Erich Tobias Bochumer Straße 104
*14. 4.1898 in Steele; ✡27.5.1945 in Wüstegiersdorf, Außenlager von Groß Rosen
Vater Samuel Erich Tobias * 6.10.1847; ✡27.3.1927 in Waltrop
Mutter Sofie Tobias geb. Isaak *18.12.1863 in Essen-Steele; ✡7.2.1939 in Den Haag
Geschwister
Ernst Tobias *21.10.1901 in Recklinghausen; 31. 3.1942 ins Ghetto Warschau
Rosa Tobias *24.7.1904 in Recklinghausen, verheiratet Jakobs; ✡31.8.1942 Ausschwitz
Irma Tobias *25.12.1908 in Recklinghausen oo Eckmann; nach Essen; 22.4.1942 nach Izbica Ghetto
Beruf Schneidermeister, Kaufmann
Heirat Maria Johanna Langendonk *30.6.1899 in Herne Sodingen; ev. Christin; ✡ 18.5.1953 Elsloo, NL
Adressen Bochumer Str. 100 und 104; Essen, Hackestraße 42; Maastricht, Statensingel 154 b
Weitere Lebensdaten
Mai 1927 wegen Konkursverschleppung der gemeinsam mit Bruder Ernst betriebenen Firma „Wäschekonfektion GmbH“ in Recklinghausen zu drei Monaten Haft, Bruder Ernst zu zwei Monaten verurteilt. Erich und seine Frau verzogen danach von Recklinghausen nach Essen.
22.1.1935 umgemeldet in Essen, Hackestraße 42
1936/7 eine Strafanzeige wegen Rassenschande endet ohne Verurteilung. Ein Ex-Schwager, der frühere Ehemann der Schwester seiner Frau, hatte ihn bei der Gestapo verleumdet: Gustav Salomon, ein Kunde von Erich und dessen „arische“ Freundin, hätten bei Erich und Maria die Nacht verbracht und „Partnertausch“-Sex betrieben. Bei den Verhören stritten Erich, seine Frau Maria und ihre Schwester die Vorwürfe ab; da der Ex-Schwager keine Beweise beibringen konnte, musste die Anklage fallen gelassen werden. Gustav Salomon und seine Freundin waren schon nach Verkündung der „Nürnberger“-Rassegesetze in die Niederlande geflohen
1938 Erich flüchtet zunächst allein nach Den Haag. Maria wurde verhaftet, weil sie ihrem Mann geholfen hatte, seine Lieferanten zu betrügen. Sie folgt Erich nach Den Haag; später gehen sie nach Maastricht, Statensingel 154 b, wo Erich als Mitglied der Jüdischen Gemeinde registriert war.
Erich zur Zwangsarbeit im Arbeitslager Overbroek.
3.10.1943 inhaftiert im Sammellager Westerbork
23.10.1942 nach Auschwitz; in Kosel stoppt der Zug und die arbeitsfähigen Männer werden herausgeholt
Transport 1942 nach Groß Rosen
27.5.1945 nach der Befreiung, Tod in Wüstegiersdorf, Außenlager von Groß Rosen
Ehefrau Maria überlebte, sie stirbt am 18.5.1953 in Elsloo, wo sie auch beerdigt wurde
Quellen
https://www.joodsmonument.nl/en/page/554887/erich-tobias-and-maria-langendonk
Familie SAMUEL TOBIAS, Ruhrgebiet
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html.de?result#frmResults
Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 28.2. 2020
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de982368
www.tobiasherz.de/familie-samuel-tobias-ruhrgebiet
ITS Arolsen International Tracing Service, Bad Arolsen
https://collections.arolsen-archives.org/archive/130386109/?p=1&s=Tobias%20Erich&doc_id=130386109
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
https://de.findagrave.com/cemetery/639889/wassenaar-joodse-begraafplaats