Haas Herbert

Herbert Haas

*9.3.1916 in Berlin; ✡ 31.1.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit Tschechoslowakei

Religion jüdisch

Vater Samuel Haasz *22.5.1882 in Sala, Nitra, Slowakei; ✡3.7.1958 in New York

Heirat der Eltern 20.8.1907 in Berlin

Mutter Selma Tzirl Sinasohn*2.3.1884 in Schönlanke; ✡ 3.2.1958 in San Francisco

Geschwister

Regina Haas *27.10.1909 in Berlin; ✡15.7.1995 in Miami oo Josef Schallamach

Ivan Hans John Haas *8.4.1911 in Berlin; ✡16.11.1993 Seattle; oo Gerda Buchheim (1914-2012); Sohn Henry (*1938)

Hilde Muschi Haas *27.9.1914 in Berlin; ✡31.12.1998 in Ra’anana; oo Max Friedländer

Beruf Lehrer; Möbelschreiner

Adressen Berlin; Frankfurt, Röderbergsweg 87; Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460; Enschede Prinsesstraat 16

Heirat 1942 in Westerbork Eva Zimmer *1.6.1920 in Fürth; ✡24.9.1942 Auschwitz

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Ausbildung am Jüdischen Lehrerseminar in Würzburg

Israelitische Waisenanstalt in Frankfurt (1903-1942)

Ab 1935 vermehrte Zustrom von Juden nach Frankfurt, bis zu 150 Kinder bei einer Kapazität von ursprünglich 75. Die Leitung lag beim Ehepaar Isidor und Rosa Marx

Herbert Haas Lehrer an der Israelitischen Waisenanstalt in Frankfurt, Röderbergsweg 87

17.5.1939 Herbert Haas in Frankfurt, Röderbergsweg 87bei Minderheiten-Volkszählung

Novemberpogrom 1938 / Kindertransporte

1939 Kindertransporte vieler Kinder nach Frankreich, Holland, England, Palästina, in die Schweiz und die USA; 700 bis 800 Kinder aus Frankfurt konnten gerettet werden. An diesen Transporten ist Herbert Haas aktiv beteiligt

Frühjahr 1942 Auflösung des Heims, Deportation der Kinder und Personal.

Herbert Haas flüchtet in die Niederlande

Herbert Haas schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.

Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede,  Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre

1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung.

22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.

Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.

Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.

Foto angefertigt von Rudolf-Werner Breslauer aus einer großen Serie orthodoxer Zionisten in Westerbork, für gefälschte Flucht-Papiere

Juli 1942 Herbert Haas und Eva Zimmer in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

September 1942 Heirat in Westerbork getraut von Rabbi Gerhard Frank (Frank war 1939 freiwillig als Rabbiner ins Kamp Westerbork gegangen, 1942 wurde er von Kommandant Gemmeker mit dem Dienstbereich 10 betraut: Krippe, Kindergarten, Volksschule, Waisenhaus, handwerkliche Ausbildung, Rabbinat, Beerdigungswesen)

21.9.1942 Herbert und Eva Haas Transport aus Westerbork nach Auschwitz

24.9.1942 Eva Haas wird nach Ankunft in der Gaskammer ermordet. Herbert Haas zur Zwangsarbeit selektiert.

31.1.1943 Tod von Herbert Haas in Auschwitz

Flucht nach Shanghai

Zunächst Flucht der Familie nach Prag

Antrag auf Unterstützung beim DAL -HARBIN zu Ausreise nach Shanghai

Emigration der Eltern und Geschwister nach Shanghai

1939 Hans Haas im jüdischen Adressbuch von Shanghai

20.3.-7.4.1947 Ivan Haas mit Frau Gerda und Sohn Henry auf dem USS Marinetransporter MARINE LYNX von Shanghai nach San Francisco

Gedenken

Das Frankfurter Denkmal zur Erinnerung an die Kindertransporte der Künstlerin Yael Bartana wurde am 2. September 2021 in der Taunusanlage eingeweiht

Quellen

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/446499/herbert-haas-haasz

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226673/eva-haas-zimmer

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226631/alexander-zimmer

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de833997

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70338820

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5149311

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130300231

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130300193

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://genealogyindexer.org/view/1939Shanghai/60

Passenger Lists of Vessels Arriving at San Francisco, CA, 1893-1953 (National Archives Microfilm Publication M1410, roll 388, line number 11, record id 004894241_00022_10); Digital Folder Number 004894241, Image Number 00022

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert