hatte die Instruktion gegeben, aber um 9.12 Uhr hatte ein Kommando von 60-80 jungen Leuten ins Wasser zu springen, um die Engländer abzulenken, die mit kleinen Booten die Menschen auffischten. Zeitentsprechend zündete einer von uns eine Bombe, keine Zeitbombe, und ist mitgetötet worden. Es war der zweite Transportleiter – Hans Wendel. Niemand hatte von dieser Aktion gewußt – außer acht Leuten. Innerhalb von ein paar Minuten neigte sich das Schiff zur Seite. … Von den 4000 auf der SS PATRIA zusammengedrängten Menschen verloren etwa 260 ihr Leben.“ (ca 200 von 1771)

Gedenken

Page of Testimony für die Mutter von Gershon Fellner

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11229641

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12653140

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12653141

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/128450688

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212551

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212918

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212926

https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/1400/file/Pri_ha_Pardes_01.pdf

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1015746