Goldberg Anni

Anni Goldberg

*23.3.1925 in Berlin; ✡ ?

Staatsangehörigkeit  deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Schulim Goldberg *15.7.1891 in Chrzanow; ✡ im KL Sachsenhausen

Mutter Chaja Schöps *3.12.1892 in Jasienita; ✡1943 in Auschwitz

Geschwister

Charlotte Goldberg *26.4.1922 in Berlin; ✡ ?

Arnold Goldberg *18.2.1928 in Berlin; ✡19.4.1991 in Freiburg; oo Dorthea Faller

Beruf Landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Berlin, Strassburger Straße 18

Heirat  –

Kinder

Weiterer Lebensweg

4.1.1939 Kindertransport Leipzig-Berlin- Hannover- Bielefeld-Bentheim nach Oldenzaal, es wurden drei Gruppen gebildet

– K.L. Smit-Oord in Losser nur Mädchen

– Dommelhuis Eindhoven nur Jungen

– Zeehuis Bergen aan Zee gemischt Jungen und Mädchen

4.1.1939 In Oldenzaal steigt eine Gruppe von 40 Mädchen aus; mit dem Bus von Oldenzal ins K.L. Smit-Oord in Losser, Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen von Januar bis August 1939

Aufnahmebuch des KL Smit-Oord in Losser

6./7.2.1939 Anni Goldberg mit Esther Singer und Grete Lehmann in das Heim der Alijah Noar  Vondelhof Amsterdam, Frederiksstraat 18a

Jeugdalijah-Alijah Noar

Im Jahre 1939 eröffnete die Jeugdalijah-Alijah Noar in Amsterdam die Hachschara Zentren in Mijnsheerenland und „Het Paviljoen Loosdrechtse Rade“, nachdem das Waisenhaus Vondelhof in Amsterdam diese Funktion verloren hatte.

Mijnsheerenland

Ab 1939 bestand parallel der Jugendalija Hof van Moerkerken in Mijnsheerenland für unter 15-Jährige.

7.8.1939 Anni Goldberg kommt auf den Hof in Mijnsheerenland

Mijnsheerenland 1940, 22 Chaluzim; Stehend, jeweils von links
Itsche Teitelbaum, Robert Dürheim (Brille), Heinz Schlesinger, David Neiss, Josef Heinrich, Max Bischburg (Brille), Asscher Gerlich, Alfred Dubowski, Bruno Schlachet, Arnold „Effie“ Koller (Brille), Kela van der Walde, Bernard Aschheim (Brille), Anni Goldberg, Esther Singer, Irmgard Schlabowski
Knieend Max Kretzower, Nathan Frey
Sitzend Arthur Heinrich, Hans-David Seeman, Itsche Tiefenbrunner, Rahel Schlabowski, Chana Lehmann

Wegen des Räumungsbefehls für alle Juden in den Küstenregionen musste Mijnsheerenland am 16.10.1940 geschlossen und 25 Chaluzim in Loosdrecht untergebracht werden

Het Paviljoen Loosdrechtse Rade

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht am 10. Mai 1940 wurde die Bewohner kurzfristig nach Alkmaar evakuiert. 99 Bewohner fanden hier Zuflucht.

9.9.1940 Anni Goldberg in das Heim der Jugendalijah in Loosdrecht, „het Paviljoen“

Joodse Jeugdfarm Catarinahoeve in Gouda

Das ab Oktober 1937 bestehende Hachscharalager Catarinahoeve in Gouda wurde möglich durch eine Schenkung/Legat in Höhe von 80000 Gulden von Catharina van Zon. Die Jeugdfarm diente der Mittleren Hachschara für 14-17-Jährige. Als Betriebsleiter wurde J. Middelburg eingestellt.  Ab 1940 lag die Verantwortung bei der Joodse Centrale voor Beroepsopleiding JCB. Die Leitung der Gruppe übernahm das Ehepaar Dr. Manfred Litten und Shoshana Jansje Litten-Serlui zuvor Danzig.

April 1941 Wechsel von Alfred Dubowski, Anni Goldberg und Isi Tiefenbrunner nach Gouda

Überleben im Versteck

April 1943 erhalten die Chaluzim Schreiben, sich in den Arbeitslagern zu melden.

Schoschana Litten besorgt Versteckplätze, obwohl die Leiterin des Comitee Joodse Jeugdfarm Gouda entschieden dagegen ist. Die meisten tauchen unter.

1.6.1943 wird der Betrieb eingestellt und der Betriebsleiter entlassen

Anni Goldberg überlebt im Versteck.

Minderheitenzählung

Mutter Chaja mit Charlotte und Arnold Goldberg in Berlin, Strassburger Straße 18

Die zweite Polenaktion

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

7.-9.9.1939 reichsweite Verhaftungen polnischstämmiger Männer als feindliche Ausländer

13.9.1939 Vater Schulim ins KL Sachsenhausen

Fabrikaktion

1.3.1943 Mutter Chaja auf dem 31. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

Bruder Arnold Goldberg

9.10.1940 Bruder Arnold abgemeldet nach Jugoslawien

Alija nach Palästina

1950 Rückkehr nach Deutschland

Nach der bestandenen Begabtenprüfung 1952 studierte Arnold an der Universität Freiburg Semitistik, Ägyptologie und alttestamentliche Exegese; 1957 Promotion; 1965 Habilitation

1970 Bruder Arnold Professor für Judaistik an der Goethe-Universität Frankfurt

Gedenken

Page of Testimony für den Vater Schulim Goldberg von Clemens Goldberg als Enkel

Quellen

Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998

Frans van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers in Nederland gedurende de oorlogsjaren 1939-1945

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212372

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4118349

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130294460

https://www.orient.uni-freiburg.de/judaistik/projekte_juda/ausstellungen/uniseum/tafel18_goldberg

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1057349

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1057604

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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