Loewy Adolf

Adolf Abraham Ludwig Loewy

*10.1.1920 in Breslau; ✡ 30.4.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Georg Jehuda Loewy *17.8.1878 in Rawitsch; ✡ 23.1.1923 in Breslau

Mutter Jenny Sheine Wreschner *18.12.1893 in Samter; nach 19.10.1941 in Lodz oder Kulmhof

Großvater Leopold Jakob Juda Wreschner *12.2.1865 in Breslau; 31.3.1935 in Bad Homburg

Großonkel EliezerLeo Wreschner *29.7.1868 in Breslau; ✡26.6.1937 in Amsterdam

Großtante Friederike Wreschner *18.8.1888 in Sopron, Ödenburg, Ungarn; ✡8.1.1945 Ravensbrück

Geschwister

Lina Leah Loewy *19.1.1917; ✡29.8.1981 in BeerSheva; oo Siegfried Wollheim

Hermann Zwi Gotthilf Josua Loewy *10.11.1918 in Rawitsch; ✡24.7.1941 in Mauthausen

Beruf Landarbeiter

Adressen Breslau; Frankfurt, Schwanenstraße 13

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

1889 Großvater Leopold Jakob Juda Wreschner als Rabbi nach Samter

1919 Umzug der Familie nach Breslau

23.1.1923 Tod des Vaters in Breslau

Ostern 1926 Einschulung jüdische Volksschule Breslau

Januar 1937 Bruder Hermann Lehrerseminar in Würzburg, wohnt im Wohnheim Bibrastraße 6

10.11.1938 Bruder Hermann im jüdischen Lehrerseminar in Würzburg verhaftet im Novemberpogrom,

16.11.1938 „Schutzhaft“ im KL Dachau, Häftlingsnummer 27327

März 1939 Entlassung des Bruders aus Dachau mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

15.3.1939 Bruder Hermann abgemeldet aus Würzburg, Bibrastraße 6 nach Frankfurt

17.5.1939 Bruder Hermann mit der Mutter in Frankfurt, Schwanenstraße 13 bei Minderheiten-Volkszählung

Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede

1.6.1939 Bruder Hermann zur Hachschara nach Enschede, Haimer‘s Esch

Adolf Loewy schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.

Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede,  Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre

15.8.1941 Todesanzeige von Adolf und der Mutter für Bruder Hermann in „Het Joodsche Weekblad“

1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern.

22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

Werkkampen -jüdische Arbeitslager

Im September 1940 wurden im Zuge der Arbeitsbereitstellung durch das Reichsamt für Arbeitserweiterung „Werkkampen“ errichtet.

Ab September 1942 dienten diese Lager als jüdisches Arbeitslager und Puffer für das Lager Westerbork.

Anfang Oktober 1942 Auflösung aller jüdischer Arbeitslager

In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober wurden alle Juden abgeführt.

Transport nach Hooghalen. Zu Fuß ins Kamp Westerbork. Die Trasse Hooghalen-Westerbork wurde erst im November 1942 fertiggestellt.

Internierung im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork

3.-5.10.1942 Registrierung der in das Lager Westerbork eingewiesenen jüdischen Zwangsarbeiter; innerhalb weniger Tage wächst die Belegung des Lagers von 3000 auf über 15000.

Unterbringung in der Baracke 43

16.2.1943 Deportation von Westerbork nach Auschwitz

30.4.1943 Tod von Adolf Loewy in Auschwitz

Die zweite große Razzia in Amsterdam

Ermordung der Juni Groep in Mauthausen

17.1.1949 Bruder Hermann von Haimer’s Esch nach Amsterdam

21.5.1940 Bruder Hermann zieht zur Familie der Großtante Friederike Wreschner, Amsterdam Euterpestraat 173

10.10.1940 Umzug von Bruder Hermann mit der Familie der Großtante Friederike Wreschner, Amsterdam Hacquartstraat 20

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam auf der Bernard Zweerskade ist Anlass für Verhaftungswelle

Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der  Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“; Bruder Hermann mit 300 vorwiegend Jugendlichen, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

Von Dezember 1940 bis August 1941 war SS-Untersturmführer Hans Stöver Kommandant des Camp Schoorl

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

24.7.1941 Bruder Hermann verstirbt an inneren Blutungen, nachdem er von SS-Wachen niedergeschossen wurde

15.8.1941 Todesanzeige für Bruder Hermann in „Het Joodsche Weekblad“

Gedenken

12.8.1901 Pages of Testimony für Adolf, Hermann und Mutter Jenny von Nichte Nechama Porat Wollheim

Beisetzung des Vaters auf dem Jüdischen Friedhof Lohestraße, Breslau (Feld XXI

Quellen

https://www.joodsmonument.nl/image/2017/3/6/hermann_loewy_a23679000420_highres.pdf

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de920750

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de920597

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Loewy%201918%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Wreschner%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Klaber%201888%22%7D

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11195465

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130429653

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130335739

https://yvng.yadvashem.org/ad

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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