Landau Lea

Lea Landau geb. Fellner

*15.5.1890 in Podzwierzyniec/? 28.6.1890 in Lancut; ✡ 1942/43 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit staatenlos

Religion jüdisch

Vater Jehuda Fellner

Mutter Zipora Faust (*1852 in Lancut)

Beruf Hausfrau

Adressen Berlin, Prenzlauer Straße 56; Steckelsdorf, Rathenow bei Jerichow;

Heirat Hersch Meilech Landau *9.11.1886 in Markowa, Przeworsk; ✡25.9.1939 in Sachsenhausen

Kinder

Sala Sima Landau *1919 in Berlin

Karl Akiva Landau *26.3.1920 in Berlin; ✡26.9.1975 in Tel Aviv

Gisela Golda Landau *23.9.1921 in Landshut, Lancut; ✡ 1942/43 in Auschwitz

Manfred Moses Landau *22.3.1923 in Berlin; ✡19.7.2015 in London

Benno Landau *26.1.1925 in Berlin; ✡28.12.2016 in London; oo Feldman

Siegbert Shaul Landau *15.4.1927 in Berlin; ✡März 1999 in St.Martin, London

Weiterer Lebensweg

Die Kinder besuchen die private Volksschule der jüdischen Gemeinde

17.5.1939 mit dem Ehemann und den Kindern Gisela, Benno und Siegbert in Berlin Mitte bei Minderheiten-Volkszählung, zur Untermiete in der Prenzlauer Straße 56

1. und 2. Polenaktion

28.10.1938 1. Polenaktion, Abschiebung der Juden mit polnischem Pass nach Zbaszyn

28.10.1938 4 Chaluzim mit polnischem Pass verhaftet in Steckelsdorf, ausgewiesen in der ersten Polenaktion und nach Zbaszyn deportiert

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

Anfang September 1939 Inhaftierung aller polnischstämmigen jüdischen Männer und polnischer Verbandsfunktionäre als feindliche Ausländer in die örtlichen Polizeigefängnisse

Mitte September 1939 Verlegung der verhafteten Polen in die KL Buchenwald, Sachsenhausen und Dachau

13.9.1939 Ehemann Hersch in das KL Sachsenhausen

25.9.1939 Tod des Ehemannes im KL Sachsenhausen

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

Ca Ende 1939 zur Tochter Gisela in das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf

Die Schließung des Landwerks

21.5.1942 schriftliche Ankündigung der Schließung für den 24.5.1942

24.5.1942 offizielle Schließung, nur die Stammbelegschaft des Landwerks verbleibt und 15 Zwangsarbeiter der optischen Industrie in Rathenow

11.7.1942 Lea mit Tochter Gisela deportiert aus Steckelsdorf auf Transport Magdeburg – Dessau-Berlin nach Auschwitz; unter Leitung des Steckelsdorf-Madrich Kurt Silberpfennig, der sich mit Frau und dem siebenjährigen Sohn Siegfried freiwillig dem Transport anschließt. 52 Chawerim kamen aus dem Landwerk Steckelsdorf

11./13. Juli 1942, ab Magdeburg – Leipzig/Chemnitz nach Auschwitz

13.7.1942 Ankunft und Selektion der Chaluzim aus Steckelsdorf in Auschwitz

Anneliese Borinski schreibt:

„Noch aus der Bahn bekommen wir eine Karte, abgestempelt hinter Breslau. Sie schreiben, dass sie in Richtung Auschwitz fahren. Dann haben wir nie wieder etwas von ihnen gehört. Auch in den Karteien von Auschwitz (Borinski arbeitete in Auschwitz in der SS-Kommandantur, FJW) konnte ich keinen von den mir namentlich bekannten finden, noch haben unsere Chawerim während der Lagerzeit oder auch nach der Befreiung etwas von irgendjemanden von ihnen gehört. Nur ein erschütterndes Zeichen fand ich. Als wir in der SS-Wäscherei in Auschwitz (Kommandantur) arbeiteten, brachte mir eines Tages eine Chawerah aus der SS-Wäsche eine Unterhose, die mit vollem Namen: Kurt Silberpfennig, gezeichnet war.“

Tod von Lea und Gisela Landau in Auschwitz, keine weiteren Daten bekannt, Todesdatum unbekannt

Gedenken

28.1.1957 Pages of Testimony  für Lea, Hersch, Sala Sima Landau von Onkel Abraham Fellner

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1098039

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1097953

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1097887

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Einreiselisten Israel

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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