Alma Rosé

Alma Rosé

*3.11.1906 in Wien; ✡ 4.4.1944 in Auschwitz

Es werden nur die Rahmendaten präsentiert, da umfangreiche Literatur vorhanden

Staatsangehörigkeit Österreich

Religion jüdisch

Vater Arnold Rose *24.10.1863 in Iasi; ✡25.8.1946 in London

Mutter Justine Mahler *15.12.1868 in Jihlava, Tschechien; ✡ 22.8.1938 in Wien

Onkel Gustav Mahler *1860; ✡1911

Patentante Alma Werfel-Mahler *31.8.1879 in Wien; † 11.12.1964 in New York

Geschwister

Alfred Rose *11.12.1902 in Wien; ✡7.5.1975 in London; oo Marie Schmutzer

Beruf Violinistin

Adressen

Heirat

1.Ehe 16.9.1930 Vasa Prihoda *1900-1960; Trauzeuge Franz Werfel

1935 Scheidung

2. (Schein-)Ehe  Constant August Van Leeuven-Boomkamp

Kinder

Weiterer Lebensweg

24.3.1939 Flucht nach London

November 1939 bleibt sie nach einem Konzert in Amsterdam

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

Heirat mit van Leeuwn-Boomkamp, lebt in Utrecht

August 1942 Flucht von Alma Rosé nach Frankreich

Dezember 1942 Verhaftung auf dem Bahnhof in Dijon nach Denunzierung ihrer geplanten Flucht in die Schweiz; Gestapo Hauptquartier in Dijon

18.7.1943 Deportation aus dem Durchgangslager Drancy nach Auschwitz

20.7.1943 an der Rampe in Auschwitz wird Alma Rosé zur Zwangsarbeit selektiert und bekommt die Auschwitz-Häftlingsnummer 50381 in den linken Unterarm tätowiert.

Das Mädchenorchester in Auschwitz

Anfang 1943 Auf Betreiben der SS-Oberaufseherin des Frauenlagers Maria Mandl beruft Lagerkommandant Rudolf Höss eine Versammlung der Kapo’s von Auschwitz-Birkenau ein, mit dem Auftrag, nach geeigneten Mitgliedern für ein zu gründendes Frauenorchester zu suchen als Pendant zum bereits bestehenden Männerorchester.

Maria Mandl, beauftragt Zofia Czajkowska weitere Mitglieder zu suchen, ihr gelingt es aber nur, vier weitere Musikerinnen zu rekrutieren: Stefania Baruch, Danuta Kollakova, Maria Mosz, Jadwiga Zatorska

Ab April 1943 dürfen auch jüdische Musikerinnen aufgenommen werden.

Esther Loewy/Bejarano berichtet über die Aufstellung des Mädchenorchester von Auschwitz im April 1943, die ersten jüdischen Mitglieder

„Als dann die Dirigentin, Zofia Czajkowska eines Tages bei den Blockältesten nach Musikerinnen suchte, wurden meine Freundinnen Hilde Grynbaum, Sylvia Wagenberg und ich vorgeschlagen… Auch meine Freundinnen wurden akzeptiert, Hilde als Geigerin, Sylvia als Flötistin, und so zogen wir drei in die Baracke, in der die Musiker schliefen, die sogenannte Funktionsbaracke.“

Der Block trug die Nummer 12, ab Herbst 1943 Nummer 7 im Frauenlagerblock BI

Anfang Mai Ruth Basinski und Charlotte Grunow folgen als weitere Musikerinnen aus dem 37. Osttransport

Juni 1943 offizieller Arbeitsbeginn des Orchesters

August 1943 Alma Rosé von Maria Mandl zur Kapo und Dirigentin des Mädchenorchesters gemacht, Zofia Czajkowska wird Blockälteste in der „Funktionsbaracke“

4. 4.1944 Tod von Alma Rose aus ungeklärter Ursache mit massiver Bauchsymptomatik; Gerücht sie sei von Neidern vergiftet worden.

Ehrenvolle Beisetzungsfeier durch die SS in Birkenau

April 1944 Sonia Winogradowa wird neue Leiterin und verlangt den Ausschluss der jüdischen Musikerinnen

Gedenken

Gedenkstein für  Alma Rose, Ehrengrab auf dem Grinzinger Friedhof (Gruppe 20, Reihe 5, Nr. 6)

17. 8. 2020 Stolperstein für Alma Rosé vor dem Haus für Mozart in Salzburg

Im Auftrag der Wiener Philharmoniker wurde ein weiterer Gedenkstein vor dem ehemaligen Wohnhaus Arnold Rosés und seiner Tochter Alma in Wien-Döbling, Pyrkergasse 23 angebracht.

1.10. 2023 Verleihung Abzeichen „Jüdische Judenretterin“ durch das Weltzentrum Jerusalem von „Bnei Brith“

https://youtu.be/PN78HI5rABk?feature=shared

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Alma_Ros%C3%A9

Fania Fenelon, Sursis pour l’orchestre, 1976

Fania Fénelon, Das Mädchenorchester in Auschwitz, 22. Auflage, dtv, 2016

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81967955

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/555609

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/555610

Helena Dunicz, Wege meines Lebens: Erinnerungen einer Geigerin aus Birkenau, 2013

Serie eines autobiografischen Berichts von Lili Bernstein 1960 in der Zeitung „News of the World“

http://thegirlsintheauschwitz.band/

https://yvng.yadvashem.org/ad

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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