Moritz Isaak
*7.11.1913 in Oberaula; ✡ 2000
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Max Isaak *5.4.1879 in Oberkleen; ✡3.6.1942 in Sobibor
Mutter Lina Goldine Liebermann 11.12.1880 in Hausen; ✡3.6.1942 in Sobibor
Onkel Moritz Isaak *17.11.1884 in Oberkleen; ✡3.6.1942 in Sobibor
Tante Selma Wallach *10.5.1888 in Oberaula; ✡3.6.1942 in Sobibor
Geschwister
Jakob Isaak *9.8.1921 in Oberaula; ✡ 27.9.1942
Betty Isaak *20.7.1921 in Hausen; ✡3.6.1942 in Sobibor
Cousins
Theodor Isaak *19.6.1914 in Oberaula; ✡in Majdanek
Martin Jakob Isaak *8.1.1920 in Oberaula; ✡ 3.3.1945 in Ravensbrück
Elfriede Isaak *2.5.1929 in Oberaula; ✡3.6.1942 in Sobibor
Ferdinand Isaak *8.1.1920 in Hausen, Oberaula, Ziegenhain; ✡7.2.1976
Beruf Lehrer; Gärtner
Adressen Oberaula Nr. 13, Ziegenhain; Würzburg; Kiel, Kronshagener Weg 2

Heirat Ilse Ruth Friedmann *10.6.1924 in Mierunsken, Treuburg, Ostpreußen; ✡1991
Kinder eins
Weiterer Lebensweg
Jüdische Lehrerbildungsanstalt in Würzburg
9.11.1938 Verhaftet in Kiel im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen; Häftlingsnummer 11165, im Kleinen Lager Block 62

3.1.1939 entlassen aus dem KL Sachsenhausen mit einer 5er-Gruppe aus Kiel
17.5.1939 Moritz in Kiel, Kronshagener Weg 2 bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Eltern, Schwester Betty, Bruder Jakob sowie Nichte (?) Rahel Isaak (*5.1.1935 in Berlin) in Oberaula bei Minderheiten-Volkszählung

5.11.1940 Moritz in Tikøb, Lynge Kronborg, Frederiksborg bei Census in Dänemark, zusammen mit den Chawerim aus der BACHAD Hachschara

5.11.1940 Ilse Friedmann in Pflege bei Kristine Hornbeek in Odense bei Census in Dänemark
Ausnahmezustand in Dänemark 1943
1939 Emigration nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen
9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943
1943 Moritz Isaak zuletzt angestellt bei Gärtnermeister Martin Pedersen Söberg, Kopenhagen
29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen
17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark
September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark
„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.
28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.
Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.
4.10.1943 Moritz Isaak mit Boot nach Hälsingborg
9.10.1943 Ilse Ruth Friedmann auf einem Motorsegler von Kopenhagen nach Malmö

1989 erscheint er mit der Adresse Jerusalem in der Festschrift 50 Jahre Hachscharah in Dänemark
Theo Isaak stellvertretender Leiter im Landwerk Neuendorf
Cousin Theo Isaak in Reichensachsen, Spreenhagen (Gut Winkel) und in Neuendorf i. Sande (Landwerk); Theo war im Landwerk Neuendorf Stellvertreter von Martin Gerson
Die Deportation nach Majdanek/Sobibor

1.6.1942 Eltern und Geschwister und 5 weitere Familienmitglieder von Kassel nach Zwischenhalt in Lublin zum „Entladen“ arbeitsfähiger Männer für das Konzentrationslager Majdanek, so auch Cousin Theo, dann weiter nach Sobibor
Martin Isaak in Auschwitz, KL Dora und Ravensbrück
16.9.1940 Bruder Martin vom Hachschar- Gut Skaby, Friedersdorf, Schlesien angemeldet im Lager Paderborn
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
2.3.1943 Bruder Martin auf Transport ab Bielefeld über Hannover – Erfurt – Dresden nach Auschwitz mit allen 98 Chawerim aus dem Arbeitslager Paderborn
3.3.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; Ernst Michel berichtet:
Martin Isaak wird eingewiesen in Auschwitz III zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz, Häftlingsnummer 104952
18.1.1945 „Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge auf dem Todesmarsch über 80 km von Auschwitz nach Gleiwitz; Isidor Philipp berichtet:
„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“
Außenlager des KZ Buchenwald KL Mittelbau Dora bei Nordhausen, V2-Produktion
Nach Auflösung von Dora nach Ravensbrück

3.3.1945 Tod von Martin Isaak im KL Ravensbrück
Gedenken
1.5.1956 Pages of Testimony die Familie Isaak von Cousine Sara Strauss
18.1.1990 Pages of Testimony für die Familie Isaak von Neffe Jerry Grünhut
5.4.1990 Page of Testimony für Martin Isaak von Paderborn Chawer Alfred Ohnhaus
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Dänischer Census 5.11.1940, Volkszählung in Dänemark von 1940
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4092157
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885624
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885747
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885523
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885683
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885639
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12654256
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998