Taube Stopper
Taube Tova Tilly Stopper *8.5.1925 in Amsterdam
Staatsangehörigkeit Niederlande
Vater Isaak Eisig Itzik Stopper *11.4.1899 in Solotwina; Amsterdam; ✡ 31.3.1944 in Auschwitz
Heirat der Eltern 8.8.1922 in Franzensbad
Mutter Sophie Thaler *24.9.1899 in BoloszowceTschechien; ✡Aug.1983 in Jerusalem
Großvater Ule Aron Stopper *1860; ✡1943
Großmutter Eige Schwager *1858; ✡1936
Geschwister
Henni Stopper *5.5.1923 in Amsterdam; oo Scharf
Mathilda Erna Stopper *13.11.1930 in Amsterdam; Untergrund; ✡ USA oo Bindelglas
Abraham Stopper *27.2.1935 in Amsterdam; ✡ 19.7.2004 in Israel
Onkel Osias Oskar Stopper *8.3.1892 in Solotwina; ✡ USA
Tante Netti Nissel Ehrlich *8.8.1896 in Zuraki, Nadworna; Bochum; ✡ USA
Cousin/en
Leo Stopper*22.5.1917 in Bochum; ✡ USA
Tilde Stopper *24.3.1919 in Amsterdam
Sigmund Stopper *21.11.1923 in Amsterdam
Onkel A. Stopper in New York; Zieladresse für die Eltern
Onkel Leib Leo Stopper *28.4.1890 in Solotwina Rozniativ; ✡ 23.7.1943 in Sobibor
Tante Lotte Rothbaum *23.11.1894 in Krechowice, Rozniativ; ✡ 23.7.1943 in Sobibor
Cousins
Artur Stopper, später Uri Shapir * 25.12.1920 in Bochum; ✡in Amsterdam?
Sigmund Stopper später Jeshajahu Shapir *30.9.1922 in Bochum; ✡2004 in Israel
Beruf Stenotypistin beim Joodse Raad
Adressen Amsterdam, Nieuwe Hoogstraat 14, Ketiefstraat 39, Saphartistraat 83; Palästina
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1917 Vater Isaak Eisig von Bottrop nach Amsterdam
1926 Mit den Eltern und Schwester Henny in Zandvoort
1.7.1942 Zunächst vor Deportation geschützt als Stenotypistin für den Joodse Raad Amsterdam
24.7.1943 Vater Eisig vom Bahnhof Amsterdam ins Juden-Durchgangslager Westerbork; Tochter Erna berichte:
„Wir warteten (am Bahnhof)darauf, ins Lager Westerbork gebracht zu werden, als mein Vater zu mir und meinem kleinen Bruder sagte: ‚Geh herum, und wenn dich niemand ansieht, lauf nach Hause.‘ Das haben mein Bruder und ich getan.“
1943 Schwester Tilly und Bruder Abraham werden nacheinander von 12 von Familien in Drenthe, Friesland versteckt bis zur Befreiung
23.9.1943 Mutter Sophie mit Schwester Henni ins Juden-Durchgangslager Westerbork
9.3.1944 Taube Eisig interniert im Juden-Durchgangslager Westerbork
31.8.1943 Vater Eisig deportiert von Westerbork nach Sobibor
15.2.1944 Mutter Sophie mit Schwester Henni in das Sternlager des KL Bergen-Belsen
28.3.1944 Taube Eisig von Westerbork inhaftiert im KL Vught; Arbeiterin bei Philips
31.3.1944 Tod des Vaters in Auschwitz
18.4.1944 weiterhin in KL Vught
Juni 1944 Schließung des KL Vught
3.6.1944 mit 496 Philips-Gefangenen auf der Transportliste vom KL Vught nach Auschwitz „PHILIPS Deportation“
Lilly Klafter aus Amsterdam berichtet:
„They told us that we were being sent East, to work. They put us on passenger trains in good condition. We didn’t know where we were going. Two days later we reached the camp [Auschwitz-Birkenau]… They got us off the trains with screams and deadly blows. They stood us in a line… they brought us to the „sauna“. We smelled something dreadful, and asked the veteran inmates what the strange smell was. „That’s scorched human flesh.“ We didn’t believe our ears. What did that mean? „Yes, here, human beings are burned.“ When they brought us to the „sauna“, we saw chimneys belching out thick smoke…“
Nach etwa sieben Wochen wird die Gruppe der „Philips-Facharbeiterinnen“ verlegt nach Reichenbach in die Telefunken-Fabrik
21.1.1945 Mutter Sophie mit Schwester Henni von Bergen-Belsen nach Biberach verlegt
