Frank Siegfried

Siegfried Frank

*15.3.1924 in Rahden; ✡ 28.2.1981 in Syke

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Paul Alfred Frank *15.1.1899 in Lübbecke; ✡10.10.1964 in Hannover Ströhen

Heirat der Eltern 17.10.1920 in Haflinger; „Mischehe“

Mutter Sofie Obenhaus *20.5.1895; ✡ 4.8.1966 in Hannover Ströhen

Geschwister

Elfriede Frank *22.4.1922 in Wagenfeld; ✡ 9.12.2007 in Bottrop

Luise Frank *4.1.1926 in Kleinendorf; ✡15.4.1943 in Herford an einer Hyperthyreose M. Basedow

Käthe Frank *17.3.1927; ✡6.8.1990 in Dunscroft

Adele Frank *4.3.1928 in Kleinendorf; ✡2010;

Walter Frank *7.12.1929; ✡6.3.2007 in Hannover Ströhen

Rosa Frank *1932; Tod im Säuglingsalter

Beruf Forstarbeiter

Adressen Kleinendorf, Rahden; Bad Nauheim; Syke; Herford;

Heirat Ingrid Frank

Kinder

Tochter Frank; oo Freese

Weiterer Lebensweg

1938 Vater Alfred zieht von Rahden nach Herford

Siegfried Frank in das Internat der Jüdischen Bezirksschule in Bad Nauheim

die vier Geschwister kommen in die Internatschule/Waisenheim Paderborn

die Mutter Sophie bleibt beim Schwiegervater in Rahden

Das Jüdische Kinderheim Paderborn

Schulfoto Frühjahr 1939 mit Oberin Lise Dreyer oben halblinks und Lehrer David Köln rechts
Die Kinder von Alfred und Frank im Waisenheim Paderbron

Die Jüdische Bezirksschule Bad Nauheim

Die Jüdischen Bezirksschule in Bad Nauheim wurde 1937 in dem Gebäude der 1936 aufgelassenen Kinderheilstätte als Internatsschule etabliert

9./10.12.1938 in der „Reichspogromnacht“ wurde die Schule aufgebrochen und teilweise verwüstet.

Ende Mai 1939 musste sie aufgegeben werden

1938 – 1939 Siegfried Frank zur Jüdischen Bezirksschule in Bad Nauheim, zwei Monate wegen ernster Erkrankung (Diphtherie?) aus der Schule genommen

April 1939- 6.7.1939 Hachschara-Vorbereitungslehrgang in Hamburg, begonnene Tischlerausbildung

Siegfried Frank zu Ernteeinsatzlagern im Oderbruch Kreis Lebus

Siegfried Frank zur Zwangsarbeit in das Forsteinsatzlager Jacobsdorf, Kr. Lebus

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

Winter 1943/1944 Verlegung der Neuendorfer „Mischlingsgruppe“ aus dem Lager Jacobsdorf in das Forsteinsatzlager Gut Neumühle, u.a. die drei Brüder Wallach.

Dort arbeiten sie zusammen mit den Schwestern Vera und Alice Bergmann, Marianne Rotstein, Julius Kohn und Johanna Kosterlitz, sowie und Lutz Fink als Leiter.

Erich Wallach berichtet über das Forsteinsatzlager Neumühle und die Verhaftung:
„Schließlich ging es uns ja nicht schlecht in Neumühle – bis wir alle im September auf die Polizeistation der Kreisstadt Frankfurt/Oder vorgeladen wurden.“

September 1944 Verhaftung in Frankfurt Oder, Polizeigefängnis Leipzigerplatz

November 1944 wurden 16 „Mischlinge“, u.a.  Siegfried Frank, die Schwestern Vera und Alice sowie Brüder Alfred, Erich und Kurt Wallach aus dem Polizeigefängnis in Frankfurt/Oder, Leipziger Platz zur geplanten Deportation in das Berliner Sammellager im Jüdischen Krankenhaus Iranische Straße verlegt; die drei Brüder Wallach und Paul Safirstein können fliehen und untertauchen.

24.11.1944 Siegfried Frank mit 12 Chawerim aus Neumühle und Jacobsdorf auf dem 113. Alterstransport I/119 von Berlin nach Theresienstadt

8.5.1945 Befreiung in Theresienstadt durch die Rote Armee

21.6.1945 Rückkehr nach Herford

1960 zog er nach Rahden und gründete hier eine Familie.

In Fabbenstedt bei Espelkamp führte er mit seiner Frau Ingrid eine Gaststätte.

Später zog das Ehepaar mit seiner Tochter in den Bremer Raum.

Siegfried Frank starb am 28.2.1981 in Syke.

Die Mischlingsaktion September 1944

September 1944 Vater Alfred mit zwei Töchtern und Sohn Walter verhaftet und in das Arbeitslager Elben gebracht.

20.2.1945 Deportation von Vater Alfred und seinen Kindern Elfriede, Käthe, Adele und Walter auf dem westfälischen Transport XI/5 ab Herford nach Theresienstadt

Gedenken

Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof in Herford

Quellen

https://www.juedisches-leben-rahden.de/familie-julius-frank.html

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/4982370

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127213294

Mordechai Mal’an (Erich Wallach), Dies ist eine Geschichte über …; in: Erhard Wiehn, Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert