Heimberg Max

Max Heimberg

*27.3.1908 in Madfeld; ✡31.12.1942 in Izbica

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Heinemann Heinrich Heimberg *5.8.1857 in Madfeld; ✡5.3.1931 in Duisburg Hamborn

Mutter Mathilde Steinmann*10.8.1871 in Schöppingen; ✡ 18.5.1944 in Auschwitz

Geschwister aus 3. Ehe des Vaters

Gerda Heimberg *2.10.1903 in Brilon; ✡Febr. 1997 in Hendon, UK

Thekla Heimberg *26.12.1904 in Madfeld; ✡nach April 1942 im Ghetto Zamosc;

Julius Heimberg *29.5.1906 in Madfeld; ✡15.5.1948 in Buenos Aires; oo Else Rothschild

Irma Heimberg *12.6.1910 in Madfeld; ✡17.7.1942 in Auschwitz

Halbgeschwister alle Madfeld

aus erster Ehe des Vaters mit Lina Frankenberg

Sara Erna Heimberg*11. 1. 1889; ✡ 18.5.1944 in Ausschwitz

Willi Heimberg *9.7.1890; ✡25.1.1943 Ausschwitz; oo Bertha Kleestadt

Siegfried Heimberg *9.9.1898; ✡ 21.10.1965 in Dortmund; oo Elfriede Zier

Salomon Heimberg *16.7.1892; ✡? 1944 Stutthof->Dachau

Bertha Heimberg *3.7.1894; ✡28.4.1966 in Essen

Isaak Heimberg *4.8.1896; ✡24.10.1957 in Dortmund

Leopold Heimberg * 27.9.1900; ✡ März 1970 Cincinatti; oo Else Heimberg Tochter von Isaak

Aus zweiter Ehe des Vaters mit Rebecca Frankenberg *12.2.1869 in Vörden; ✡26.4.1902 in Madfeld

Benno Heimberg*15.2.1902 in Madfeld; ✡ 1943 in Auschwitz; oo Erna Levy

Heirat ledig

Adressen Madfeld; Duisburg-Hamborn, Dahlstraße 50; Berlin Weissensee, Dauerheim in der Wörthstraße 20; Bendorf-Sayn

Weitere Lebensdaten

Um

Umzug der Familie Heinemann Heimberg nach Duisburg-Hamborn, Eröffnung eines Geschäftes für koschere Lebensmittel.

5.3.1931 Tod des Vaters Heinrich in Duisburg Hamborn; Heimbergs wohnten zwar in Hamborn waren aber Mitglieder der Dinslakener Synagogengemeinde, dessen Vorstand genehmigte die Beisetzung von Heinrich Heinemann in Dinslaken (Eintragung im Protokollbuch der Synagogengemeinde am 6. März 1931).

Dauerheim für jüdische Schwachsinnige

Max Heimberg nach Berlin Weissensee, »Dauerheim für jüdische Schwachsinnige« in der Wörthstraße 20; 1901 gegründet als erste jüdische Arbeiterkolonie in Deutschland, Träger der Einrichtung war der Verein »Jüdische Arbeiterkolonie und Asyl in Weißensee bei Berlin«; ab 1923 »Dauerheim für jüdische Schwachsinnige«, das erwachsene Behinderte aufnahm, die aus der »Israelitischen Erziehungsanstalt für geistig zurückgebliebene Kinder in Beelitz (Mark)« entlassen worden waren. Die Erwachsenen Bewohner konnten auf freiwilliger Basis in der Gärtnerei, in der Schneiderei oder im Haushalt der Anstalt arbeiten

April 1939 Zwangsverkauf der Siedlung an die Stadt Berlin

Jacoby’sche Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn

Max Heimberg kommt in die jüdische Jacoby’sche Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn, Hindenburgstr. 49

15.-19.6.1942 Transport Koblenz – Köln – Düsseldorf nach Majdanek/Sobibor/Izbica

Auf der Webseite „Statistik des Holocaust“ heißt es zu diesem Transport:

