Lippmann Werner

 Werner Herbert Zwi Lippmann

*28.9.1922 in Schneidemühl; ✡30.3.2012 in Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Felix Lippmann *26.5.1879 in Schneidemühl; ✡13.5.1936 Tod in Schneidemühl

Mutter Minna Haase *4.11.1889 in Witkowo; ✡31.7.1943 in Theresienstadt

Geschwister

Leo Lippmann *1.3.1921 in Schneidemühl;   ?

Verwandte aus Schneidemühl

Großeltern Benno Lippmann und Rebekka Rothkugel

Onkel/Tanten

Artur Lippmann *19.3.1881 Schneidemühl; ✡ in Valparaiso Chile

Martin Lippmann *9.3.1886 Schneidemühl; ✡10.9.1951 in New York

Leo Lippmann *5.12.1887 Schneidemühl; ✡1.9.1918 kriegsgefallen

Willy Lippmann *22.11.1891 Schneidemühl; ✡28.12.1914 kriegsgefallen

Leopold Lippmann *5.7.1896; Berlin; 2.7.1938 Belgien; St. Cyprien; ✡5.9.1942 Auschwitz

Erich Lippmann *13.10.1889 Schneidemühl; ✡ 4.3.1943 Auschwitz

Beruf Landarbeiter

Adressen Schneidemühl, Karlstraße 13; Berlin;

Heirat Sara Falk

Kinder zwei

Weiterer Lebensweg

1.9.1918 Onkel Leo Lippmann kriegsgefallen

1.3.1921 Leo Lippmann benannt zur Erinnerung an den kriegsgefallenen Onkel Leo

Landwerk Halbe

Leiter war von 1935-38 Friedrich Perlstein

1.7.1935 Bruder Leo Lippmann zur Hachschara ins Landwerk Halbe

26.6.1937 Werner Lippmann ebenfalls ins Landwerk Halbe; dort zumindest bis 30.6.1938

16.3.1939 Passausstellung für Werner Lippmann in Schneidemühl; als Beruf gibt er Landarbeiter an

17.5.1939 Mutter Minna in Schneidemühl, Karlstraße 13 bei Minderheiten-Volkszählung

27.10.1939 Einreise von Werner Lippmann in Haifa mit einem Studentenzertifikat der Jugend-Alija Kategorie B(III)

15.6.1942 Eintritt von Werner Lippmann in die Palestinian Company der Royal Army, die ursprünglich Juden und Araber aufnahm; später separate Aufstellung der Jewish Brigade

14.7.1943 Stationierung in Sarafand

14.7.1943 Einbürgerung in Palästina

Bruder Leo auf Hof Wecker in Rüdnitz, in Halbe, Freienstein und Schweden

Leo Lippmann zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Hof Wecker beim Bahnhof in der Bahnhofstraße in Rüdnitz bei Bernau. Leiter Erich Marx.

Der Hof Wecker in Rüdnitz, gelegen an der Bahnlinie Berlin Eberswalde in Rüdnitz war im Besitz der Familie Schocken. Das Lager bestand von 1933 bis 1941 und war somit eines der ersten zionistischen Hachscharalager der Jüdischen Jugendhilfe in Brandenburg.

Leo Lippmann zur Hachschara ins Landwerk Halbe: Leiter war von 1935-38 Friedrich Perlstein

2.5.1938 Bruder Leo ins Waldgehöft Havelberg

Juni 1938 Leo Lippmann im Team mit Norbert Klein, Günter Timendorfer und Schreiner Ludwig Weiß beim Bau eines Gewächshauses in Havelberg

10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom,

Leo Lippmann in Schweden auf landwirtschaftliche Hachschara, organisiert von der Jugendalija und Hechaluz; verantwortlich für die Jugend-Alija in Schweden war Eva Warburg (Bankhaus Warburg!). Für die insgesamt bis zu 100 Chaluzim betreute sie ein Kinderheim in Tjörnarp, den Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun – dort arbeiteten die meisten bei den Bauern der Umgebung – und das jüdische Landschulheim mit Internat in Kristinehov in Skane.

Das Internat Kristinehov war ein 1934 gegründetes Landschulheim im südschwedischen Västraby

1941 Leo Lippmann auf Einzelhachschara in Kristianstads als Landarbeiter bei Bauer Hans Berglund

Die Deportation der Juden aus Stettin am 13.2.1940 und Schneidemühl am 21.2.1940

17.5.1939 Mutter Minna als Kriegerwitwe in Schneidemühl bei Minderheiten-Volkszählung

21.1.1940 544 Juden aus Schönlanke in das provisorische Gefängnis in Schneidemühl im Gemeindehaus sowie in der jüdischen Leichenhalle

21.2.1940 Mutter Minna in das provisorische Gefängnis in Schneidemühl

27.2.1940 17 Juden mit einem Krankentransport aus Schneidemühl in das Jüdische Siechenheim am Jungfernstieg überführt

Dezember 1941 Räumung des Siechenheim Jungfernstieg auf Anweisung des RSHA; Verbringung von 80 Insassen ins Altenheim in der Elsässer Straße 85

28.7.1942 Mutter Minna aus dem Altenheim Elsässer Straße 54 mit 25 Alten und Kranken von Berlin nach Theresienstadt

31.7.1943 Tod von Minna Lippmann in Theresienstadt; Blutung bei Gebärmutterkrebs

Gedenken

Beisetzung des Vaters auf dem jüdischen Friedhof Schneidemühl, heute Pila, Polen

Grabstein für Zwi Lippmann auf dem Merchavia Moshav Merchavia Kibbuts Common Cemetery

Quellen

Preußische Verlustlisten vom 20.1.1915 Seite 4388

Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen, 1914-1918: ein Gedenkbuch, Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Verlag Der Schild, 1932

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.mappingthelives.org

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1108872

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1108947

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1108788

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de11742319

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11245662

Schweden, Haushalte-Untersuchungsbücher, 1840-1947 – Leo Lippmann

https://www.myheritage.de/research

https://www.ushmm.org/online

https://collections.yadvashem.org/en/photos/collection/13069463

Peter Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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