Galliner Heinz

Heinz Galliner

*18.12.1917 in Zinten; ✡ 1.11.1994 in Brent, Greater London

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Emil Galliner *14.8.1881 in Zinten; ✡5.5.1980 in Johannesburg

Mutter Martha Salzmann *10.7.1888; ✡ 7.10.1959 in Johannesburg

Onkel Dr. Siegfried Galliner *25.1.1875 in Zinten; Rabbiner in Gelsenkirchen; 3.3.1960 London

Geschwister

Hanna Galliner *19.7.1910 in Finsterwalde; Überlebende, USA; oo Neubauer

Dorothea Galliner *20.5.1912 in Finsterwalde; ✡30.8.2003 in Windhoek; oo Bruno Jacobsen

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant; Zeichner

Adressen Zinten; Neuendorf; London; Brent

Heirat August 1944 in Paddington Erna Krumbein

Kinder

Tochter Galliner; oo Lee

Weiterer Lebensweg

Heinz Galliner zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf

Im Zentrum Erna und Alex Moch (mit Krawatte) 1936/37 in Neuendorf
Städtisches Museum Lemgo/Gedenkstätte Frenkel-Haus, Nachlass Kurt Gumpel (unten rechts)

10.11.1938 Vater Emil verhaftet in Berlin; „Aktionsjude“ im KL Sachsenhausen

13.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen

Novemberpogrom in Neuendorf

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 20 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; „Schutzhaft“ in Sachsenhausen ; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel sowie die Frauen und Mädchen (u.a. Eva Oppenheim) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

Heinz Galliner mit etwa 40 Bewohnern verhaftet und im KL Sachsenhausen interniert; Häftlingsnummer

Betriebsleiter Alex Moch und Frau Erna entkommen nach London; Moch beschafft 150 britische Visa; mit diesen Einwanderungsgenehmigungen erreicht er beim Kommandanten von Sachsenhausen die Freilassung in Sachsenhausen internierten Chaluzim mit der Auflage, Deutschland unmittelbar zu verlassen.

29.12.1938 Entlassung  von Heinz Galliner mit den Neuendorfern aus dem KL Sachsenhausen

Moch begleitet die Chaluzim nach England. Zusammen mit Leonore Goldschmidt gründete er das Farm Institute, Tythrop House in Oxfordshire für etwa 200 jüdische Chaluzim, davon etwa 100 aus Neuendorf.

Tythrop House Agricultural Training war nur als Zwischenlösung eingerichtet, da das eigentlich lange geplante Hachschara Projekt, das Farm-Siedlungsprojekt von Alvin Johnson in North Carolina, sich verzögerte. Johnson war Direktor der New School for Social Research, eine Universität, New York City.

Emil und Marta Galliner nach Shanghai

17.5.1939 die Eltern Emil und Marta Galliner in Berlin Schöneberg, Kleiststraße 36 bei Minderheiten-Volkszählung

10.6.1941 Emigration von Emil und Marta Galliner nach Shanghai

24.9.1947 Ankunft der Eltern auf dem US Marinetransporter USS MARINE ADDER von Shanghai in San Francisco

Auswanderung der Eltern nach Südafrika

22.8.1947 Einbürgerungsurkunde im United Kingdom für Heinz Galliner

17.10.1947 Heinz Galliner erwähnt als Draughtsman (Zeichner), Adresse: 5 Oxfords Garden, London

Gedenken

Quellen

Siegfried Galliner – Wikipedia

Veränderungsmeldungen des KL Sachsenhausen 1.7-31.12.1938; Arolsen Archives

Inhaftierungsdokumente des KL Sachsenhausen 30.11.1938 -18.1.1939; Arolsen Archives

Passenger Lists of Vessels Arriving at San Francisco, CA, 1893-1953 (National Archives Microfilm Publication M1410, roll 392, line number 28, record id 004894245_00210_27); Digital Folder Number 004894245, Image Number 00210

England & Wales Todesfälle, GRO Verzeichnisse, 1969 – 2007

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert