Manci Malka Ferenc
*9.3.1927 in Marmoro-Sziget, Siebenbürgen; ✡ ?
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Moshe Michael David Ferenc *1906; ✡ 1945 an der rumänischen Grenze
Mutter Sara Sarolta Moskowitz *1890; ✡ 1944 in Auschwitz
Geschwister
Jitzhak Ignacz Ferenc *11.1.1926 in Sziget; Überlebender
Leah Ferenc *1930 in Sziget; ✡ 1944 in Auschwitz
Zipora Ferenc *1933 in Sziget; ✡ 1944 in Auschwitz
Beruf –
Adressen Marmoro-Sziget, Siebenbürgen; Kibbuz Netzer Sereni
Heirat Alfred Aharon „Ohni“ Ohnhaus *20.2.1922 in Essen; ✡2016 in Israel
Kinder
Micki Ohnhaus
Dalia Ohnhaus
Wechselnde Staatsmächte für Sziget (heute Sighetu Marmației an der Grenze zur Ukraine)
Vor dem 1. Weltkrieg gehörte Sziget, Siebenbürgen zum Königreich Ungarn, K. u. K.-Monarchie
1920 den Vertrag von Trianon: Siebenbürgen nach Auflösung der K. u. K.-Monarchie zu Rumänien
1940 Zweiter Wiener Schiedsspruch: Rückgabe an Ungarn
Manci Ohnhaus berichtet von Sprachproblemen in der Schule:
„Als ich in die Schule gehen musste, musste ich bereits Rumänisch lernen, und ich kannte kein Wort. Ich ging zur Schule und kannte die Sprache nicht. Es war sehr, sehr schwer für mich. Erste Klasse, zweite Klasse – lief nicht nach meinen Vorstellungen. Ich hatte Lehrer, die sehr, sehr stur waren und keine Rücksicht nahmen: „Du musst das wissen!“ Ich beendete kaum eine Klasse. Nach der fünften verließ ich die Schule.“
Deportation von 437.000 ungarischer Juden
März 1944 Vater Ferenc als Reservist zum Kriegsdienst einberufen.
19.3.1944 Besetzung von Ungarn durch die deutsche Wehrmacht „Unternehmen Margarete“
Otto Winkelmann, General der Waffen-SS und SS-Obergruppenführer, wird Höherer SS-und Polizeiführer für Ungarn.
Einsetzung einer Besatzungsregierung unter dem faschistischen Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi
Aufstellung des Sondereinsatzkommandos unter Leitung von Adolf Eichmann für die geplanten Juden-Deportationen
Ende März 1944 Errichtung des Ghetto Shiget, das aus zwei Bereichen bestand: Großes und kleines Ghetto; im kleinen Ghetto befand sich die große Synagoge
Manci Ohnhaus berichtet:
„Das Ghetto bestand aus mehreren Straßen, in denen die Mehrheit der Juden lebte. Sie bauten einen Zaun, es gab Wachen, und sie ließen sie nicht heraus. Die Wachen waren Nichtjuden.“
27.4. bis 11.7.1944 Deportation 437.000 ungarischen Juden zumeist nach Auschwitz
6.5.- 22.5.1944 vier Transporte mit mehr als 20.000 Juden aus Shiget nach Auschwitz
Mitte Mai 1944 wird das große Ghetto in Sziget geschlossen; die Familie Ferenc zur Deportation in das Sammellager große Synagoge im kleinen Ghetto verbracht; Manci Ohnhaus berichtet:
„Sie teilten uns in Gruppen ein und führten uns zur Synagoge. Wir hatten eine große Synagoge. Elie Wiesel kommt übrigens auch aus meiner Stadt. Er schrieb mehrere Bücher, und in einem seiner Bücher, „Nacht“, erzählt er, was mit ihm geschah und wie er nach Auschwitz kam – die gleiche Geschichte wie meine.“… „Dann brachten sie uns zum Zug. Am Bahnhof wurden wir in Vieh-Waggons verladen. Sie schlossen uns ein und wir fuhren drei Tage. Ich war mit den beiden Schwestern, dem Bruder und meiner Mutter zusammen.“
Selektion zur Zwangsarbeit in Gelsenkirchen
Manci Ohnhaus über ihre Zeit in Auschwitz
„Wir kamen in Auschwitz an, und als sie die Türen öffneten, hörten wir nur Rufe: „Schnell! Schnell!“ Man warf die Leute aus den Waggons. … Wir hörten ein Geschrei und dann stießen sie uns. Es herrschte Chaos, wir waren verwirrt, und es war unmöglich zu sehen und unmöglich darüber nachzudenken. Sie trennten meine Mutter von den beiden kleinen Kindern, ich wurde von meinem Bruder getrennt.“

„Einige gingen zur Arbeit, aber wir nicht. Es gab diejenigen, die Nummern auf dem Unterarm hatten, und wir bekamen auch keine Nummern. Damals gab es zwei Möglichkeiten für diejenigen, die keine Nummern erhielten: Entweder wurden sie im Laufe der Zeit in die Gaskammer, also in diese Krematorien, gebracht, oder es bestand die Möglichkeit, dass sie Auschwitz zur Arbeit verließen.“

„Sechs Wochen später traf eine Gruppe von Deutschen, die Krupp-Leute, ein. Wir wurden zum Appell gebracht, in die Reihen. Wir sahen, dass eine Gruppe von Offiziellen von außerhalb kam und Mädchen für sie auswählte. Es gab ein Gerücht, ich weiß nicht mehr, wie, dass sie Auschwitz zur Arbeit bringen würden. Ich stand in der Ecke und sah, dass alle meine Freunde herausgeholt worden waren. Ich stehe auf und bin wütend, dass die Reihe durch ist. Ich erinnere mich immer noch nicht daran, wie mein Instinkt funktionierte. Ich sagte mir, ich müsse auf die andere Seite gehen. Wie machte ich das? Als sie es nicht sahen, sie drehten sich um, rannte ich auf die andere Seite, zu meinen Freundinnen.“
Transport von Auschwitz nach Bochum; der Zug ist auf der Fahrt Luftangriffen ausgesetzt.
Buchenwald-Außenlager Hydrierwerk Gelsenkirchen-Horst und Humboldstraße (Krupp) in Essen
Juni 1944 Bombenangriffe auf das Hydrierwerk der Gelsenberg Benzin AG in Gelsenkirchen-Horst
4.7.1944 Ankunft im Buchenwald-Außenlager in Gelsenkirchen
„Sie gaben uns einen Kanten Brot und wir fuhren bis nach Bochum. In Bochum stiegen wir aus dem Zug und liefen in eine zweite Stadt namens Gelsenkirchen, eine Stadt mit vielen Fabriken. Sie steckten uns in eine Art großes Zirkuszelt – 2.000 Mädchen. Wir blieben dort. Die Bomben waren endlos, zu dieser Zeit, in Deutschland. Bomber kamen immer wieder und wir waren in einem Zelt.“

Ca. 2000 jüdische Frauen und Mädchen aus Sighet und Umgebung, zu Aufräumarbeiten im Werk Gelsenberg eingesetzt und Entladen von Schiffen im Kanalhafen; das Lager befand sich auf freiem Feld in unmittelbarer Nähe der Gelsenberg Benzin AG (heute BP Gelsenkirchen GmbH in Horst) nördlich des Linnenbrinksweges; die Unterbringung erfolgte in großen Wehrmachtszelten, umgeben von Stacheldrahtzäunen und Wachtürmen für die SS. Lagerkommandant war SS-Obersturmführer Eugen Dietrich. Die Aufseherinnen waren dienstverpflichtet und absolvierten vor ihrem Einsatz einen Kurzlehrgang im KZ Ravensbrück.
Manci Ohnhaus, in Gelsenkirchen Häftlingsnummer 12150:
„Was sie mit uns gemacht haben: Sie haben uns sozusagen zur Arbeit gebracht, um die Trümmer nach der Bombardierung der Fabriken zu beseitigen. Jeden Tag gingen wir zur Arbeit.“
Die Bombardierung des Außenlagers Gelsenkirchen
11.9.1944 Das Lager in Gelsenkirchen bei einem Luftangriff von Fliegerbomben getroffen, 138 Frauen wurden unmittelbar getötet, 150 Verletzte kommen in die umliegenden Krankenhäuser in Gelsenkirchen und Bottrop. Zu diesem Zeitpunkt war Manci Ferenc bereits in Essen.
16.9.1944 1216 überlebende Arbeiterinnen in das Buchenwald- Außenlager Sömmerda, Zwangsarbeit bei Rheinmetall Borsig AG; die später aus den Krankenhäusern Entlassenen wurden schubweise nach Sömmerda deportiert
Dem Chefarzt der Chirurgie im Marienhospital in Gelsenkirchen-Rotthausen Dr. Rudolf Bertram gelang es zusammen mit der Krankenhausfürsorgerin Ruth Theobald und der Ordensschwester Epimacha 17 Jüdinnen vor dem Abtransport nach Sömmerda in das dortige Außenlager des KZ Buchenwald zu retten. 17 ungarische Jüdinnen erlebten ihre Befreiung durch US-Truppen Anfang April 1945 im Rotthauser Krankenhaus.

