Charlotte Lotte Ständig, später Yael Neuhaus
*25.1.1921 in Herten; ✡ 2019 im Kibbuz Gal’ed in Israel
Staatsangehörigkeit Rumänien;
Vater Moses Ständig *21.8.1890 in Kolomea; ✡ 1941 in Polen
Mutter Rebecka Alpern *18.2.1895 in Sniatyn; ✡ 1941 in Polen
Großvater Leib Alpern *1866 in Czernowitz; Kaufmann; ✡20.6.1930 in Gelsenkirchen Buer
Großmutter Peppi Hermann *18.9.1877 in Storozynetz; ✡3.5.1944 im KL Ravensbrück
Onkel
Aron Adolf Alpern *18.9.1896 in Storozynetz; ✡1.1.1961 in Gelsenkirchen
Max Alpern *1.7.1909; ✡11.12.1988 in Gelsenkirchen
Lothar Alpern ??
Tante Riwka Ständig *5.7.1891
Geschwister
Alexander Ständig *27.11.1917 in Buer; ✡2.1.1996 in Nahariya
Karl Ständig *3.4.1919 in Herten
Max Ständig *8.3.1922 in Herten
Lea Ständig *14.10.1931 in Gelsenkirchen Buer; ✡ in Polen
Sabine Ständig *26.6.1934 in Gelsenkirchen Buer; ✡ in Polen
Betty Ständig *13.6.1933 in Gelsenkirchen Buer; ✡ in Polen
Beruf –
Adressen Herten, Ewaldstraße 39; Gelsenkirchen-Buer, Hagenstraße 38 bei Kaufmann Willi Süßkind; die Brüder Leib, Adolf und Max Alpern wohnten Hagenstraße 10 /Dorstenerstraße
Heirat Kurt Gideon Neuhaus
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1918/19 Zuzug der Familie nach Gelsenkirchen
15.3.1919 Moritz Ständig eröffnet in Herten ein Geschäft für Manufaktur-, Konfektions- un Schuhwaren auf der Ewaldstraße 39
25.2.1924 Abmeldung von Bruder Alexander nach Gelsenkirchen-Buer
12.7.1930 Tod des Großvaters Leib Alpern, Essener Straße 12 a
31.12.1930 Abmeldung der Familie nach Buer, Essener Straße 33 und Schließung des Geschäfts; der Vater arbeitet dann als Kassierer für den Kaufmann Willy Süßkind
Zwei Brüder bei jüdischen Jugend-Bünden (Habonim und Mizrachi). Lotte schließt sich den Habonim an.
1936 Hachschara in Köln
1937 nach Ellguth Steinau zur Hachschara
28.10.1938 Eltern, Bruder Karl und die Schwestern aus Gelsenkirchen nach Zbaszyn abgeschoben
1938 die Brüder Alex und Max emigrieren nach Palästina, Kibbuz Hagarim, Raanana
17.5.1939 in Rüdnitz bei Minderheiten-Volkszählung 1939; Gut Wecker in Rüdnitz bei Bernau, Ausbildungslager der jüdischen sozialistisch-zionistischen Jugendbewegung
Wechsel in das landwirtschaftlichen Hachscharalager Urfeld (zwischen Köln und Bonn)
Juli 1939 mit 10 Chaluzim von Urfeld kommend auf mit Planen gedecktem Lastwagen nach Antwerpen u.a. mit Willi Mendel (*13.6.1920 in Wronker)
16.7.1939 Boarding von 183 Chaluzim in Amsterdam auf der zur Alija Beth von den Mossad-Agenten Jehuda Berginski, Gideon Ruffer und Shmarya Tzameret gekauften SS DORA nach Palästina
17.7.1939 Zustieg von Charlotte Ständig in Antwerpen auf das Alija Beth Schiff SS DORA mit etwa 200 weiteren Chaluzim
17.-19.7.1939 Verzug in Vlissingen (Flushing)
12.8.1939 Ankunft der SS DORA in Palästina; die Chaluzim werden am Strand von Shefayim in der Nähe von Tel Aviv mit Booten illegal ins Land gebracht.
Charlotte Ständig-Neuhaus erinnert sich:
„After a month of sailing on the Dora, problems with the foreign crew, on the way we saw a ship from afar with a yellow flag on which people sang the Hatikva. We reached Shefayim near the beach, walked in the water and went up without being discovered, everything was beautifully organized.“
13.8.1939 Am nächsten Tag weiter nach Givat Haim mit einer Gruppe Chaluzim
Dezember 1939 mit der Gruppe nach Raanana, wo bereits ein Bruder Alex Ständig arbeitet
Nach Heirat mit Kurt Gideon Neuhaus lebt sie im Kibbuz Gal’ed.
She spent one day in Shefayim and then came to Givat Haim where she joined a group of halutzim from Germany who were already there. In December, the group moved to Raanana
31.3.1942 Mutter und Schwester Sabine ab Gelsenkirchen – Münster – Hannover nach Warschau, Ghetto
1943 Großmutter Peppi mit den Onkeln Aron und Max im Polizeigefängnis Gelsenkirchen Buer
4.12.1943 Onkel Aron und Max Alpern ins KL Buchenwald
Beide Brüder im Judenblock 22 des KL Buchenwald; Arbeit im „Baukommando“
Beide Brüder mit „DIKAL“ markiert, vermutlich als Schutzmaßnahme vor Deportation (DIKAL steht für „Darf in kein anderes Lager“, typischerweise für Sympathisanten der illegalen kommunistischen Lagerorganisation)
14.12.1943 Deportation der Großmutter Peppi ins KL Ravensbrück
3.5.1944 Tod der Großmutter Peppi Alpern im KL Ravensbrück
7.4.1945 Onkel Aron und Max Alpern bei „Evakuierung von Buchenwald mit dem Zug nach Theresienstadt;
8.5.1945 Befreiung von Theresienstadt durch die Rote Armee
8.8.1945 die Onkel Aron und Max Alpern aus dem DP Camp Deggendorf nach Düsseldorf
Tod 2019 von Yael Neuhaus im Kibbuz Gal’ed in Israel
Gedenken
Grabstein für die überlebenden Onkel Aron und Max in Gelsenkirchen
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Hans-Heinrich Holland, Materialien zur Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens, Herten 1998
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch, 1983, Verlag Winkelmann
https://collections.arolsen-archives.org/de/search?s=Alpern%20Aron
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5424973
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de973673
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de973674
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de973672
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de973670
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de973675
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de830151
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