Rothstein Fritz

Fritz Rothstein

10.8.1921 in Breslau; ✡ 10.10.1941 Mauthausen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Hans Rothstein *1.12.1896 in Breslau; ✡ 1.10.1944 in Auschwitz

Mutter Antonie Dresel *27.2.1894 in Breslau; ✡ ?

Großeltern Julius Rothstein (*1865)und Louise Zweig (1872-1902)

Bruder

Wolfgang Rothstein *30.7.1927 in Breslau; ✡ 30.6.1944 Theresienstadt

Beruf Schneider

Adressen  Breslau; Amsterdam, Merwedeplein 47

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

14.10.1936 Flucht von Breslau nach Amsterdam

16.12.1938 Umzug mit den Eltern und Bruder Wolfgang im Merwedeplein 47

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die neutralen Niederlande.

10.1.1941 Beginn der systematischen Registrierung der Juden in den Niederlanden

Zweite große Razzia in Amsterdam

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam auf der Bernard-Zweerskade ist Anlass für Verhaftungswelle

Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der  Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“.

Adolf Frohmann, Lehrer und Madrich im Werkdorp, misstraut der Zusage, die Werkdorper könnten ins Werkdorp zurück und versucht weitere Chaluzim zu warnen. Seine Frau Karola fleht ihn an, sich besser zu Hause zu verstecken; er geht aber dennoch raus und wird dort zusammen mit dem 19-jährigen Fritz Rothstein festgenommen.

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in der Zentrale des SD in der Euterpestraat inhaftiert und müssen sich dort auf dem Innenhof in Reihen aufstellen; anschließend erfolgt die Verbringung in das Durchgangslager KL Schoorl; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

Von Dezember 1940 bis August 1941 war SS-Untersturmführer Hans Stöver Kommandant des Camp Schoorl

22.6.1941 Deportation von Fritz Rothstein mit den 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

10.10.1941 Tod von Fritz Rothstein in Mauthausen

Kamp Westerbork

29.4.1942 alle Juden in den Niederlanden müssen den „Judenstern“ tragen

5.8.1942 beide Eltern eingewiesen in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

Zweite Razzia in der Franschelaan

26.5.1943 die Bewohner des Jeugdhuis Pl. Franschelaan werden bei einer Razzia verhaftet und nach Westerbork deportiert; Wolfgang Rothstein eingewiesen in das polizeiliche Judendurchgangslager zusammen mit Berta Aptowitzer, Martha Eibschütz, Kurt Elias, Ruth Karlsberg, Eva Laufer mit Sohn Martin Laufer, Ernst Rosenbaum, Frieda Rosenblatt-Weil, Grete Schramm,  Norbert Schweitzer, Herta Tombowsky und Herbert Tombowsky, Martin Uffenheimer, dort alle in der Baracke 60 mit vielen Chaluzim in der Hachschara Westerbork

Westerbork – Theresienstadt – Auschwitz

21.-22.4.1943 beide Eltern auf dem Transport XXIV/1 von 295 „privilegierten“ Juden aus Westerbork nach Theresienstadt. Dieser Transport wurde nach Rücksprache mit Eichmann zusammengestellt aus Häftlingen mit Kriegsauszeichnungen oder mit Friedensverdiensten, sowie herausragenden Persönlichkeiten.

20.1.1944 Bruder Wolfgang auf dem zweiten Transport XXIV/2 von 870 „privilegierten“ Juden aus Westerbork nach Theresienstadt. Eine besondere Rolle bildeten die jüdischen Mitglieder der holländischen Nationaal Socialistische Beweging (NSB), die es im Gegensatz zur NSDAP bis 1936 abgelehnt hatte, jüdische Mitglieder (ca. 150) auszustoßen.

30.6.1944 Tod von Bruder Wolfgang in Theresienstadt

29.9.1944 Vater Hans auf dem Transport E l von Theresienstadt nach Auschwitz

6.10.1944 Die Mutter Antonie lässt sich von einer angeblichen Zusammenführung im schon nicht mehr existenten „Familienlager“ von Auschwitz täuschen und schließt sich dem Transport E o von Theresienstadt nach Auschwitz an

Oktober 1944 Tod der Eltern in Auschwitz

Gedenken

Quellen

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Rothstein%22%7D

www.myheritage.com

Henny E. Dominicus, Mauthausen, een gedenkboek, Amsterdam 1999

https://acrobat.adobe.com/id/urn:aaid:sc:EU:3788160f-e50b-425a-b9a8-a092142001f1

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5118094

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130366049

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130366046

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5118073

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130366041

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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