Goldberg Martin

Martin Mordechai Goldberg

*3.1.1922 in Kempen, Posen; ✡ 1942/43 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Richard Azriel Goldberg *12.11.1879 in Kassel; ✡4.6.1931 in Breslau

Heirat der Eltern 5.6.1917

Mutter Johanna Wagner *16.1.1887 in Kempen; ✡ vor 1945 im Bezirk Lublin

Tante Nanny Jette *22.11.1867 in Kempen; ✡1.10.1942 in Treblinka

Geschwister

Hilde Goldberg *29.7.1919 in Kempen, Posen; ✡ 29.11.1941 in Kauen; oo Theodor Mann

Jakob Goldberg *1.1.1921 in Kempen, Posen; ✡ 13.1.1987 in Jerusalem; oo Sara Goldmann

Hermann Zwi Goldberg *10.3.1923 in Breslau; ✡1981 in Sde. Ilan, Israel

Ruth Goldberg *16.4.1924 in Breslau; ✡vor 1945 im Bezirk Lublin

Goldberg in Kempen, Posen; ✡ 1942

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Kempen, Posen; Breslau; Steckelsdorf

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

1922/1924 Umzug der Familie von Kempen nach Breslau

Vater führt eine Geschäft für Bettfedern; Konkursverwalter

17.5.1939 Martin mit der Mutter und Schwester Ruth in Breslau bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Bruder Hermann Goldberg in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Schwester Hilde Goldberg in Breslau bei Minderheiten-Volkszählung

14.8.1939 Bruder Hermann mit Studentenzertifikat B(III) nach Tel Aviv

Bruder Jakob ebenfalls nach Palästina

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.

21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

21.5.1941 Schließung der Büros des Hechaluz, Palästinaamt und Bachad in der Meinekestraße 10, Wechsel in die Kantstraße 158

Die Schließung des Landwerks

21.5.1942 schriftliche Ankündigung der Schließung für den 24.5.1942

24.5.1942 offizielle Schließung, nur die Stammbelegschaft des Landwerks verbleibt und 15 Zwangsarbeiter der optischen Industrie in Rathenow

11.7.1942 Martin Goldberg deportiert aus Steckelsdorf auf Transport Magdeburg – Dessau-Berlin nach Auschwitz; unter Leitung des Steckelsdorf-Madrich Kurt Silberpfennig, der sich mit Frau und dem siebenjährigen Sohn Siegfried freiwillig dem Transport anschließt. 52 Chawerim kamen aus dem Landwerk Steckelsdorf

11./13. Juli 1942, Auschwitz, vermutl. Magdeburg – Leipzig/Chemnitz

13.7.1942 Ankunft und Selektion der Chaluzim aus Steckelsdorf in Auschwitz

Anneliese Borinski schreibt:

„Noch aus der Bahn bekommen wir eine Karte, abgestempelt hinter Breslau. Sie schreiben, dass sie in Richtung Auschwitz fahren. Dann haben wir nie wieder etwas von ihnen gehört. Auch in den Karteien von Auschwitz (Borinski arbeitete in Auschwitz in der SS-Kommandantur, FJW) konnte ich keinen von den mir namentlich bekannten finden, noch haben unsere Chawerim während der Lagerzeit oder auch nach der Befreiung etwas von irgendjemanden von ihnen gehört. Nur ein erschütterndes Zeichen fand ich. Als wir in der SS-Wäscherei in Auschwitz (Kommandantur) arbeiteten, brachte mir eines Tages eine Chawerah aus der SS-Wäsche eine Unterhose, die mit vollem Namen: Kurt Silberpfennig, gezeichnet war.“

Tod von Martin Goldberg in Auschwitz 1942/43

Massenerschießung in Fort IX in Kauen

23.11.1941 Schwester Hilde mit Ehemann Theodor Mann (*19.9.1908 in Ichenhausen) auf dem Transport Breslau nach Kauen

29.11.1941 Schwester Hilde Mann Tod bei Massenerschießung in Fort IX in Kauen

Deportation von Mutter und Schwester ins Ghetto Izbica

13.4.1942 Deportation von Mutter und Schwester Ruth ins Ghetto Izbica

Gedenken

27.6.1999 Pages of Testimony von der Schwägerin Olga Sara Goldberg und Bruder Jakob

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de875147

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de875094

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de875159

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de875195

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de875063

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT421125_38.jpg

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Einreiselisten Israel

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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