24.4.1945 Mutter mit Schwester Henni in Biberach befreit
Februar 1945 nach Bombenangriff auf die Telefunken-Fabrik Verlegung in das Frauenlager Langenbilau I; Arbeit in der Radiofabrik bei Hagenuk I und II, (Hanseatische Apparatebau Gesellschaft, vormals Neufeldt & Kunke, Kiel)
Februar 1945 Todesmarsch über vier Tage in das Lager nach Treutenau in Tschechien
wegen des Heranrückens der Roten Armee durch tiefen Schnee, über das Eulengebirge
Februar 1945 Weitertransport in Güterwaggons in das Frauenlager Frettholzweg in Hausberge, Porta Westfalica; 1000 Frauen in den unterirdischen Hammerwerken zur Philips-Röhrenproduktion im oberen Stollenteil (Stöhr 1, 9 Stockwerke, knapp 9000 qm)
Lore Mainzer berichtet:
Als es kein Material mehr gab, brachte man uns nach einem Monat über ein Lager bei Helmstedt in die Lüneburger Heide. Zehn Tage lang saßen wir im Zug, um danach in Hamburg Tankfallen zu graben.“
26.4.und 2.5.1945 Bernadotte-Aktion für nicht-skandinavische Häftlinge; Transport von 2800 Frauen mit vom Roten Kreuz bereitgestellten Zügen aus den Außenlagern des KZ Neuengamme nach Padborg in Dänemark an der dänisch-deutschen Grenze; kurz danach weiter nach Schweden zur Rehabilitation
3.5.1945 Befreiung von Hamburg durch britische Truppen
25.8.1945 zurück in Amsterdam
20.-28.2.1957 Tova Taube auf der SS ZION von Haifa über Gibraltar nach New York
Die Odyssee von Mutter Sophie und Schwester Henni
15.2.1944 Mutter Sophie mit Schwester Henni in das Sternlager des KL Bergen-Belsen; sie gelten hier als Zivilinternierte, die von der SS für einen Häftlingsaustausch „vorgehalten“ werden
21.1.1945 Mutter Sophie mit Schwester Henni sollen von Bergen-Belsen aus in einem vom Roten Kreuz gechartertem Zug in die Schweiz gebracht werden; in Konstanz Kreuzlingen sollten 301 Juden aus dem Sternlager Bergen-Belsen, davon 133 deutsch-österreichische Juden aus Holland, die einen amerikanischen Pass oder für viel Geld erworbene südamerikanische Promesas oder Rettungspässe hatten, gegen deutsche Gefangene ausgetauscht werden. Laut Lados-Liste Nr. 2483-2488 hatten alle sechs Mitglieder der Familie Isaak Stopper einen paraguayanischen Pass.
In Biberach nimmt der Zug aus dem dortigen Lager Lindele für Zivilinternierte und Kriegsgefangene 42 US-Häftlinge auf.
Dafür 40 Juden müssen den Zug verlassen; dies wiederholt sich in Ravensburg oder Meckenbeuren, weitere jüdische Bergen-Belsen-Häftlinge verlassen den Zug. Diese Gruppe muss in der Argonnen-Kaserne in Weingarten übernachten und wird am nächsten Tag ebenfalls in das Lager Lindele verbracht.
23.4.1945 Mutter mit Schwester Henni in Biberach durch französische Truppen befreit
18.9.1945 Mutter mit Schwester Henni zurück nach Amsterdam
1949 mit Schwester Mathilde und Mutter Sophia beim Abschied am Amsterdamer Huptbahnhof bei der Abreise nach Palästina
Gedenken
Page of Testimony für den Vater Isaak Eisig Stopper von Schwester Henny Scharf
Quellen
Irene Hasenberg Butter, Die Geschichte von John Hasenberg; Link:
http://www.ggg-laupheim.de/John%20Hasenberg.htm
https://www.polen.travel/attachments/category/3085/The_Lados_List(2)(2).pdf
Reinhold Adler, Das Lager Lindele Link: http://www.ggg-laupheim.de/Berichte%20von%20Mitgl/Reinhold%20Adler%20Lager%20Lindele/Das%20Lager%20Lindele.htm
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/411410
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 8844); Immigration and Naturalization Service, Record Group 85