1980 Dr. Rudolf Bertram wurde als Gerechter unter den Völkern geehrt
Außenlager Humboldstraße – Krupp Gussstahlwerk
August 1944 Selektion von 518 Zwangsarbeiterinnen im Lager Gelsenkirchen durch Krupp- Ingenieur Maaßen für die Arbeit im Gusstahlwerk in Essen
24.8.1944 Verlegung von Manci Ferenc mit 513 Frauen und Mädchen nach Selektion nach Essen, Außenlager des KL Buchenwald Humboldstrasse;



Liste der 514 Frauen und Mädchen jüdischer Herkunft, die am 24. August 1944 vom KZ-Außenlager/SS-Arbeitskommando Gelsenkirchen-Horst, Gelsenberg Benzin AG in das KZ-, Krupp AG überführt wurden.

Das Lager wurde bereits 1943 als Unterkunft für französische Zivilarbeiter, Zwangsarbeiterinnen aus der Sowjetunion und italienische Militärinternierte genutzt.
Lagerführer war SS-Oberscharführer Albert Rieck, seine Stellvertreter die SS-Unterscharführer Willi Kerkhoff und Otto Maier. Als Aufseherinnen wurden Mitarbeiterinnen der Friedrich Krupp AG eingesetzt, die zuvor einen Kurzlehrgang im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück durchlaufen hatten.
Manci Ohnhaus über die Selektion und Verbringung in Gusstahlwerk Essen:
„Am nächsten Tag kam Maaßen von Krupp, das in der Nähe von Gelsenkirchen liegt, und forderte, dass sie Arbeitskräfte in den Krupp-Werken in Essen brauchen. Sie nahmen 520 Mädchen heraus und brachten sie zu Fuß nach Essen. Wir kamen in Essen in ein Barackenlager, das früher ein Kriegsgefangenenlager der Italiener war. Wir liefen durch die Stadt zu dem Lager, das vernachlässigt und schmutzig war. Selbst die SS- Wachen konnten nicht drinnen sein, weil es schrecklich war. Wir gingen alle nach draußen. In der Nacht haben sie den Platz gereinigt und wir sind zurückgekommen.“

Während des gesamten Winters wurden sie jeden Tag von SS-Frauen sieben Kilometer von der Humboldtstraße durch Essen zum Gusstahlwerk geführt
Die Frauen waren in vier Schlafbaracken untergebracht. Sie schliefen in zweistöckigen Bettgestellen mit Strohsäcken. Bewacht wurden sie neben einem SS-Kommando auch von Mitarbeiterinnen der Firma Krupp, die zuvor einen Schnellkurs in Ravensbrück durchlaufen hatten.
Oktober 1944 Zerstörung der Baracken bei einem Luftangriff; Umzug der Frauen zeitweise in die Küchenbaracke, dann in den Keller einer abgebrannten Baracke.