„Nach einer Meldung der Gestapo Koblenz wurden aus dem dortigen Bereich 384 Juden deportiert. Wie aus den Gestapolisten ersichtlich, kamen aus dem Stadtgebiet Koblenz 11 Menschen und allein 331 aus Bendorf-Sayn, davon 271 Patienten der Heil- und Pflegeanstalt, 10 Menschen aus dem Altersheim der Heil- und Pflegeanstalt sowie 50 Angestellte der Anstalt mit Familienangehörigen. Die Kranken wurden in Güterwagen abtransportiert, während für die übrigen Menschen Personenwagen der Reichsbahn vorgesehen waren.

Die Heil- und Pflegeanstalt hatte der Reichsvereinigung am 9.6. mitgeteilt, dass in Vorbereitung des Transports für die Gestapo in Koblenz Listen aller Patienten angefertigt werden mussten, mit Ausnahme von 21 Patienten ausländischer Staatsangehörigkeit und priviligierter Mischehen. „Demnach ist anzunehmen, dass alle übrigen Patienten ohne Rücksicht auf ihre geistige und körperliche Verfassung zum Abtransport gelangen. Dies ist aber sowohl vom medizinischen als auch vom Gesichtspunkt der allgemeinen Sicherheit für mindestens 168 Patienten bedenklich.“ Daraufhin hatte die Reichsvereinigung in einem Schreiben an das RSHA noch am 10.6. eindringlich darauf hingewiesen, dass von den in der Anstalt befindlichen 294 Geisteskranken aufgrund schwerer psychischer Erkrankungen „118 Patienten gemeingefährlich bezw. gewalttätig“ seien. „50 Patienten sind schwer gehbehindert, z.T. bettlägerig, so dass sie nur auf einer Bahre transportiert werden können. 71 Patienten befinden sich auf der geschlossenen Abteilung, sind aber z.Zt. verhältnismäßig ruhig, so dass sie bei genügender Aufsicht als bedingt transportfähig zu erachten sind. 55 Patienten sind ruhig und als transportfähig bei genügender Aufsicht zu erachten, wenn auch bei diesen und auch bei vorgenannten 71 Kranken stets die Gefahr von Erregungszuständen gegeben ist.“ [BA,R 8150/114] Ungeachtet der Intervention der Reichsvereinigung beim RSHA sind 271 Patienten am 14.6.42 „zur Abwanderung gelangt“ [BA R 8150/759]. In Koblenz-Lützel wurden sie in die bereitgestellten Güterwagen geladen. In der Anstalt selbst waren wie vorgesehen nur 21 Geisteskranke verblieben. 10 Patienten kamen in den folgenden Wochen hinzu, bevor die Aufnahme weiterer Patienten am 6.7.42 untersagt wurde, um die Anstalt als Ausweichkrankenhaus für Soldaten einzurichten [BA R 8150/114, 759].“

31.12.1942 Tod von Max Heimberg auf dem Transport oder in Izbica

Gedenken

22.6.2021 Stolpersteine für Schwester Thekla, Ehemann Alfred, Sohn Dieter und die Schwiegermutter Johanna Jagusch in Dortmund, Alexanderstraße 30

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en855989;jsessionid=b3QbeqWQwz8m9NmgAQqZBwcZSLrTelifqpaHW6cj.koresi

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de886547

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855969

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de541368

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855973

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984436

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855981

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12657566

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67421378

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4988997

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Dortmund

http://www.jg-berlin.org/beitraege/details/die-juedische-arbeiterkolonie-und-asyl-i82d-2009-01-05.html

Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012

https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/84262-jagusch-johanna-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt

Hans Heinrich Holland, Materialien zur Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens, Herten 1998

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420615-3.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/TT420721-16.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420422-48.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Dortmund11.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Dortmund29.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Dortmund33.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/X1-6.jpg

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert