Ilse Hirsch geb. de Beer
*22.7.1908 in Oldenburg; ✡ 20.7.1944 in Ravensbrück
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch; „Mischling“
Vater Adolf de Beer *29.4.1877 in Emden; ✡ 6.9.1955 in Oldenburg
Mutter Mathilde Scheunpflug *14.3.1876; ✡ 11.10.1957 in Hannover
Geschwister
Hilde Shulamit de Beer *28.7.1901 in Wittenberge; 23.11.1940 in Magiel; oo de Levie; oo Walter Riesenfeld
Erich Dan de Beer *19.7.1903 in Oldenburg; ✡ 8.11.1977 in Israel
Char/Lotte de Beer *1.9.1906 in Oldenburg; ✡ 2.7.2000 in Oldenburg
Beruf –
Adressen Oldenburg, Hochheider Weg 30; Lüneburg; Berlin; Schniebinchen bei Sorau;
Heirat 12.4.1940 in Oldenburg mit Hermann Julius Hirsch *4.5.1902 in Hamburg; ✡ in Auschwitz
Kinder
Weiterer Lebensweg
1934-36 Inhaberin einer Heißmangel in Oldenburg, Staulinie 20
1.4.1936 Verkauf der Heißmangel
6.11.1936 abgemeldet aus Oldenburg nach Lüneburg
29.1.1937 Ankunft von Bruder Erich in Haifa
10.11.1938 Hermann Hirsch verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen
17.1.1939 Entlassung von Hermann Hirsch aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen
17.3.1939 Schwester Lotte nach Paraguay
13.5.1939 wieder in Lüneburg gemeldet aus Berlin Babelsberg-Nowawes
25.12.1939-1.1.1940 Besuch von Hermann Hirsch im Hochheider Weg 30, bereits bis 1935 Hochheimer Weg 3 gemeldet
28.2. 1940 Ilse Hirsch zur Hachschara ins Umschulungslager der Jüdischen Jugendhilfe Schniebinchen
12.4.1940 Heirat in Oldenburg
6.8.-26.8.1940 zurück in Oldenburg
September 1940 mit Ehemann Hermann ins Juden- Forsteinsatzlager Teuplitz
1.9.-7.10.1941 für einen Monat zu Besuch in Oldenburg aus Teuplitz (Lausitz), Gartenstr. 4
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
19.4.1943 mit einer Gruppe von 8 Chaluzim aus dem Forsteinsatzlager Teuplitz auf dem 37. Osttransport ab Frankfurt/Oder zusammen mit den Neuendorfern nach Auschwitz
20. 4. 1943 Ankunft in Auschwitz; Notiz im Lagerbuch von Auschwitz:
„Mit einem Transport der RSHA […] sind etwa 1 000 jüdische Männer, Frauen und Kinder eingetroffen. Nach der Selektion werden 299 Männer, die die Nummern 116754 bis 117502 erhalten sowie 158 Frauen, die die Nummern 41870 bis 42027 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen 543 Deportierten werden in den Gaskammern getötet.“
Eingewiesen in Auschwitz, Tätowierung der „nichtarischen“ Häftlinge
September 1943 im KL Auschwitz-Birkenau sollen sich „Halb- und Vierteljüdinen“ melden, die nach Ravensbrück verlegt werden.
16.9.1943 Verlegung von 84 Frauen („Mischlinge“) aus dem KL Auschwitz ins Frauen-KL Ravensbrück, zusammen mit Esther Loewy (später Bejarano), Häftlingsnummern 23138 und 23139
Vermutlich zur Zwangsarbeit im Siemens-Werk eingesetzt
20.7.1944 Tod in Ravensbrück
Gedenken
15.5.1999 Pages of Testimony für von Großnichte Shulamit Goldstein Levi
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1073706
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1073624
http://www.erinnerungsbuch-oldenburg.de/jeo.php?PID=24
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11236380
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212896
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/6100409
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/11236369
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/12658456
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316