Erwin Seraphin Köbrich
*31.10.1910 in Gersweiler
Staatsangehörigkeit Deutsch
Buchenwald – Häftlingsnummern 618, 5022 und 17921
Gruppe BV RD
Religion katholisch
Vater Fritz Köbrich; Ahaus, Bergmannskamp 2
Mutter Maria Meijer
Geschwister
Else Köbrich, Studentin Uni Münster
Beruf Musiker, ehemaliger französischer Fremdenlegionär
Adressen Gersweiler; Saarbrücken; Ahaus
Heirat – verlobt mit Gertrud Alefsen *31.5.1914 in Emmerich
Kinder–
Weiterer Lebensweg
Volksschule und Realschule bis zur Quinta
1921 in Epe zur ersten heiligen Kommunion
Musikschule in Münster
Französische Fremdenlegion
15.4.1934 verhaftet durch Stapo Potsdam
1935 in Kislau: Arbeitshaus, Schutzhaftlager, Konzentrationslager, Durchgangslager für Fremdenlegionäre, Strafgefängnis
Liste der Vorstrafen, eigene Angaben
März 1937 in Haft
4.4.1937 in „Schutzhaft“ im KL Buchenwald; Vorarbeiter im Arbeitskommando Gerichtsgefängnis
1937 zum Militärdienst für unwürdig erklärt
27.6.1938 von Stapo Weimar nach Buchenwald eingewiesen
5.12.1938 erneut in Buchenwald eingewiesen
6. 2.1939 1. Suizidversuch mit Hosenträgern
12.2.1939 2. Suizidversuch in Untersuchungshaft
3.3.1939 Überführung in das Gerichtsgefängnis Berlin-Moabit
11.8.1939 vom 3. Senat des Volksgerichtshof, Vorsitz Dr. Springmann verurteilt zu 10 Jahren Zuchthaus wegen Landesverrat und Verrat von Staatsgeheimnissen. Die für Spionage erhaltenen 60 Francs muss er an die Staatskasse zahlen
Eduard Springmann (* 1893), Senatspräsident, NSDAP-Mitglied (Nr. 2.718.840) seit 1. Mai 1933
2 ½ Zuchthaus Brandenburg-Görden, Haus II
23.12.1943 Einweisung von Stapo Koblenz nach Buchenwald; Unterbringung Block 20
4.3.1944 Arbeitskommando 6 Bewässerung
15.8.1944 aus Auschwitz 1635 „politische Polen“ nach Buchenwald
21.8.1944 Transport 400 polnischer, nicht jüdischer Häftlinge kommt aus Auschwitz nach Registrierung in Buchenwald in das Buchenwald – Außenlager Eisen- und Hüttenwerke Bochum, Castroper Straße 228. Die Unterkünfte des KZ Außenlagers der Eisen- und Hüttenwerke AG Bochum lagen innerhalb der Werksmauern zwischen der Castroper Straße, der Karl-Lange-Straße und der in das Werk führenden Bahnlinie. Die genaue Lage dieser Unterkünfte ist unbekannt.
Die Bewachung des Lagers übernahm die zum Außendienst nach Bochum abkommandierte SS-Wache des KZ Buchenwald. Lagerkommandant war SS-Oberscharführer Johann Schmidt
6.10.1944 aus Buchenwald zum Kommando zurück
27.10.1944 Transport Buchenwald Bochum
13.-15.11.1944 erneut zur politischen Abteilung in Buchenwald und wieder zurück. Es besteht die dringende Vermutung; dass er als Spitzel in den E&H-Werken eingesetzt wurde.
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; EHW bleiben verschont
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.
21. März 1945 Ankunft von 1942 Häftlingen im KL Buchenwald;
Köbrich untergebracht im Block 48
5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);
6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.
6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt
7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen
10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.
Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
11.4.1945 Befreiung durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision
7.5.1945 aus Buchenwald entlassen von alliierter Kommission
Gedenken
–
Quellen
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6299713?s=K%C3%B6brich&t=222836&p=1
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/12119388?s=K%C3%B6brich&t=6455&p=
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010
Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler
Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.) Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1983