Neue Häftlingsnummer 51108 in Essen
Manci Ohnhaus über das Lager in Essen:
„Sie brachten uns zur Arbeit nach Essen, in die Krupp-Werke. Da funktionierten die Maschinen immer noch, weil sie nicht so viel bombardierten. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt: eine Nachtschicht, eine Tagschicht. Woche – Nacht, Woche – Tag. Wir arbeiteten von 5:00Uhr morgens bis abends. Die zweite Schicht arbeitete umgekehrt – von Nacht bis Morgen. Ich wurde in der Fabrik neben eine Maschine gesetzt, die Säge genannt wurde, die Eisen schneidet. Es war eine große Maschine mit einem Rad. Mit Wasser zum Abkühlen. Bei mir arbeitete ein deutsches Mädchen. Mir wurde gesagt, dass sie mir beibringen würde, wie man mit der Maschine arbeitet, und dass ich mit ihr arbeiten sollte, aber ich durfte nicht mit ihr sprechen. In diesem Lager gab es viele Gefangene – Engländer und Franzosen -, die alle in dieser Fabrik arbeiteten.
Wir gingen in Begleitung von SS-Frauen zur Arbeit, und wir durften mit niemandem in Kontakt treten, und wir durften mit niemandem sprechen, und wir durften nicht mit uns sprechen. Dieses Mädchen, die Deutsche, hat mir beigebracht, was zu tun ist: heben, senken, sägen und polstern. Jedes Mal mussten wir Eisen einer bestimmten Dicke mitbringen und es auf die Maschine heben. Nach Feierabend mussten wir die Maschine waschen – jeden Tag dasselbe.
Auflösung des Frauenlagers an der Humboldstraße in Essen
Anfang März Rheinüberquerung der Briten, erster Brückenkopf in Bislich bei Xanten
11. 3.1945 Einnahme des letzten linksrheinischen Brückenkopfs Wesel; Wesel wird am 24.3.1945 durch Britische Truppen besetzt
17. 3.1945 Fußmarsch der 520 ungarischen Jüdinnen unter Bewachung von Essen nach Bochum

Manci Ohnhaus über die Auflösung:
„Am nächsten Morgen, als wir gehen mussten, stellte sich heraus, dass sechs Mädchen weg waren, weggelaufen sind – sechs Mädchen sind von hier geflohen. Aber dieser Mut: innerhalb Deutschlands zu fliehen … Sie brachten uns auf dem Weg nach Bergen-Belsen – zu Fuß, mit der Bahn. Wir waren lange unterwegs, bis wir Bergen-Belsen erreichten. … Ich erinnere mich nur daran, wie ich nach einem Monat in Bergen-Belsen ankam. Dieser Monat hat uns gereicht. Wenn es mehr gewesen wäre, hätte ich nicht durchgehalten“
18.-21.3.1945 Transport von 2530 jüdischen Zwangsarbeitern ab Nordbahnhof Bochum;
- 520 ungarische Jüdinnen Gussstahl-Krupp Essen
- 1378 Männer Bochumer Verein
- 632 Männer Eisen-& Hüttenwerke Bochum
Die Waggons mit den ungarische Jüdinnen werden bei Hannover abgekoppelt und in das KL Bergen-Belsen gefahren
Befreiung in Bergen Belsen
April 1944 Ankunft in Bergen-Belsen
15.4.1945 Befreiung in Bergen Belsen durch Britische Truppen
„Plötzlich hörten wir, dass die Deutschen aus dem Lager geflohen waren und dass sich die Engländer näherten. Die Deutschen flohen – also war alles gut, aber nicht alles war in Ordnung.“
Im Britischen Hospital in Bergen-Belsen
„Meine Freundin und ich waren bereits an Typhus erkrankt und konnten uns nicht bewegen. Ich erinnere mich, dass ich mich hinlegte und zwei Engländer mit einer Trage kamen und mir sagten, ich solle mich ausziehen. Ich zog meine Kleider aus und sie hatten Angst, mich zu berühren. Mit aller Kraft legte ich mich auf die Trage und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ich lag im Krankenhaus und war sehr krank: Ich hatte Typhus, ich hatte eine Lungenentzündung – ich hatte alles. Wir wurden von Ärzten behandelt, aber ich weiß nicht, woher. Jeden Tag haben wir etwas bekommen.Die Ärzte standen unter der Aufsicht der Engländer und es gab auch deutsche Frauen, die uns behandelten – es waren Krankenschwestern oder Ärzte, das weiß ich nicht. Ich lag dort für eine lange Zeit, etwa drei Monate im Krankenhaus.“
Wiedersehen mit dem überlebenden Bruder Jitzchak in Bergen Belsen

Bericht:
„… und er tauchte auf, zahnlos nach all dem Schnickschnack. Er sagte: „Ich habe es bereits geschafft, nach Hause zu kommen. Es gibt dort niemand mehr. Dort sagten die Leute, du wärst hier. Als sie sagten, dass du hier bist, ging ich zurück zum Zug und kam hierher.“

Gehringshof -Kibbuz Buchenwald
Zur Vorbereitung auf die Alija auf den Gehringshof -Kibbuz Buchenwald
Alija Beth auf der SS TEL HAI

17.3.1945 Einschiffung von 734 Ma’apilim (illegale Einwanderer) davon mehr als 60 aus den Lagern Geringshof und Gersfeld in Marseille auf der SS TEL HAI (zuvor ASIA, türkisches Frachtschiff); sie waren mit Visa für Südamerika zur Täuschung der französischen Hafenbehörde ausgestattet.
Kapitän war Israel Rotem, unterstützt von Chaim Miller und Chatto Tzidon
26.3. 1945 die TEL HAI wird von der Britischen Marine gesichtet, geentert und in den Hafen von Haifa geleitet; die TEL HAI war das letzte Einwandererschiff, welches von den Briten an Land gelassen wurde
28.3.1946 nach Ankunft in Haifa zunächst im Hafengelände eingesperrt, dann Internierung für einige Tage im britschen Internierungslager Atlith
„Nach Israel zu reisen war natürlich illegal, die Engländer waren noch hier, und sie ließen uns nicht legal einreisen. Wir reisten durch Belgien, Frankreich, mit dem Schiff – auf dem Einwandererschiff „Tel Hai“ – mit vielen Leuten, und als Ma‘apilim fuhren wir …. Ich erinnere mich an die Nacht dieses Sturms, als das Schiff auf Korsika zulief und wir uns wütend drehten. Wir wussten nicht, wie gefährlich es war, und wir waren alle wie Sardinen und konnten uns nicht bewegen. Wir wussten nur, dass wir nicht entdeckt werden sollten, sonst müssten wir wieder von vorne anfangen. Es gab Funktionäre auf dem Schiff, Leute, die sich darum kümmerten. Der Schiffskommandant sagte: „Ich rufe SOS, wir ertrinken hier!“, aber sie ließen ihn nicht. Es war ein Wunder, dass wir an Land kamen. Wir kamen in Atlith in der Nähe von Haifa an. Wir blieben eine Woche in Atlith, von wo aus sie uns nach Afikim brachten. Dort gab es eine Trainingsgruppe von etwa 60 jungen Leuten.“
Internierung des Bruders auf Zypern
Die SS TEL HAI war das letzte illegale Einwandererschiff, welches von den Briten an Land gelassen wurde. Die späteren Schiffe wurde abgefangen und zur Abschreckung von Einwanderungswilligen nach Zypern geleitet.
Bruder Jitzchak bei einer späteren Alija Beth von den Briten in einem der 12 britischen Internmentcamps auf Zypern, das letzte wurde am 10.2.1949 aufgelöst

27.1.1949 Einreise des Bruders auf der SS GALILEA von Zypern in Israel
Gedenken

Pages of Testimony für ihre Mutter und Schwestern von Malka Ferenc Ohnhaus

1948 Mahnmal in Horst unweit des Lagergeländes in Erinnerung an die bei dem Luftangriff am 11. September 1944 umgekommenen jüdischen Zwangsarbeiterinnen.
Anfang der 1950er Jahre Verlegung des Gedenksteins an den Südrand des Friedhofs Horst-Süd
1980 Chefarzt Dr. Rudolf Berger (+1975 in Gelsenkirchen) von Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt
1989 brachte die Stadt Essen vor Ort eine Hinweistafel an.

1996 Stele mit einer Gedenktafel zu Ehren von Chefarzt Bertram vor dem St. Josefs-Hospital in Gelsenkirchen-Horst, die an die Ereignisse erinnert. Der Platz vor dem Krankenhaus erhielt den Namen „Rudolf-Bertram-Platz“.
2003 Informationstafel am Mahnmal in Gelsenkirchen Horst mit 140 Namen und Daten von getöteten Jüdinnen.
Quellen
Manci Ohnhaus, autobiografische Erinnerungen in: Zeugnisse aus den Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://www.zwangsarbeit-archiv.de/bildung/ruhrgebiet/altmann/essen/index.html
http://www.gelsenzentrum.de/gelsenberg_lager.htm
http://aussenlager.buchenwald.de/index.php?article_id=41
https://www.aussenlager-buchenwald.de/details.html?camp=96
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5401853
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5403071